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0018 - Die Hexenmühle

0018 - Die Hexenmühle

Titel: 0018 - Die Hexenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich den nächsten Gegner zur Seite.
    Dann stand plötzlich ein Hüne vor mir. Später erfuhr ich, daß der Mann Morton Grove hieß.
    Seine Linke traf mich voll. Meine Zähne klackerten aufeinander, mir wurde es für einen Moment schwarz vor Augen. Ich wurde zurückgetrieben, von harten Fäusten wieder vorgestoßen und sah schräg von der Seite her den Gewehrkolben auf mich zurasen.
    Meine Reflexe waren nicht mehr die besten. Ich versuchte noch auszuweichen.
    Ohne Erfolg.
    Etwas traf mich ungeheuer hart an der rechten Schläfe, und dann gingen für mich sämtliche Lichter aus. Die Männer verschwammen vor meinen Augen, wurden zu Gummipuppen. Ich merkte nicht mehr, wie ich zu Boden fiel. Die Übermacht hatte mich geschafft.
    ***
    Nachdem ich erst einmal abgetreten war, erfüllte minutenlang Stöhnen und Keuchen das Zimmer. Die Männer schnappten nach Luft. Jeder hatte etwas abgekriegt. Ich hatte mich ganz schön gewehrt.
    Hiller hielt sich seinen Kopf, während Simon Patrick Probleme mit dem Magen hatte. Er würgte und war noch immer grün im Gesicht. Nur Morton Grove hatte kaum Blessuren. Wie ein Feldherr stand er über mir und hielt mit beiden Händen das Gewehr umklammert, bereit, bei jeder Bewegung sofort zuzuschlagen.
    »Fesselt ihn!« rasselte er.
    Zwei Männer legten mir die Stricke an. Morton Grove prüfte nach, ob die Fesseln auch saßen. Er nickte zufrieden und kommentierte grinsend: »Die würde nicht einmal ein Ochse lösen können. Geschweige denn dieser Städter.«
    »Der aber besser kämpfen konnte als ein Ochse«, gab Simon Patrick zu verstehen.
    Und Horace Hiller nickte. »Ja, das kann ich nachfühlen.«
    Ein anderer hielt sich sein Taschentuch vor die blutende Nase. Er fragte: »Wann schaffen wir sie zur Mühle?«
    »Sofort«, erwiderte Patrick.
    »Sollen wir sie tragen?«
    »Unsinn, wir nehmen einen Wagen.« Patrick wandte sich an Hiller. »Du hast doch einen Wagen, soviel ich weiß.«
    Der Wirt nickte. »Steht auf dem Hof.«
    »Okay. Die Gäule besorgt Cal.«
    »Ein Pferd reicht«, meinte der Angesprochene.
    Die beiden Männer verschwanden. Hiller, um den Wagen zu besorgen, und Cal, um sein Pferd zu holen.
    Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen. »Was ist denn hier los?« fragte eine weibliche Stimme.
    Rasch trat Simon Patrick vor. »Bitte geh, Alma«, sagte er. »Das hier ist Männersache.«
    Alma Hiller ließ sich nicht beirren. Sie war von dem Krach wach geworden. Energisch drückte sie Patrick zur Seite, der nur einen hilflosen Blick in Richtung seiner Freunde werfen konnte. »Ihr seid verrückt!« flüsterte Alma und preßte beide Hände gegen ihre Wangen. »Was habt ihr da nur angestellt?«
    »Alma, so laß dir doch erklären…«
    »Nein, zum Henker.« Die Frau wirbelte zu Simon Patrick herum. »Wißt ihr eigentlich, wer diese Männer dort sind? Ich meine, die beiden Bewußtlosen.«
    »Ja.«
    »Anscheinend nicht. Denn normale Menschen schlagen Polizisten nicht zusammen. Und gefesselt habt ihr sie auch. Wozu?«
    Simon Patrick schwieg. Und auch die anderen sagten kein Wort.
    Alma Hillers Zeigefinger stach vor. »Und du, Morton, du hast doch sonst immer die große Klappe. Was hast du hier zu sagen? Raus mit der Sprache.«
    Morton Grove schwieg.
    »Feiglinge seid ihr!« zischte die Frau. »Elende Feiglinge. Eure Gegner im Schlaf überraschen, das könnt ihr. Mein Gott, und ich habe euch immer für Kerle gehalten.« Sie stemmte beide Fäuste in die Hüften. Dann zeigte sie mit dem Kopf auf Kitty und Paul. »Haben die beiden jungen Leute nicht genug durchgemacht? Nehmt ihnen sofort die Fesseln ab!«
    »Nein!« erwiderte Simon Patrick.
    Alma holte tief Luft. »Was sagst du?«
    »Nein!«
    Der Schlag kam unerwartet. Almas flache Hand klatschte gegen die rechte Wange des Bürgermeisters. »So«, sagte die Frau. »Ich glaube, das hast du verdient.«
    Simon Patrick lief nicht nur wegen der getroffenen Wange rot an. Noch nie hatte ihn eine Frau geschlagen. Und das noch vor Zeugen. »Sei froh, daß du nicht mein Weib bist«, preßte er hervor. »Ich hätte…«
    »Ja, ich weiß, was Feiglinge tun«, erwiderte Alma hart. »Du hättest zurückgeschlagen.«
    »Alma, verlasse das Zimmer«, forderte Morton Grove.
    Mrs. Hiller holte tief Luft. »Was sagst du da? Ich soll aus meiner eigenen Wohnung verschwinden? Und du willst mich rauswerfen, du Mistkerl? Ich höre wohl nicht recht. Ihr macht, daß ihr hier wegkommt. Raus mit euch!«
    »Nein, wir bleiben.«
    »Muß ich euch erst zwingen?« fragte Mrs. Hiller

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