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0012 - Lebendig begraben

0012 - Lebendig begraben

Titel: 0012 - Lebendig begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leicht wirft den nichts aus der Bahn.«
    »Aber wenn er sich wirklich in einer anderen Dimension befindet, ist er nur von Feinden umgeben.«
    Jane Collins verstummte plötzlich. Ihre Wangenmuskeln zuckten, und ihr Gesicht nahm eine kalkweiße Farbe an.
    »Hört ihr nicht?« flüsterte sie. »Hört ihr das Geigenspiel nicht? Zarcadi ist da.« Die anderen nickten.
    Da sprang Monja mit einem Schrei auf. Ihre Gesichtszüge verzerrten sich vor Entsetzen. »Die Totenmelodie!« schrie sie. »Er spielt die Totenmelodie…«
    Bill packte das Mädchen an der Schulter und schüttelte es. »Und? Was bedeutet das?«
    »Daß jemand sterben wird«, schluchzte Monja…
    ***
    Die Flugechse riß mich höher, immer höher. Ich strampelte mit Armen und Beinen, merkte sehr schnell, daß es keinen Sinn hatte, und verhielt mich ruhig.
    Der Flugwind pfiff mir um die Ohren, zerzauste mein Haar und trocknete den Schweiß auf meiner Stirn. Die anderen Flugechsen flogen neben mir. Ihre Flügel glitten auf und nieder. Ich sah die grünbraune, lederartige Haut, die mir so fest wie Stahl erschien. Als mein Blick weiterwanderte, erkannte ich auch den langen spitzen Schnabel, der wie eine Speerspitze aus dem flachen Schädel ragte.
    Wir flogen bereits über den Berggraten, schienen einzutauchen in die Unendlichkeit des rotvioletten Himmels. Das erste Angstgefühl hatte sich gelegt. Diese Flugdrachen wollten mich nicht töten. Wie es aussah, hatten sie einen bestimmten Auftrag zu erfüllen. Sie sollten mich irgendwohin bringen. Vielleicht an einen sicheren Ort?
    Turbulenzen und Fallwinde herrschten hier oben. Die Flugdrachen ließen sich von den Luftströmungen tragen, hatten die Flügel angelegt und sahen jetzt aus wie lebende Raketen. Dieser lächerliche Vergleich fiel mir ein. Er zeigte mir aber auch, daß die Angst nun doch nicht mehr so fest in meinem Inneren saß. Nein, sie war eher einer gespannten Erwartung gewichen.
    Das Gebirge hatten wir überflogen. Ich warf einen Blick nach unten und erkannte eine riesige, mir unendlich erscheinende sandgelbe Ebene. Eine Wüste?
    Durchaus möglich. Es war beinahe damit zu rechnen, daß in den Dimensionen des Schreckens die toten und öden Landstriche überwogen.
    Ich schloß die Augen, damit der Flugwind sie nicht entzünden konnte. Das passive Verhalten tat mir gut. Ich empfand den Flug beinahe als angenehm.
    Hin und wieder stieß einer der Drachenvögel krächzende Laute aus. Sie erinnerten mich an das Schreien von Geiern. Was ich in dieser Schreckenswelt erlebte, das würde mir kein Mensch glauben. Normalerweise war es für einen Sterblichen unmöglich, zwischen die Dimensionen zu gelangen, es sei denn, die Mächte der Finsternis hatten sich ihn als Opfer ausgesucht, dann konnte es passieren, daß der Unglückliche für immer verschwand.
    Die meisten Menschen stritten die Existenz einer Dämonenwelt rundweg ab. Es konnte eben nicht geben, was es nicht geben durfte. So einfach war das.
    Dabei wußten die Ignoranten nicht einmal, daß es mehrere Dämonenwelten gab. Diese lagen wie Schichten über- und untereinander, standen durch transzendentale Tore in Verbindung, die, wenn man sie durchschritt, die Zeit aufhoben. Und überall in diesen Welten gab es Risse, Spalten und Einstiege zur normalen sichtbaren Welt. Nur wußten die meisten Menschen nichts davon. Und die wenigen, die das Geheimnis kannten, hüteten sich, es auszuplaudern.
    Ich war in einer dieser Welten gelandet. Welche es war, das wußte ich bis jetzt nicht. Aus alten Büchern und Erzählungen war mir jedoch bekannt, daß auch in den Dämonenwelten eine bestimmte Hierarchie herrschte, bei der sich die rangniederen Dämonen unterzuordnen hatten. Taten sie es nicht, dann wurden sie bestraft. Auf eine grausame, unbeschreibliche Weise, wie sie sich nur die Teufelsdiener persönlich ausdenken konnten.
    Ich dachte wieder an den Schwarzen Tod, diese häßliche Horrorgestalt, die es sich in den Schädel gesetzt hatte, mich umzubringen. Die andere Seite mobilisierte wirklich ihre stärksten Kräfte. Ich konnte es sogar verstehen, denn ich hatte ihr bereits viele Niederlagen zugefügt. Asmodis, der oberste Höllenfürst, mußte toben. Er war der absolute Herrscher im Reich des Schreckens, und er persönlich hatte mich wohl auf die schwarze Liste gesetzt.
    Ein verdammt mieses Gefühl. Auf der Erde kannte ich mich wenigstens aus, da war ich beweglicher, kannte zahlreiche Tricks und hatte meine eigenen Kampfpraktiken entwickelt. Aber hier war ich nur ein

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