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0012 - Lebendig begraben

0012 - Lebendig begraben

Titel: 0012 - Lebendig begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier. Ich habe keine Lust, hier anzuwachsen.«
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging. Frank Scott blieb zurück.
    Jane glaubte, seine brennenden Blicke im Rücken zu spüren. Sie drehte sich jedoch kein einziges Mal um. Die Detektivin fand einen schmalen Pfad, der quer durch den Wald führte und dann auf eine Straße stieß. Sie mußte nach Orlington. Aber in welcher Richtung lag der Ort? Jane entschied sich dafür, nach links zu gehen. Und sie hatte Glück. Schon bald verschwand der Wald rechts und links der Straße und wich umgepflügten Feldern, auf die das Silberlicht des Mondes schien. Einzelne Gehöfte tauchten wie die Buckel großer Ungeheuer aus der Dunkelheit auf. Die Ställe und Häuser machten allesamt einen verfallenen Eindruck. Schließlich hatte Jane den Ort erreicht. Wie eine Schlafwandlerin schritt sie durch die menschenleere Hauptstraße. Sie ging auf der Fahrbahnmitte, hatte die Lippen zusammengepreßt und versuchte, mit ihren Blicken die Dunkelheit zu durchdringen. Nirgendwo der Anschein von Leben, der gesamte Ort wirkte geisterhaft tot.
    Jane schluckte. Viel besser als in dem verdammten Horror-Garten fühlte sie sich hier auch nicht. Bald erreichte sie das Dorfende. Am linken Fahrbahnrand stand ein Wagen. Rasch lief Jane näher und blieb ruckartig stehen, als sie die Autotype erkannte.
    Es war ein Bentley. John Sinclairs Gefährt. Und ein paar Schritte weiter stand eine Harley Davidson, Jane wußte, daß Suko seit kurzer Zeit solch eine Maschine fuhr. Dann waren Suko und John hier?
    Jane wischte sich über die Stirn. Sie zuckte zusammen, als sie in ihrem Rücken Schritte vernahm. Hastig drehte sie sich um. Vor ihr stand Suko, der Chinese.
    Jane Collins blickte in Sukos Gesicht, das sich zu einem Lächeln verzog, dann warf sie sich dem Chinesen in die Arme.
    »Mein Gott!« flüsterte sie.
    In ihrer Stimme schwang all die Erleichterung mit, die sie in diesen Augenblicken empfand. Jane war überaus glücklich, endlich wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen.
    Urplötzlich löste sie sich von Suko. »Wo ist John?« wollte sie wissen.
    Der Chinese blickte Jane ernst an. Dann sagte er: »Du mußt jetzt tapfer sein, Jane. Ich habe dir etwas zu erzählen…«
    Die Privatdetektivin war Menschenkennerin genug, um zu wissen, daß mit John Sinclair etwas Schlimmes passiert war. Und sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    ***
    Bill Conolly schloß die Eingangstür des eleganten Bungalows hinter sich ab. Seine Frau Sheila hatte Licht gemacht. Die Wandlampen verbreiteten einen anheimelnden, gemütlichen Schein.
    Es war schon nach Mitternacht. Das Ehepaar Conolly kam von einem Empfang zurück, an dem es aus gesellschaftlichen Gründen hatte teilnehmen müssen.
    Auf dem Weg zum Livingroom zog Bill sein Smokingjackett aus und hängte es auf einen Bügel. Sheila rekelte sich bereits in einem weichen italienischen Ledersessel, hatte die Schuhe von den Füßen gestreift und die Beine ausgestreckt. Sie hielt die Augen geschlossen und entspannte sich. Bill, der an der Tür stehengeblieben war, nahm das Bild seiner hübschen Frau in sich auf. Ein warmes, herzliches Lächeln glitt über seine Lippen, und wieder dachte er daran, daß er keine bessere Frau hätte finden können.
    Sheila war eine Schönheit. Und in den letzten drei Monaten schien sie noch mehr aufgeblüht zu sein. Man sagt Frauen, die in anderen Umständen sind, nach, daß sie in dieser Zeit noch schöner werden. Bei Sheila war das der Fall.
    Ihr apartes Gesicht war runder geworden. Auf den Wangen lag ein rötlicher Schimmer, und in ihren Augen war ein Leuchten, das sich Bill nicht erklären konnte. Sheila hatte die vollen, kaum geschminkten Lippen ein wenig geöffnet, ihr lockiges, goldblondes Haar ruhte auf den Schultern der eleganten Pelzjacke. Sie trug ein langes, hellblaues Kleid, das raffiniert ihre schon rundlicher gewordene Figur kaschierte. Bisher war alles problemlos verlaufen. Der Arzt, den Sheila konsultierte, bescheinigte ihr, daß er selten eine so gesunde, junge Frau erlebt hätte. Und darüber war nicht nur Sheila froh.
    Ohne die Augen zu öffnen, sagte sie: »Komm ruhig näher, Bill. Ich weiß, daß du an der Tür stehst.«
    »Dir bleibt auch nichts verborgen, wie?«
    Bill ging neben dem Sessel in die Knie. Sheila öffnete die Augen und drehte den Kopf so, daß sie den ehemaligen Reporter anblicken konnte.
    »Allzu lang werden wir auf diese Parties nicht mehr gehen können«, sagte sie. »Ich war nie ein Partymensch, und

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