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0012 - Lebendig begraben

0012 - Lebendig begraben

Titel: 0012 - Lebendig begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ein Karatetritt stoppte die Angriffslust des Unheimlichen. Doch das Skelett war kein Mensch. Es empfand keine körperlichen Schmerzen. Ich würde stundenlang kämpfen können, ohne etwas zu erreichen. Im nächsten Augenblick wurde mir auch klar, weshalb das Skelett so geschrien hatte. Es hatte Verstärkung herbeigeholt!
    Woher die Gestalten plötzlich kamen, wußte ich nicht. Ich sah nur, daß wir uns auf einem großen Plateau befanden, das zahlreiche Verstecke bieten mußte, aus denen die Unheimlichen entstiegen waren. Und sie waren bewaffnet.
    Ich sah in ihren Fäusten lange Keulen, die an den Spitzen rötlich schimmerten. Noch nie hatte ich solche Waffen gesehen, ahnte aber, daß sie höllisch gefährlich waren. Aber auch ich hatte meine Waffe.
    Der geweihte Silberdolch steckte noch immer in der Lederscheide. Ich riß ihn heraus und war mit einem raubtierhaften Sprung bei meinem Gegner. Blitzschnell umfaßte ich das Skelett, riß es zu Boden und preßte ihm die Spitze des Dolchs gegen das rechte helle Auge. Dabei hielt ich den Unheimlichen so, daß er mich mit einem Teil seines Körpers gut deckte. Da flog die erste Keule heran.
    Ich sah nur einen Punkt, der sich rasend schnell näherte, zog den Kopf ein und spürte, wie etwas Heißes an meinem Schädel vorbeizischte. Die Keule krachte hinter mir gegen die Felswand. Etwas prasselte auf, und als ich hastig den Kopf drehte, sah ich, daß ein Stück von der Wand fehlte.
    Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Wenn mich solch ein Ding traf, dann paßte ich in eine Streichholzschachtel.
    »Noch ein Angriff, und euer Freund stirbt!« brüllte ich. »Was ich in der Hand habe, ist ein geweihter Silberdolch, kapiert? Verschwindet jetzt!«
    Ich hoffte nur, daß mich diese Horrorwesen verstanden hatten. Und tatsächlich, sie hielten still, wagten sich keinen Schritt näher. Ich atmete auf. Die erste Runde hatte ich gewonnen. Jetzt mußte ich nur die Nerven behalten und durfte mir keine Blöße geben. Diese verdammten Monster sollten mir helfen, aus diesem Land herauszukommen.
    Meine Blicke schweiften über die Skelette hinweg. Ich konnte in der rötlich schimmernden Luft die Umrisse der Türme erkennen und sah auch die Brücken, durch die sie miteinander verbunden waren.
    Die Skelette zögerten. Sie gingen nicht zurück, sondern blieben einfach stehen. Ich zählte rasch.
    Gegen zehn Monster hatte ich anzukämpfen. Ein verdammt ungleiches Verhältnis.
    Fest hielt ich den Griff des Messers umklammert. Die Spitze, die ganz leicht das Auge des Skeletts berührte, zitterte nicht. Ein Zeichen, daß ich nicht nervös war. Und das war eine der Eigenschaften, auf die ich stolz bin. Innerliche Ruhe auch in gefährlichen Situationen. Vielleicht war ich deshalb noch am Leben. Ich riß meinen Gefangenen mit in die Höhe, umklammerte mit der linken Hand den knöchernen Hals, zog den knochigen Körper gegen mich und hielt auch weiterhin das Messer in der Hand.
    »Sage ihnen, sie sollen verschwinden!« zischte ich. Das Skelett stieß einige krächzende Laute aus. Die anderen gehorchten. Schritt für Schritt zogen sie sich zurück.
    »Okay«, raunte ich scharf. »Und jetzt führe mich zu deinem Herrn und Meister. Zum Schwarzen Tod!« Ich merkte, wie das Skelett zusammenzuckte.
    »Das – das geht nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Er ist nicht hier.«
    »Wo steckt er denn?«
    »In der sichtbaren Welt.«
    »Na, das ist doch wunderbar, dann brauchst du mir nur einen Weg zu zeigen, wie ich dorthin gelangen kann.«
    »Ich kenne keinen.«
    »Wirklich nicht?« Ich lachte leise. »Du glaubst doch nicht etwa, daß ich Skrupel habe, dich zu töten? Und danach schnappe ich mir einen anderen von euch. Irgendjemand wird mir den Weg schon zeigen. Tu du es lieber. Es ist besser.«
    »Wir müssen zum Brunnen der Träume«, erwiderte er nach einer Pause des Nachdenkens. »Wo finde ich den?«
    »In der Arena.«
    »Gut. Was hat der Brunnen für eine Bedeutung? Rede, verdammt! Woher hat er seinen Namen?«
    »Die Gefangenen, die zum Kampf geführt werden, müssen vorher in den Brunnen hineinsehen. Sie schauen in die reale Welt, sehen ihr Zuhause, ihre Freunde und Bilder aus ihrer Vergangenheit.«
    »Also eine Folter«, stellte ich fest. Darauf erwiderte das Skelett nichts. Ich aber war froh, einen Ausweg gefunden zu haben. Allerdings fragte ich mich, warum mir Fenton nichts von dem Brunnen erzählt hatte. Aber wahrscheinlich wollte er keine unnötige Hoffnung in mir wecken.
    »Dann gehen wir jetzt zu dieser

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