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0015 - Die Spur durch Zeit und Raum

Titel: 0015 - Die Spur durch Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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seinem Platz.
    Der Lärm draußen wurde heftiger. Gellende Schreie mischten sich mit erneuten Detonationen. Ganz in der Nähe erschollen Kommandos. Metall wurde auf Metall geschlagen.
    "Ich fürchte", sagte Crest, "wir sind mitten in eine Auseinandersetzung hineingeraten. Den Berichten nach herrschten ja damals - ich meine heute - kriegerische Zeiten auf Ferrol. Wenn wir also tatsächlich in der Vergangenheit weilen, müssen wir damit rechnen, in sie hineingezogen zu werden."
    "Laß dich nicht töten - das ist die Warnung des Unsterblichen", erinnerte Rhodan. "Ich bin froh, daß wir daran gedacht haben, Waffen mitzunehmen."
    "Wir hätten mehr mitnehmen sollen", beschwerte sich Bully und klopfte nur wenig beruhigt auf den Kolben seines arkonidischen Neutronenstrahlers. "Die Einsatzanzüge, den Psychostrahler, vielleicht auch noch den Schwerkraftaufheber."
    "Selbst mit einem altmodischen Trommelrevolver könnten wir jetzt eine ganze Armee in Schach halten", sagte Rhodan wesentlich zuversichtlicher. "Man kennt jetzt kaum Feuerwaffen, höchstens Vorderlader. Unsere Strahlpistolen werden vollauf genügen, eventuelle Feinde davon abzuhalten, uns umzubringen. Jedenfalls dürfen wir keine Rücksicht nehmen, wenn es darum geht, unser Leben zu verteidigen. Moralische Bedenken sollten wir nicht haben, denn schließlich kämpfen wir ja gegen Ferronen, die bereits seit zehntausend Jahren tot sind. Irgendwie, so scheint mir, ist das ein verrückter Gedanke."
    "Mehr als verrückt!" nickte Bully eifrig.
    Der Kampflärm draußen wurde schwächer und entfernte sich.
    "Wir haben jetzt drei Tage Zeit", wurde Rhodan sachlich. "Ich weiß nicht, ob unsere Uhren noch stimmen, aber es ist jetzt fünf Uhr nachmittags irdischer Zeitrechnung. Drei Tage haben wir Zeit. Ich weiß nicht, zu welchem Zeitpunkt wir hier ankamen, aber der Unsterbliche wird es so geregelt haben, daß uns genügend Gelegenheit bleibt, Kerlon zu finden und aufzusuchen. Was ich allerdings dem Kommandanten der Arkoniden erzählen soll, ist mir vorerst noch nicht klar. Crest, wissen Sie einen Rat?"
    Der Arkonide schüttelte langsam den Kopf. "In unserer Geschichte ist nichts von einer praktisch durchgeführten Zeitreise bekannt. Da Kerlon seinen Bericht erst von der Venus aus abschickte, die er nach Ferrol erreichte, und nicht erwähnte, daß er Menschen und Arkoniden aus der Zukunft begegnete, werden wir ihm also auch nicht davon erzählt haben eh, erzählen, meine ich."
    "Wir werden sehen. Bully, öffne die Tür!"
    Der Holzriegel ließ sich leicht zurückschieben. Die Tür schwang nach außen auf. Schwaches Tageslicht drang durch schmale Fensterschlitze. Breite Steinstufen führten nach oben und endeten in einem breiten Gang, der ebenfalls hell erleuchtet war. Wie es schien, durch die Strahlen der Sonne.
    Drei Männer in blanken Rüstungen lagen in der Halle. Rhodan sah auf den ersten Blick, daß sie tot waren. Es mußte ein furchtbarer Kampf stattgefunden haben.
    "Unangenehmes Zeitalter", brummte Bully erschauernd und zog seinen Strahler vorsichtshalber aus dem Gürtel. Mit dem Daumen stellte er ihn auf schwache Intensität. Bei direktem Beschuß würde die Waffe empfindliche elektrische Schläge austeilen, ohne aber zu töten.
    Auch Marshall hatte seinen Trommelrevolver gezogen, von dem er sich niemals trennte. Rhodan wandte sich an Ras Tschubai.
    "Ras, sondieren Sie das Gelände. Seien Sie vorsichtig und verschwinden Sie sofort wieder, wenn Ihnen jemand begegnet. Stellen Sie fest, von wem der Rote Palast besetzt ist. Und versuchen Sie vor allen Dingen herauszufinden, ob die Flotte der drei Arkonidenschiffe schon gelandet ist. Wir werden hier auf Ihre Rückkehr warten."
    Der afrikanische Teleporter nickte. Er lockerte die Waffe in seinem Gürtel und konzentrierte sich. Fasziniert beobachteten die anderen, wie seine Gestalt zu verschwimmen begann und dann verschwunden war. In der gleichen Sekunde würde er irgendwo dort oben im Palast rematerialisieren. Das Warten wurde zu einer harten Nervenprobe.
     
    *
     
    Ras Tschubai richtete sich auf einen nur kurzen Sprung ein. Bevor er materialisierte, konnte er niemals sehen, wo das geschah. Das hatte ihn schon oft in gefährliche Situationen gebracht, aber ein direkt nachfolgender Sprung war in dem Falle dann die Rettung gewesen.
    Als er die Augen öffnete - er hatte sich auf den Thronsaal des Thort eingestellt - begann er augenblicklich zu fallen. Tief unter sich sah er die Türme und Zinnen einer flach gebauten Burg, die

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