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0016 - Das Mädchen von Atlantis

0016 - Das Mädchen von Atlantis

Titel: 0016 - Das Mädchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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riß bei ihr irgend ein Faden. Sie sah in meiner Person ihren Feind. Einen Feind, den sie vernichten mußte.
    Im nächsten Augenblick schossen ihre lanzenspitzen Fingernägel auf mein Gesicht zu. Die Finger waren gekrümmt. Die Nägel würden mir die Haut von den Knochen reißen – wenn sie trafen…
    Ich duckte mich.
    Die Hände verfehlten mein Gesicht, wühlten in meinem Haar, klammerten sich fest.
    Ich schrie vor Schmerz auf. In meinen Schrei mischte sich Margas höhnisches Gelächter. Die Untote besaß genug Kraft, mich in die Knie zu zwingen. Aber noch hatte ich beide Hände frei. Ich legte sie aneinander, stieß sie zwischen den Armen der Untoten hindurch und sprengte den Griff. Colette ließ los. Blonde Haarbüschel klebten zwischen ihren Fingern. Sie selbst taumelte zurück.
    Ich sprang sie an. Es gelang mir, ihren Arm zu packen und ihn herumzudrehen. Ich machte es hart, sehr hart, doch kein Laut des Schmerzes drang aus ihrem Mund. Sie fühlte nicht mehr wie ein Mensch. Mit der rechten Hand zog ich meine Beretta, drückte ihr die Mündung gegen den Nacken.
    »Diese Pistole ist mit Silberkugeln geladen!« flüsterte ich dicht an ihrem Ohr, »Wenn du nicht tust, was ich dir sage, drücke ich ab. Verstanden?«
    Sie rührte sich nicht. Dafür griff Marga wieder ein. Sie war weitaus gefährlicher als Colette. Das bewies sie in den nächsten Sekunden.
    Sie sprang plötzlich vor, erreichte eine der Türen, drückte sie auf und war blitzschnell in dem dahinter liegenden Raum verschwunden, noch ehe es mir gelang, etwas dagegen zu unternehmen.
    »Zur Hölle schicke ich euch!« brüllte die Frau. »Zur Hölle!«
    Da packte mich die Angst. Ich wußte, was sie vorhatte. Die Wohnung war mit Benzin getränkt. Marga brauchte nur ein Zündholz anzustecken. Das Feuer würde sich blitzschnell ausbreiten und die Benzindämpfe explodieren. Ich ließ die Untote los. Sie hatte damit nicht gerechnet und fiel zu Boden.
    Blitzschnell jagte ich Marga nach, flog förmlich in das Zimmer hinein, geriet ins Taumeln, konnte mich aber wieder fangen.
    Sie hatte die Zündhölzer schon in der Hand. In der Linken hielt sie das halb aufgeschobene Kästchen, in der Rechten ein Streichholz. Sie brauchte es nur noch mit dem Kopfüber die Reibfläche zu schaben. »Nein, nicht!« brüllte ich. Sie lachte nur.
    Ich flog auf sie zu. Selten in meinem Leben war mir solch ein gewaltiger Sprung gelungen. Ehe der Streichholzkopf die Reibfläche berührte, prallte ich gegen die Frau. Gemeinsam fielen wir zu Boden.
    Marga war wie von Sinnen. Sie schrie, biß und kratzte. Ihre Hände waren überall. Nägel rissen über die Haut meiner Handgelenke, zogen tiefe Furchen. Das Kästchen mit den Zündhölzern lag auf dem Boden. Es war umgekippt. Die Streichhölzer lagen malerisch verstreut.
    »Laß mich los, du dreckiger Bulle!« keuchte sie. »Laß mich los, verdammt!«
    Ich schleuderte sie herum. Schreiend fiel sie gegen einen Wandschrank. Der Geruch des mit Benzin getränkten Teppichs stieg mir in die Nase. Mir wurde übel.
    Wenn ich es nicht schaffte, die Furie aufzuhalten, dann verbrannte ich mit. Ich mußte Marga einfach bewußtlos schlagen. Sie war schon wieder auf den Beinen, umkreiste mich. Verzerrt war ihr Gesicht. Sie hatte die Zähne gefletscht, wirkte wie ein sprungbereiter Wolf.
    »Du kommst hier nicht raus, Bulle. Wir sind stärker. Du wirst vernichtet. Das Feuer wird dich fressen!« Sie lachte irr. Rasch brachte sie einen runden Tisch zwischen uns. Ich hielt die Pistole in der rechten Hand. Die Mündung zeichnete jede Bewegung der Frau nach.
    »Willst du mich erschießen?« schrillte sie. »Damit rettest du auch nichts. Du kommst gegen uns nicht an. Ja, gib es ihm, Colette!« Ich hechtete zur Seite. Gerade noch rechtzeitig. Der schwere Kerzenleuchter verfehlte mich um Haaresbreite. Colette, die Untote, hielt ihn in der rechten Hand.
    Vom eigenen Schwung wurde sie nach vorn geworfen. Aus der Drehung heraus schmetterte ich ihr den angewinkelten Ellbogen gegen den Körper.
    Sie fiel gegen einen Stuhl, stolperte darüber und prallte zu Boden.
    Schreiend rollte sie sich sofort herum, geriet in die Nähe der Zündhölzer und bekam sie zu fassen.
    Ich sah es und erkannte, daß ich kaum noch eine Chance hatte, das Rad des Schicksals herumzudrehen. Was in den nächsten Sekunden geschah, zählte zu den schrecklichsten Ereignissen in meinem wahrhaft nicht gerade langweiligen Leben.
    Von vorne her griff mich Marga an. Ich konnte mich nicht mit beiden Frauen

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