Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
002 - Das Henkersschwert

002 - Das Henkersschwert

Titel: 002 - Das Henkersschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
sagen. »Er ist dein!
    Saug ihm das Leben aus.«
    Dorian konnte nicht weiter zurück. Er stand gegen eine Wand gedrückt und atmete erregt. Ein leises Trommeln war zu hören, das immer lauter wurde. Guozzis Totenschädel kam näher. Die Augen des Ungeheuers waren weit aufgerissen. Dorian hob die Pistole und zielte auf die Stirn des Untoten. Die Silberkugel bohrte sich in den Schädel und verschwand darin. Sie wurde einfach geschluckt. Der Untote stampfte weiter auf ihn zu. Der faulige Atem des Monsters strich über sein Gesicht, als die langen Arme nach ihm griffen.

    Sie tauchte aus dunklen Tiefen empor, und die wirren Gedanken um sie herum drangen immer bohrender in ihr Hirn. Coco zögerte instinktiv, die Schwelle zum Wachsein zu überschreiten, doch die Eindrücke in ihrem Gehirn wurden überwältigend. Sie schlug die Augen auf. Das Zimmer war dunkel. Über der Tür brannte die rote Nachtlampe. Vor das hohe Fenster war ein Vorhang gezogen. Ihr Mund war trocken. Die Zunge lag wie ein geschwollener Fremdkörper darin. Die Ausstrahlung der Geisteskranken drang noch auf sie ein, doch die Schmerzen waren nicht so stark, wie es eigentlich zu erwarten gewesen wäre.
    Coco setzte sich auf und trank ein Glas Wasser. Es war das eingetreten, was ihr Vater ihr prophezeit hatte. Sie verlor ihre Fähigkeiten, aber es war nicht das erste Mal, daß sie sich gegen ihre Familie stellte, auch wenn sie früher niemals so weit gegangen war, das Band endgültig zu zerschneiden. Sie paßte nicht in die Schwarze Familie, das spürte sie immer deutlicher. Und ihr war nicht einmal bange deswegen. Größere Angst stand sie wegen Dorian aus. Er befand sich in größerer Gefahr, als er es vielleicht für möglich hielt.
    Ihre Hände wurden feucht. Sie versuchte die Verbindung zum selbsternannten Dämonenkiller zu verstärken, die durch den Bann, den sie über ihn geworfen hatte, entstanden war. Diese war inzwischen abgeschwächt, aber noch immer deutlich zu spüren.
    Coco glitt aus dem Bett und kniete nieder. Mit den Fingern schrieb sie einige magische Zeichen auf den Boden. Dorian befand sich in Lebensgefahr. Sie konnte sein Entsetzen jetzt fast körperlich spüren.
    Ihre Hände vollführten kreisende Bewegungen. Nach wenigen Sekunden erkannte sie ihre Machtlosigkeit. Sie hatte ihre Fähigkeiten fast völlig eingebüßt. Es gelang ihr nicht, mit Dorian Kontakt aufzunehmen. Trotzdem wollte sie noch einen Versuch machen.
    Rasch sprang sie auf und nahm die Seife vom Waschbecken. Mit ihren spitzen Fingernägeln formte sie sie zu einer menschenähnlichen Figur, die sie zwischen beide Hände nahm, während sie beschwörend vor sich hinsprach. Schließlich stimmte sie einen leisen Singsang an. Nach einer Weile warf sie das Seifenstück jedoch wütend ins Waschbecken. Es war hoffnungslos. Sie hatte endgültig ihre Fähigkeiten verloren.
    Als sie aufstand, zuckte sie überrascht zusammen. Sie spürte einen brennenden Schmerz in ihrem Arm, dann an der Stirn. Sie stöhnte auf. Diese Schmerzen kannte sie nur zu gut und wußte, was sie zu bedeuten hatten: Die Verbindung zu ihrer Familie war noch nicht abgerissen. Ein stechender Schmerz raste durch ihr Herz. Sie ließ sich aufs Bett fallen und drückte ihr Gesicht ins Kissen. Dorian hatte sich gegen ihre Familie gestellt, und es war ihm tatsächlich gelungen, jemanden von ihnen zu töten. Coco wußte in diesem Augenblick nicht mehr, auf wessen Seite sie sich stellen sollte. War sie denn verrückt, den Schutz ihrer Familie zu verlassen und sich einem Menschen an den Hals zu werfen, den sie erst seit wenigen Stunden kannte?
    Das Gewicht einer tödlichen Entscheidung lastete wie ein Mühlstein auf ihren Schultern. Der Zwiespalt drohte sie zu zerbrechen.

    Die Hände des Untoten lagen auf Dorians Schultern. Der stinkende Atem, der über sein Gesicht strich, verursachte ihm Übelkeit. Blitzschnell drückte er den rechten Zeigefinger, auf dem sich der Ring befand, dem Monster auf die Stirn. Bruno Guozzi stieß einen entsetzten Schrei aus und ließ los. Die Schlange, die sich um den Frosch wand, war in die Stirn des Untoten gebrannt. Das unheimliche Geschöpf war einen Schritt zurückgetaumelt, und die Vermummten in der Ecke heulten wütend auf. Dorian holte nun das Holzkreuz aus der Rocktasche und schoß mit der Pistole auf die vermummten Gestalten. Ein Aufschrei zeige ihm an, daß er getroffen hatte.
    Dorian grinste grimmig. Die Familie Zamis war, so schien es, nicht gegen geweihte Silberkugeln gefeit. Er

Weitere Kostenlose Bücher