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0019 - Das Horror-Taxi von New York

0019 - Das Horror-Taxi von New York

Titel: 0019 - Das Horror-Taxi von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lief mir nachträglich noch ein Schauer über den Rücken. Ich hatte doch eine ganz schöne Strecke auf dem Steilhang zurückgelegt. Es hätte dabei auch anders enden können.
    Wenn es eine absolute Stille gab, dann hielt sie mich umfangen. Nur meine eigenen Schritte waren zu hören. Weit vor mir sah ich die Lichter des Highway schimmern. Und dort war mein Ziel.
    Ich wußte aber auch, wie sehr die Entfernungen in der Dunkelheit täuschen konnten.
    Man ging und ging und hatte das Gefühl, daß das Ziel nicht näher rückte.
    Meine Füße wirbelten Staub auf, der sich auf die Schleimhäute setzte. Ich mußte niesen.
    Dann lag der Steinbruch hinter mir. Flach wie ein Teppich lag die Ebene vor mir, zog sich hin bis zum Highway.
    Gras raschelte unter meinen Schuhsohlen. Jetzt, auf dem freien Gelände, merkte ich, daß ein leichter Wind über das Land strich. Er brachte ein wenig Kühlung. In der Ferne wetterleuchtete es noch immer. Es sah aus, als würden lautlose Lichtexplosionen am Himmel stattfinden.
    Hin und wieder schaltete ich die Lampe ein, leuchtete den Weg vor mir ab und ging dann wieder im Dunkeln weiter.
    Die Zeit verstrich.
    Schon dreißig Minuten war ich unterwegs. Der große Zeiger meiner Uhr wanderte bereits auf die Zwölf zu, als ich den Highway endlich erreichte.
    Vierspurig präsentierte sich jede Seite. Glatt war der Asphalt. Hin und wieder wischte ein Wagen vorbei. Die Autos fuhren meist auf der linken Spur, die Fahrer bemerkten mich gar nicht.
    Hier konnte ich lange stehen.
    In welche Richtung sollte ich laufen? Dem Gefühl nach entschied ich mich für die rechte Seite, denn ich sah in der Ferne zahlreiche Lichter funkeln.
    Das konnte Manhattan sein.
    Ich marschierte auf der Straße. Autos rauschten vorbei. Reifen sangen auf dem Asphalt.
    Und die Zeit verstrich.
    In dieser Nacht wollte der Spuk zuschlagen. Konnte ich den Plan überhaupt noch vereiteln?
    Ich glaubte selbst nicht mehr daran.
    Hin und wieder sah ich mich um, blieb stehen und hob die rechte Hand. Es waren resignierende Gesten.
    Und doch hielt jemand.
    Mit Rotlicht kündigte sich ein Wagen an.
    Highway-Police!
    Der Wagen bremste neben mir. Türen klappten auf, und im nächsten Augenblick wurde ich von einem Uniformierten an der Schulter gepackt.
    »Welches Vögelchen haben wir denn da?« quetschte er im breitesten Slang hervor. »Du siehst ja aus, als hättest du im Dreck gebadet. Okay, Freundchen, umdrehen! An den Kotflügel und die Hände aufstützen.«
    Ich hatte die Prozedur oft genug selbst durchgeführt und auch in zahlreichen amerikanischen Filmen gesehen. Geschickte Hände tasteten mich ab. Auf dem Dach des Wagens kreiste das Rotlicht. Es übergoß uns und den Straßenbelag mit seinem blutigen Schein.
    »Eine Kanone hat der Kerl auch, sieh an!« Der Polizist hatte meine Beretta gefunden.
    Dann beschäftigte er sich mit meiner Brieftasche. Plötzlich stieß er einen Pfiff durch die Zähne. »Hal, sieh dir das an.« Aus den Augenwinkeln bekam ich mit, wie er seinem Kollegen die Brieftasche zuwarf.
    Der zweite Highway-Cop lachte glucksend. »Großer Gott, ein Kollege aus Merry Old England. Ist es denn die Möglichkeit.«
    »Darf ich mich bequemer hinstellen?« fragte ich.
    »Sicher, Mann.«
    Ich drehte mich. Cop Nummer eins stand vor mir. Er war ein breitschultriger Bursche mit Schnauzbart. Sein Kollege steckte den Kopf durch das offene Fenster. »Dann steigen Sie mal ein, Sinclair. Wir sind gespannt, was Sie uns zu berichten haben.«
    »Eine Frage noch«, sagte ich. »Wo befinden wir uns hier eigentlich?«
    »Wir sind hier in Queens. Auf dem Long Island Expressway.«
    »Und der führt nach Manhattan?«
    »Ja.« Ich bekam meine Papiere wieder. »Okay, dann bringen Sie mich so rasch wie möglich dorthin. Ich muß eine Katastrophe verhindern…«
    ***
    Das Horror-Taxi rollte wieder!
    Wie ein Schatten jagte es über den Highway. Ziel die Halbinsel Manhattan.
    Der Spuk saß hinter dem Lenkrad. Doch von dem Fahrer waren nur die Augen zu sehen. Zwei gelblich rot schimmernde Lichter, die in der Luft zu stehen schienen. Die breiten Reifen sangen über den Asphalt. Die langen Lichtlanzen der beiden Scheinwerfer stachen durch die Dunkelheit. Der Wagen überholte, fuhr nur links, und der Fahrer scherte sich auch nicht um Geschwindigkeitsbegrenzungen.
    Um Manhattan zu erreichen, wollte der Spuk über die Queensborough Bridge fahren. War er einmal drüben, hatte er es nicht mehr weit.
    Der Straßenbelag huschte unter dem Wagen weg. Der Spuk

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