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0018 - Die Hexenmühle

0018 - Die Hexenmühle

Titel: 0018 - Die Hexenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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saubergemacht. Es war ein sogenannter Gatterwagen. Die Stäbe befanden sich dicht nebeneinander, wie bei einer Gefängniszelle. Vom Boden her liefen sie schräg nach oben. Nur die Ladeklappe hinten stand offen. Wie ein Sack Kartoffeln wurde ich auf die Ladefläche geworfen. Dicht neben Suko blieb ich liegen. Wir konnten uns in die Gesichter sehen.
    Der Chinese grinste. »Hallo, Partner«, sagte er. »Auch hier?«
    Ich rollte mich etwas herum. »Nein, nur mein Geist.«
    Mit einem harten Geräusch wurde die Klappe geschlossen. Ich konnte durch die Zwischenräume der Holzstäbe schauen. Die Männer gingen alle mit. Einer von ihnen kletterte auf den Bock, schwang die Peitsche und brachte das Pferd in Bewegung.
    Der Wagen ruckte an.
    Damit begann unsere Reise zur Mühle der Vampire!
    ***
    Horace Hiller hatte seine Frau in die Speisekammer gesperrt. Alma hörte, wie der Schlüssel herumgedreht wurde. Dann entfernten sich die Schritte ihres Mannes.
    Eigentlich war es zum Lachen. Sie hockte zwischen Räucherwürsten und Schinken in absoluter Dunkelheit. Mancher Dieb hätte sich gefreut wie ein Schneekönig, doch Alma war gefangen.
    Luft bekam sie durch einen Schacht. Verhungern würde sie auch nicht. Nur hinaus konnte sie nicht.
    Horace hatte sie ausgeschaltet. Was hatte er vor? Wenn er wirklich diese unschuldigen Menschen den Blutsaugerinnen opfern wollte, dann machten er und die anderen sich eines schweren Verbrechens schuldig. Alma konnte für ihren Mann kein Verständnis aufbringen.
    Sollte es ihr gelingen, sich aus dem Vorratsraum zu befreien, würde sie ihrem Mann Lebewohl sagen. Für immer. Das hatte sie sich fest vorgenommen.
    Alma setzte sich auf den kleinen Schemel. Sie versuchte zu lauschen, um herauszufinden, was die Männer draußen vor dem Haus taten. Doch nicht ein Geräusch drang an ihre Ohren. Die Speisekammer schloß schalldicht.
    Alma wartete. Tränen der Wut und Hilflosigkeit liefen an ihren Wangen hinab. Automatisch schlossen sich die Hände der frommen Frau zum Gebet.
    Noch hatte sie die Hoffnung nicht aufgegeben. Auch wenn es nur ein winziger Strohhalm war, an den sie sich klammerte.
    ***
    Zahlreiche Dorfbewohner hatten unseren Abtransport beobachtet. Aber es gab noch jemand, der sich in einer schmalen Gasse versteckt hielt und den Wagen nicht aus den Augen ließ.
    Dieser Jemand war Paddy, der Mann mit dem angespitzten Eichenpfahl. Der Mann, der den Blutsaugerinnen den Tod geschworen hatte.
    Paddys Augen glühten, sein Herz schlug schneller, in seinem Innern tobte der Haß. Die rechte Hand hatte er unter seine alte Jacke geschoben. Die Finger umklammerten den Eichenpfahl. Er hatte es gerochen, daß in dieser Nacht etwas geschehen würde. Wie schon oft, war er auch in dieser Vollmondnacht unterwegs auf der Suche und der Jagd nach den Geschöpfen der Dunkelheit. Er hatte einige Vampire erledigt, aber nie war er an Elena herangekommen, die Anführerin dieser verdammten Blutsauger.
    Doch die Entscheidung war nahe, das spürte er.
    Paddy hatte auch beobachtet, wie dieser Fremde einen Vampir erledigte. Vor Freude wäre der Alte bald in die Luft gesprungen. Wieder einer weniger.
    Aber jetzt hatte man die Fremden gefesselt und auf einen alten Leiterwagen geschafft. Wußten die hirnverbrannten Idioten aus dem Dorf denn nicht, was sie sich selbst damit antaten? Daß sie ihre eigenen Chancen, dem Terror der Blutsauger zu entgehen, damit vernichteten? Paddy konnte es nicht begreifen.
    Er beobachtete, sah den Wagen abfahren, schaute nach, ob die Luft rein war, und huschte dann über die Straße.
    Sein Ziel war Hillers Gasthaus.
    Mit Horace Hiller verstand er sich nicht sehr gut, dafür jedoch mit Alma.
    Sie und er hatten die gleichen Interessen. Auch Alma verfolgte die Blutsauger mit glühendem Haß. Schließlich hatten sie ihr die Tochter geraubt.
    Paddy wußte, daß er in Alma eine Verbündete fand. Er lief um das Haus herum, näherte sich dem Gebäude von der Rückseite. Niemand sollte ihn sehen. Die anderen Feiglinge würden doch nur dummes Zeug reden.
    Kein Licht brannte im Haus. Die Dunkelheit nistete hinter den Scheiben.
    Paddy kannte die Raumaufteilung. Er wußte, wo Küche, Wohnstube und Schlafzimmer lagen. Sicher war Alma noch auf. Vielleicht saß sie im dunklen Wohnzimmer.
    Paddy klopfte gegen die Scheibe.
    Nichts rührte sich.
    Er probierte es an den anderen Fenstern. Auch hier keine Reaktion.
    Der Alte biß sich auf die Lippen. Sollte Alma nicht im Haus sein? Ziemlich unwahrscheinlich, denn er hatte

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