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0015 - Die Spur durch Zeit und Raum

Titel: 0015 - Die Spur durch Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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unsichtbare und geheimnisvolle Mechanismus, von einem unvorstellbaren Wesen geschaffen, schien nur darauf gewartet zu haben. Ganz langsam und völlig geräuschlos begann der massiv wirkende Felsboden des Gewölbes abzusinken. Die Wände glitten nach oben. Die sieben Männer, Anne Sloane und der Roboter standen auf der Plattform eines Liftes, der unaufhaltsam in die Tiefe sank.
    "Wenn das nur gutgeht", murmelte Bully voller Zweifel. "Wir hätten alle noch rechtzeitig abspringen können. Man ließ uns Zeit genug dazu."
    "Mit Absicht!" betonte Rhodan mit leichtem Vorwurf. "Haggard führte schon einmal aus, daß es dem Unsterblichen, der uns das Geheimnis des ewigen Lebens anvertrauen will, nicht allein um den Grad unserer Intelligenz geht, sondern auch um unsere physischen und psychischen Eigenschaften. Feiglinge sind nicht wert, ewig zu leben. Er stellt uns also auf die Probe."
    Bully gab keine Antwort. Er mußte erkannt haben, wie recht Rhodan hatte.
    Die Plattform war inzwischen zum Stillstand gelangt. Dafür wichen die vier Wände zurück, und der Raum tief unter dem ursprünglichen Gewölbe vergrößerte sich ständig. Plötzlich, wie aus dem Nichts herbeigezaubert, stand mitten in dem sonst vollständig leeren Saal ein Block. Ein Block aus Metall. Licht glühte langsam auf. Es war überall, in den Wänden, in der Decke. Der Saal war groß, quadratisch und besaß eine Kantenlänge von zehn Metern. Über ihnen hatte sich der Schacht geschlossen. Völlig von der Außenwelt abgeschnitten saßen die acht Menschen und der Roboter in einem perfekten Gefängnis, in der vollkommensten Falle, die es je gegeben hatte. Der Metallwürfel! Er war es, der sofort die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, eine rein psychologische Angelegenheit. Es gab in dem unterirdischen Gewölbe nichts anderes als diesen Würfel.
    Rhodans spähenden Augen war es nicht entgangen, daß dieser Würfel die bekannten Unregelmäßigkeiten aufwies, die ihnen nun schon mehrmals begegnet waren.
    Die Bilder- und Symbolschrift des Unsterblichen!
    Auf der ihnen zugewandten Seite des Blocks standen einige Zeilen in der fremden Schrift. Der nächste Hinweis?
    "Wie sollen wir das entziffern?" fragte Crest. "Ich habe die Zeichen fest in meinem fotografischen Gedächtnis verankert, aber wie soll ich von hier aus zum Computer gelangen? Wie komme ich zurück?"
    Rhodan gab keine Antwort. Er drehte sich um und winkte dem Roboter. Das Wunderwerk arkonidischer Technik reagierte augenblicklich. Robby kam näher. Schweigend erwartete er seine Befehle.
    "Du siehst die Schrift?" fragte Rhodan. "Ja, Herr."
    "Entziffere sie und gib uns den Klartext."
    "Ja, Herr."
    Die Linsenaugen des Roboters wandten sich dem Block zu. Dann stand die positronische Nachbildung eines Arkoniden bewegungslos da und rührte sich nicht mehr. Im Innern des metallischen Körpers klickten Relais. Kontakte schlossen sich, und neue Ströme flossen in bisher unbenutzte Regionen des kleinen positronischen Prozessors. Die Schrift wurde fotografiert und weitergeleitet. Der Prozeß der Entschlüsselung begann.
    Bully wurde ungeduldig. "Wer weiß, ob er es schafft. Und was ist, wenn er es nicht schafft?"
    "Unke!" knurrte John Marshall vernehmlich. "Wie bitte?"
    "Ruhe jetzt!" befahl Rhodan. "Stört Robby nicht!"
    Im Hintergrund flüsterte Ras Tschubai mit Ralf Marten. Der Teleporter hätte zu gerne ausprobiert, ob er diesem Ort durch einfache Entmaterialisation entfliehen konnte, aber er wagte es nicht, ohne Rhodans ausdrücklichen Befehl Experimente anzustellen. Vielleicht wurde das Gefängnis nicht durch Mauern, sondern auch durch eine Zeitsperre oder ein fünfdimensionales Feld von der Außenwelt abgeschlossen. Dann konnte er es nicht durchdringen.
    Der Roboter bewegte sich. Er drehte sich so, daß seine starren Linsenaugen direkt in Rhodans Augen blickten.
    "Die Entschlüsselung war einfach. Der Klartext lautet: Nun finde den, dessen Namen du kennst. Nur er besitzt, was du benötigst, um den Weg zum Licht zu finden. Weißt du, was Zeit ist?
    Der Roboter schwieg. Rhodan wartete eine Sekunde, dann fragte er: "Das ist alles?"
    "Der Text ist abgeschlossen, Herr. Mehr steht nicht auf dem Zeitumformer."
    Es war Rhodan, als habe ihn ein Blitz getroffen. Er spürte, wie sein Herzschlag ein- oder zweimal aussetzte, und wie dann sein Blut mit neuer Kraft zum Herzen strömte. Er erschauerte.
    "Was hast du gesagt, Robby? Was ist das dort?"
    Und er zeigte auf den ruhig daliegenden Metallblock. Gelassen antwortete der

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