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0019 - Das Horror-Taxi von New York

0019 - Das Horror-Taxi von New York

Titel: 0019 - Das Horror-Taxi von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderes denken, um die ziehenden Schmerzen in meinen Gelenken damit zu übertünchen. Es gelang mir sogar.
    Dann fiel der erste Strick.
    Dann der zweite.
    Ich hätte aufschreien können vor Freude, doch ich machte weiter. Verbissen, unnachgiebig.
    Wieder fiel ein Strick.
    Dann der vierte.
    Und schon konnte ich meine linke Hand aus der Schlinge ziehen. Ja, sie war frei.
    Ich hörte den Stein förmlich poltern, der mir vom Herzen fiel. Schnell streifte ich die Fesseln der rechten Hand auch ab und hatte beide Hände frei.
    Aber wie sahen sie aus! Aus zahlreichen kleinen Wunden rann das Blut. Ich holte mein Taschentuch hervor und band es mir um die linke Hand. Dort hatte es mich besonders erwischt.
    Dann stand ich auf.
    Ich war verflixt wacklig auf den Beinen und schwankte im ersten Moment wie ein Grashalm im Wind. Durch tiefes Atmen allerdings schaffte ich es, daß sich mein Gleichgewichtssinn wieder normalisierte.
    Ein paar zögernde, tastende Schritte machte ich, wie ein Baby, das Laufen lernt.
    Ich wurde langsam sicherer auf den Beinen. Mein eisenhartes Training machte sich bezahlt. Ich ging einige Yards vor, streckte und reckte mich. Mein Kreislauf wurde wieder in Schwung gebracht. Auch die Schmerzen in meinem Kopf ebbten langsam ab. Der Aufprall war wohl nicht so wuchtig gewesen.
    Jetzt erst blickte ich mich um.
    In der Tat befand ich mich in einer großen Mulde, die von drei Seiten durch Kies- und Steinhänge eingeschlossen war. Gespenstisch ragten die kahlen Stahlskelette der Kräne und Bagger in den nachtschwarzen Himmel.
    Rechts von mir öffnete sich die Schlucht wie ein riesiges Maul. Dorthin führten auch die Reifenspuren der Laster. Ich folgte den Spuren und konnte erkennen, daß das Land hinter der Kiesgrube ziemlich eben war.
    In der Ferne sah ich eine winzige Lichterkette. Dort mußte ein Highway herführen. Es war wohl das Beste, wenn ich auf den Highway zuhielt. Vielleicht nahm mich jemand mit. Leider hatte ich keinen Spiegel dabei. Wenn ich dort hineingeschaut hätte, wäre mir klar geworden, daß mich niemals ein Fahrer nach New York gebracht hätte.
    Und dann blitzte es rechts von mir auf. Im nächsten Moment zerschnitt der Strahl einer starken Taschenlampe die Dunkelheit.
    Ich tauchte sofort weg. Lief zurück und suchte hinter einem Bagger Deckung. Geräuschlos war das nicht vor sich gegangen. Ich hörte den Spuk gellend lachen. Sie hatten mich wieder.
    »Los holt ihn aus der Grube, Jeff!« befahl der Spuk. »Wir haben nicht viel Zeit. Ich will in dieser Nacht noch zuschlagen.«
    Zuschlagen? Was meinte er damit? Wollte er ein Verbrechen begehen? Höchstwahrscheinlich. Seine Diener hatte er ja schon um sich gesammelt. Jetzt konnte er zuschlagen.
    Ich mußte zugeben, daß mir der Gedanke daran nicht gerade Wohlbehagen bereitete. Wenn es eben ging, mußte ich das Verbrechen verhindern. Die Frage war nur wie. Obwohl ich die Fesseln abgestreift hatte, war meine Situation nicht besonders glücklich. Ich saß in dieser verdammten Mulde fest und hatte bis auf das Kreuz keine Waffe. Das heißt, ich konnte nicht angreifen.
    Jeff kam den Hang herunter. Der Lichtstrahl tanzte hin und her. Auch Denver hatte Mühe, das Gleichgewicht zu behalten.
    Dann stand er in der Mulde.
    Kreisförmig bewegte er seinen rechten Arm. Der Lampenstrahl huschte über die Kieshänge, tanzte auf dem unebenen Boden und glitt auch über das verrostete Metall des Baggers, hinter dem ich hockte.
    Ich hütete mich, auch nur eine Haarspitze von mir zu zeigen. Dieser Denver sollte in eine Falle laufen. Diesmal saß ich in der besseren Position. Ich wußte, wo er war. Er ahnte jedoch nicht, wo ich mich aufhielt.
    Ich wunderte mich nur, daß der Spuk nicht eingriff. Für ihn hätte es doch ein Leichtes sein müssen, mich in seine Gewalt zu bekommen. Der Spuk beherrschte die Schwarze Magie, konnte seine Gestalt verändern, und es gab für ihn keinerlei Hindernisse. Wenigstens nicht die, die normalen Menschen Schwierigkeiten bereiteten.
    Ich hockte hinter dem Bagger. Ein rostiger Schienenstrang lief rechts von mir auf den Kieshang zu. Neben dem Gleis sah ich eine Eisenstange liegen.
    Ich bückte mich und hob die Stange auf. Schwer lag sie in meiner Hand. Damit würde ich Jeff Denver eine höllische Überraschung bereiten.
    Und er kam näher. Unter seinen Füßen knirschte es. Kleinere Steine und Dreckklumpen wurden zertreten.
    »Ich weiß, daß du hier irgendwo steckst«, vernahm ich seine Stimme. »Zeig dich, Sinclair.« Den Gefallen tat ich

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