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0017 - Ich gab ihm eine Chance

0017 - Ich gab ihm eine Chance

Titel: 0017 - Ich gab ihm eine Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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möglich umzufrisieren. Ich konnte mir denken, warum sie es so eilig hatten. Schließlich hatte man ihnen einen Tip gegeben, daß ich ihnen auf der Spur sei.
    Der Lärm ihrer Werkzeuge war so groß, daß sie mein Auftauchen überhörten. Außerdem standen sie etwa fünfzehn Meter vom Fahrstuhl entfernt. Ich bückte mich und kroch an die Reihe der gestohlenen Fahrzeuge heran. Es gelang mir, hinter ihnen in Deckung zu kommen, bevor sie , mich entdeckten. Auf allen vieren kroch ich hinter den Wagen entlang, bis ich in ihre Nähe gekommen war.
    Vier Männer schienen Schlosser oder so etwas zu sein. Sie trugen die bei uns gebräuchliche Overallkleidung. Es waren massive Gestalten.
    Der Dicke und der Eimerschlepper standen daneben und trieben die anderen an. Sie waren beide reichlich nervös.
    Ich schlich mich zwischen zwei Wagen nach vorn, zur Mitte der Halle hin, wo sie ihre Werkbänke stehen hatten. Eine herumliegende Brechstange von Armlänge kam mir gerade recht. Ich nahm sie in die rechte Hand, den Revolver in die linke, richtete mich auf und sagte gemütlich: »Guten Abend, meine Herren! Lassen Sie sich bitte in der Arbeit nicht stören. Ich möchte nur mit dem Dicken ein Wörtchen sprechen.«
    Der Fettsack warf sich herum und starrte entgeistert in mein Gesicht. Der G-man! schien es durch sein Hirn zu zucken! Ein Wort brachte er nicht heraus.
    Dafür waren die anderen um so schneller.
    Zwei Mann hechteten auf mich zu, die anderen bückten sich und griffen nach Werkzeugen. Ich unterlief den ersten und warf dem zweiten gleichzeitig die Brechstange entgegen. Er ging geräuschlos zu Boden.
    Dann hatten sie mich. Ich sah plötzlich über mir einen ausholenden Arm, der einen kurzstieligen Hammer hochriß. Ich trat mit dem rechten Fuß zu und warf mich nach hinten. Der Kerl verlor das Gleichgewicht und knallte das Werkzeug auf einen Autokühler. Kreischend legte sich das Blech in Falten.
    Der Eimerschlepper war plötzlich mit einer riesigen Zange da. Ich wandte einige meiner Tricks an, bis er aufgab. Jetzt waren es außer dem Dicken noch drei Schlosser, die mir zu schaffen machten.
    Einer fiel im Augenblick aus, weil er sich um den kümmerte, dem ich die Brechstange entgegengeworfen hatte. Die beiden anderen kamen von zwei Seiten drohend auf mich zu. Der linke hatte sich jetzt selbst mit der Brechstange bewaffnet, der rechte schwang einen Hammer. Ich wich langsam nach rückwärts aus. Als ich hinter mir den Kühler eines Wagens fühlte, tastete ich mich an ihm entlang. Eine unheimliche Stille herrschte jetzt in der Halle. Meine beiden Gegner kamen von zwei Seiten auf mich zu. Sie waren etwa drei Meter voneinander entfernt.
    Ich duckte mich, als ob ich angreifen wollte. Sie blieben stehen. Ich setzte schnell den Fuß nach rechts und warf meinen Körper nach. Der Kerl riß seine Waffe hoch. Aber ich drehte auf dem Absatz und sprang den linken an. Über meinen Kopf hinweg flog die Brechstange in die Richtung, in der ich geblufft hatte. Ich verabreichte dem Linken einen Boxhieb. Aber der Bursche stand wie eine Eins. Ich setzte noch einmal nach und legte mein ganzes Körpergewicht in den Schlag. Wir stürzten beide.
    Ich schlug eine Rolle vorwärts und war wieder auf den Beinen. Mein Freund rührte sich nicht mehr. Aber dafür hatte ich plötzlich den dritten im Rücken, der sich eben noch um seinen Kollegen gekümmert hatte. Ich fühlte seine Hände wie zwei Blöcke von einem Schraubstock um meinen Hals. Mir blieb die Luft weg.
    Ein Hieb blitzte mir durch den ganzen Körper. Obendrein wurde mir von dem Burschen hinter meinem Rücken langsam die Luft abgedrückt. Ich riß meine Arme hoch und schlug sie ihm um sein Genick.
    Es gab noch einen tollen Wirbel, bis ich es endlich geschafft hatte. ,Ich sah mich um, während ich keuchend atmete. Der Dicke war noch vier oder fünf Meter vom Aufzug entfernt. Ich war gute fünfzehn Meter hinter ihm. Da half nur eins. Ich setzte ihm einen Schuß zwei Meter vor die Füße. Der Zementfußboden spritzte auf, und die Kugel sang mit heiserem Sirren als Querschläger durch die Halle.
    Der Dicke verhielt mitten in seiner komischen Eile. Ich setzte ihm nach. Dann hatte ich ihn am Wickel.
    Ich zog ihn in eine Ecke, wo ich einen Wasseranschluß mit einem langen Gummischlauch gesehen hatte. Dort lehnte ich ihn gegen die gekachelte Wand.
    Er schrie wie am Spieß.
    »Halt doch den Mund«, fuhr ich ihn grob an, daß er wirklich ruhig wurde. Ich musterte ihn scharf und sagte dann leise: »Du sagst jetzt

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