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0016 - Das Mädchen von Atlantis

0016 - Das Mädchen von Atlantis

Titel: 0016 - Das Mädchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beiden Armen. »Telefon für Sie, Sir.«
    Ich ging dem Konstabler entgegen. »Wo?«
    »Im Einsatzwagen. Kommen Sie. Es scheint dringend zu sein.«
    »Und wer verlangt mich da zu sprechen?«
    »Ich weiß den Namen nicht, Sir.«
    Ich klemmte mich auf den Beifahrersitz und nahm den Hörer des Autotelefons.
    »Alles klar, John?« hörte ich Sukos vertraute Stimme.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Suko hatte ich in dem ganzen Trubel völlig vergessen. Und dabei war er das auslösende Moment gewesen. Hätte er sich gemeldet…
    »Was ist denn geschehen, Suko? Wo bist du überhaupt?«
    »Ihr deinem Büro. Powell ist auch hier. Er erwartet dich.«
    Ich warf einen schnellen Blick auf die Uhr. Bereits zwei Stunden nach Mitternacht. »Okay, ich komme«, erwiderte ich.
    »Vorher fahre ich noch bei mir zu Hause vorbei und ziehe mich um. Ich sehe wie gegrillt aus. Dann sag Powell, er soll zwei Plätzt für die nächste Maschine nach Athen buchen. Es ist brandeilig. Verstanden?«
    »Alles klar, John. Bring mir auch Kleidung mit. Ich bin leicht über eine Straße gerutscht.«
    »Mache ich. Bis gleich.« Ich hängte ein, bedankte mich mit einem Nicken bei den Kollegen und rannte zu meinem Bentley.
    Jetzt zählte jede Sekunde…
    ***
    Fünfundvierzig Minuten später hockte ich in meinem Büro. Frisch geduscht und eingekleidet, zwei Tassen Kaffee im Magen. Fit fühlte ich mich trotzdem nicht. In meinem Hals hatte ich einen Geschmack, der von gekautem Sandpapier stammen konnte.
    Suko hatten die Medizinmänner verpflastert. Er trug keinen Verband mehr um den Kopf. In Topform präsentierte auch er sich nicht gerade. Stichwortartig erstattete er mir Bericht. Superintendent Powell wußte schon Bescheid. Er hatte wieder seine bittere Miene aufgesetzt und nippte hin und wieder an seinem Magenwasser.
    »Ich habe in Heathrow nachfragen lassen«, berichtete er. »Die Maschine ist längst weg. Keine Chance mehr für uns.«
    »Und in Athen?« fragte Suko. »Sie könnten doch der griechischen Polizei einen Wink geben, Sir. Azarin würde mit seinen Begleiterinnen nach der Ankunft dort verhaftet.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist zu gefährlich. Dieser Mann würde sich nicht scheuen, Jane Collins umzubringen. Und wenn er es nicht schafft, dann tun es die Wiedergängerinnen. Es ist zu riskant für uns.«
    »Bleibt nur eine Möglichkeit«, meinte Powell. Ich nickte. »Wir fliegen selbst hin.«
    Mein Chef war einverstanden. »Die nächste Maschine startet erst in einigen Stunden.«
    »Das ist verdammt spät.«
    Powell blickte mich an. »Zu spät?«
    »Ja.«
    Mein Chef lächelte, was bei ihm selten vorkam. »Ich habe mir so etwas fast gedacht. Aus dem Grund steht auch eine Kuriermaschine für Sie bereit, John. Ein schneller Jet, der Sie und Suko nach Athen schafft. Sie landen dort auf dem Mililärflughafen. Ich habe meine Beziehungen spielen lassen und führende Leute in Griechenland eingeweiht. Sie werden keinerlei Schwierigkeiten bekommen, das hat man mir versichert.«
    »Ich danke Ihnen, Sir«, erwiderte ich.
    »Holen Sie Jane raus«, gab Powell zurück. »Außerdem reagiere ich mittlerweile allergisch, wenn ich ›Schwarzer Tod‹ höre Dieser Bursche hat schon zuviel Unheil angerichtet.«
    »Bursche ist gut«, sagte Suko.
    Powell erhob sich. »Ein Wagen steht für Sie bereit. Der Fahrer wird Sie zum Flughafen bringen. Viel Glück.«
    Wieder einmal mußte ich mich über meinen Chef wundern. Wer ihn nicht kannte, hielt ihn für einen Komiker. Das permanente Magenleiden, die Brille mit den dicken Gläsern und den eulenhaft wirkenden Augen dahinter und das meist schmerzlich verzogene Gesicht.
    Doch Powell war ein glänzender Stratege, das hatte er in den letzten Minuten bewiesen. Er dachte nicht nur mit, sondern auch im voraus.
    So etwas findet man selten.
    Ich leerte den Pappbecher mit der Automatenbrühe, klopfte Suko auf die Schulter und sagte: »Komm!«
    Mein chinesischer Partner hatte sich bereits im Waschraum umgezogen. Unser Driver wartete in der Fahrbereitschaft. Er legte seine Zeitung weg, als wir den Raum betraten.
    Mich kannte er, aber Suko noch nicht.
    »Keine Angst«, sagte ich grinsend. »Der frißt Sie nicht. Suko ist harmlos.«
    »Nur wenn man mich nicht reizt«, erwiderte mein Freund und verdrehte die Augen…
    ***
    Griechenland empfing uns mit einem Postkartenhimmel. Strahlendes Blau, keine Wolke und eine Fernsicht, die phänomenal war. Wir konnten weit nach Süden sehen, auf das Meer hinaus und die vielfältige Inselwelt der

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