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0013 - Geister-Roulett

0013 - Geister-Roulett

Titel: 0013 - Geister-Roulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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umkrallten. Eine Handbreit vor meinem Gesicht sah ich die Reißzähne schimmern.
    Mensch gegen Tier! Wer hatte die größeren Kraftreserven?
    Es war ein verzweifeltes Ringen, und ich bekam es mit der Angst zu tun, als ich aus den Augenwinkeln den zweiten Bluthund bemerkte, der mich aus seinen tückischen Augen belauerte.
    So fest es ging, drückte ich zu. Die Augen quollen mir dabei aus den Höhlen. Dick lag der Schweiß auf meiner Stirn.
    Der Hund erschlaffte und rollte schwer zur Seite. Meine weiteren Reaktionen wurden von Reflexen ausgelöst. Ich hechelte zur Seite, riß gleichzeitig meine Beretta hervor und feuerte.
    Die Kugel traf die andere Bestie in den Schädel. Sie fiel zurück, zuckte mit den Beinen und lag dann still.
    Ich sprang auf.
    Sie kamen wie eine Woge. Urplötzlich waren meine Häscher da, stürzten sich über mich und begruben mich mit ihren Körpern.
    ***
    Ich kämpfte heldenhaft. Mir gelang es, für wenige Sekunden Luft zu bekommen. Ich konnte meine Fäuste einsetzen, schaffte es auch, einen Kerl ins Reich der Träume zu schicken, aber damit hatte es sich.
    Etwas Großes, Dunkles raste auf meinen Schädel zu. Ich wollte den Kopf noch zur Seite nehmen, doch er fühlte sich plötzlich an wie mit Blei gefüllt.
    Dann explodierte etwas an meiner Stirn. Ich sah nicht nur Sterne, sondern ein ganzes Weltall vor meinen Augen aufblitzen. Aber nur für den Bruchteil einer Sekunde. Danach folgte die Schwärze, die alles in sich einsaugte – auch mich…
    ***
    Rebbie Jones fiel und fiel. Seit dem Eintritt in diesen unendlich tiefen Schacht waren ihre Gedanken und ihr Fühlen ausgeschaltet.
    Sie wurde zum Spielball der magischen Kräfte.
    Sie sah Dinge, von denen sie vorher noch nie etwas gehört hatte. Schreckliche, grauenhafte Monster und Fabelwesen. Zyklopenhafte Untiere und Bestien, groß wie Titanen. Sie sah Friedhöfe wie am Ende der Welt, sah den Tod in mannigfachen Gestalten und erlebte den Horror, den die Hölle für jeden bereithielt.
    Doch irgendwann war Schluß mit dieser rasenden Fahrt. Rebbie kam zur Ruhe, konnte wieder normal denken und fühlen. Und sie lebte. Ein Zustand, der sie selbst verwunderte.
    Sie wollte gehen, doch das schaffte sie nicht. Sie schritt nicht über einen Boden, sondern trat auf der Stelle, wie im Schwimmbad beim Wassertreten, nur daß sich unter ihr keine Flüssigkeit befand, sondern Luft.
    Oder war es ein Vakuum wie im All?
    Der Gedanke erschreckte sie nicht einmal. Nicht nach alldem, was hinter ihr lag.
    »Mutter?« Die Frage war nur ein Hauch.
    Rebbie bekam keine Antwort.
    Weit riß sie die Augen auf, versuchte, die Dunkelheit um sich herum mit Blicken zu durchdringen. Aber nicht einmal den Umriß einer Gestalt machte sie aus.
    Nur diese grausame Schwärze, die selbst die Seele eines Menschen zu fressen schien.
    »Mutter…?«
    Sie schrie, suchte Kontakt, verlangte Schutz wie ein Kind.
    Und es kam Antwort.
    Schwach, wie ein verwehender Schrei im Wind.
    »Rebbie…«
    »Mutter, ich…«
    Wieder wollte sie laufen, dem Klang der Stimme entgegenlaufen, ihre Mutter in die Arme schließen, sie an sich pressen und die Wärme des Körpers spüren.
    Weit streckte sie die Arme aus. »Komm doch, Mutter… bitte… komm zu mir…«
    Ihre Bewegungen wurden hilflos, schlapp und matt. Da spürte sie die Berührung. An ihrer rechten Hüfte. Im ersten Augenblick zuckte sie zusammen, bis sich eine wärmende Hand in die ihre legte.
    Die schützende Hand ihrer Mutter.
    Ihr war, als ginge ein Kraftstrom von dieser Berührung aus. Ein Strom, der neues Leben brachte. Die Wärme der Haut, die Nähe des Menschen, das Gefühl, nicht allein zu sein…
    In einer impulsiven Bewegung schlang sie ihre Arme um den Nacken der Mutter. Fest drückte sie die Frau an sich.
    »Mum«, flüsterte sie wie ein kleines Kind. »Ich hatte solch eine Angst. Es war so schrecklich…«
    Hände strichen über ihr Haar. Beruhigend, liebkosend. »Du brauchst keine Angst mehr zu haben, Rebbie. Ich bin bei dir. Ich lasse dich nicht mehr los.« Die Stimme der alten Frau zitterte, ein Zeichen, wie sehr auch sie von den Ängsten geplagt wurde. Doch sie wußte sich besser zu beherrschen, hatte die größere Lebenserfahrung.
    Sie standen da und umklammerten sich. Jeder war für den anderen der rettende Strohhalm. Die Zeit wurde zu einem unwichtigen Faktor, bis Rebbie sich schließlich von ihrer Mutter löste.
    »Wo… wo sind wir hier?«
    »Ich weiß es nicht, mein Kind.«
    »Aber… du spürst doch auch, daß wir schweben,

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