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0015 - Die Spur durch Zeit und Raum

Titel: 0015 - Die Spur durch Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Roboter, und in seiner Stimme war keine Regung zu bemerken.
    "Ein Zeitumformer, Herr. Ein Gerät, das die vierte und fünfte Dimension beherrscht und mit ihr manipuliert. In der fünfdimensionalen Mathematik das, was man in der dreidimensionalen etwa als Rechenmaschine bezeichnen würde."
    "Was kann man mit dem Zeitumformer anfangen, Robby?"
    Bully, der sich vorgedrängt hatte, schien es, als läge zum erstenmal so etwas wie Ironie in der sonst leidenschaftslosen Stimme des Roboters.
    "Die Zeit umformen, Herr. Was sonst?"
    "Innerlich lacht der Bursche über uns!" mischte sich Bully wütend in die Debatte. "Als ob ein Zeitumformer eine Kugelrechenmaschine wäre, an der die Kinder das Einmaleins lernen."
    "Du hältst jetzt endlich einmal den Mund!" fuhr Rhodan seinen Freund ungewöhnlich scharf an. "Und wenn du ihn aufmachst, dann sage bitte etwas, das uns weiterhilft. Sonst schweige lieber."
    Er wandte sich wieder an den Roboter: "Die Zeit umformen, sagst du? Soll das heißen, daß dieser Block eine Zeitmaschine ist?"
    "So könnte man den Umformer auch nennen, Herr. Aber er unterscheidet sich von Zeitmaschinen dadurch, daß man nicht in ihn hineinsteigt und dann in die Vergangenheit oder Zukunft reist, sondern er ist bereits fertig eingestellt und führt nur in eine Richtung, und später wieder zurück. Das Prinzip ist mir theoretisch bekannt."
    "In welche Richtung?" fragte Rhodan gespannt.
    "Vergangenheit, Herr." Crest war neben Rhodan getreten. "Ich beginne zu begreifen, Rhodan. Dort oben im Sessel ließ der Unsterbliche feststellen, daß Sie den Namen des arkonidischen Kommandanten kennen. Der Zutritt zum Zeitumformer wurde daher gestattet. Man hat nichts dagegen, daß Sie Freunde mitnehmen. Nun wird uns diese Maschine in die Vergangenheit bringen, damit wir Gelegenheit haben, Kerlon zu begegnen. Denn Kerlon, so besagt die Botschaft, hat das, was den Weg zum Licht zeigt. Was das ist, kann sich niemand vorstellen. Wir werden es finden und ihm abnehmen müssen."
    Bully und die Mutanten starrten stumm auf den Metallblock. Der Gedanke, daß dieses unscheinbare Etwas sie zehntausend Jahre in die Vergangenheit versetzen könne, war ihnen unheimlich. Nur der Roboter, keiner Gefühlsregung mächtig, blieb unbewegt. Ruhig erwartete er die weiteren Geschehnisse.
    "Und wie aktivieren wir den Umformer?" fragte Rhodan, Crest dabei ansehend. "Ich sehe keinerlei Kontrollen."
    Der Roboter reagierte sofort und antwortete für Crest:
    "Der Zeitumformer ist mit der Automatik der Gruft gekoppelt. Der beabsichtigte Vorgang erfolgt ohne unser Zutun. Ich würde sagen, wir befinden uns bereits auf dem Weg in die Vergangenheit."
    Rhodan sah sich unwillkürlich um. Auch die anderen zeigten eine ähnliche Reaktion. Nichts hatte sich verändert, und alles schien wie zuvor. Sie mußten sich noch immer unter dem Gewölbe im Roten Palast aufhalten.
    Oder nicht?
    Sie kamen nicht mehr dazu, weitere Überlegungen anzustellen, denn es geschah etwas Merkwürdiges. Rhodan, Crest, Bully und einige der Mutanten kannten es bereits vom Maschinensaal des ersten Rätsels her. Aber es war immer wieder unheimlich, wenn die Stimme des Unsterblichen, seit Jahrtausenden konserviert, aus dem Nichts zu ihnen sprach.
    Es war eine Stimme ohne Ton, eine stumme, eindringliche Stimme, die direkt in die Gehirne der Menschen eindrang und somit jede Sprache sprach.
    Eine neue Botschaft: "Ich spreche zu dir, der meiner Spur bisher folgte. Wenn du ankommst, so lasse dich nicht töten. Niemand wird dir helfen, wenn du dir nicht selber hilfst. Und nur dann, wenn du Kerlon findest und mit ihm das, was dir den Weg zum Licht zeigt, wirst du in deine eigene Zeit zurückkehren können. Warte nicht länger als drei Tage, aber auch nicht weniger. Erst dann bringt die Maschine dich zurück. Ich wünsche dir Glück. Wie lange warte ich schon!"
    In weiter Ferne waren plötzlich Geräusche, nicht zu definieren, aber wenn Rhodan sich nicht täuschte, glaubte er Schreie und Rufe zu hören, dazwischen das Klirren von Waffen, so, als schlüge man mit Schwertern aufeinander los. Irgendwo dröhnte dumpf eine Explosion.
    Die Wände des Verlieses begannen sich zu verändern. Auf der einen Seite verschwand das glatte Material und machte roh behauenen Steinen Raum. Dort, wo früher einmal der Eingang zur Gruft gewesen war, entstand eine grobe Holztür, die von innen durch einen schweren Holzriegel verschlossen wurde. Die Decke aber blieb. Ebenso der Boden. Unverändert stand der Zeitumformer an

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