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002 - Das Henkersschwert

002 - Das Henkersschwert

Titel: 002 - Das Henkersschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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das Läuten des Telefons. Er rutschte über das Bett und hob verschlafen den Hörer ab.
    »Ich bin es, Helnwein«, erklang die Stimme am anderen Ende. »Ich mußte Sie anrufen. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan, weil ich so in Sorge um Sie war.«
    Dorian setzte sich auf. »Ich hatte Glück«, sagte er. »Allerdings muß ich Ihnen rechtgeben. Es war unklug von mir, in das Haus einzudringen. Ich muß noch viel lernen.«
    »Gott sei Dank, daß Ihnen nichts passiert ist, Herr Hunter. Ich bin am Haus der Zamis' vorbeigegangen. Es sieht fürchterlich aus. Das oberste Stockwerk ist eingestürzt.«
    Dorian lachte. »Dann hat der Zauberspruch doch größere Wirkung gehabt, als ich angenommen hatte. Was haben Sie sonst noch gesehen?«
    »Nicht viel. Ein Wagen stand vor dem Grundstück, und einige Männer trugen verschiedene Gegenstände ins Haus, die ich aber nicht erkennen konnte, da sie mit Tüchern umhüllt waren. Ich grüßte Michael Zamis, den Vater von Coco, doch er gab mir keine Antwort. Er ignorierte mich einfach, und ich ging rasch weiter.«
    »Schade«, sagte Dorian. »Einige Familienangehörige habe ich ausschalten können, doch für meinen Geschmack sind noch zu viele am Leben geblieben. Ich glaube, ich werde später noch einmal nach Wien kommen, um diese Familie endgültig auszurotten.«
    »Was war mit dem Untoten?« erkundigte sich Helnwein neugierig.
    »Die geweihten Silberkugeln machten ihm nichts aus. Sie verschwanden wirkungslos in seinem Körper. Ich muß mich noch genauer informieren, wie man dieses Monster ausschalten kann.«
    »Ich habe einige alte Bücher studiert, fand aber kaum etwas über Untote. Nur in einem Buch war ein kurzer Hinweis. Angeblich kann man einen Untoten nur vernichten, indem man ihm den Schädel vom Rumpf abschlägt. Es steht aber nicht dabei, mit welcher Waffe das geschehen soll.«
    »Immerhin etwas«, brummte Dorian. »Bleibt es übrigens dabei, daß Sie mir das Schwert zur Klinik bringen?«
    »Selbstverständlich«, sagte Helnwein. »Gegen zehn, wie vereinbart.«
    Dorian verabschiedete sich und legte auf. Dann schlüpfte er aus seinem zerrissenen Anzug und beschloß, ein Bad zu nehmen. Er ließ Wasser in die Badewanne ein und rasierte sich in der Zwischenzeit.
    Dann glitt er ins heiße Wasser und schloß die Augen. Es ärgerte ihn ungemein, daß er Wien verlassen mußte, ohne den Untoten vernichtet zu haben. Kurz dachte er an Coco, und ein böses Lächeln spielte um seine Lippen. Sie würde noch ihre Strafe bekommen, das hatte er beschlossen, und er erledigte stets, was er sich vorgenommen hatte.
    Dann dachte er an die Ereignisse des gestrigen Tages. Je länger er über alles nachdachte, desto unwirklicher kam es ihm vor. Seit vielen Jahren lebten Dämonen wie die Familie Zamis schon unerkannt zwischen den Menschen, und nur wenige ahnten, welche Monstren sich hinter der harmlosen Fassade verbargen. Tag für Tag geschahen in allen Teilen der Welt mysteriöse Dinge, für die es keine Erklärung gab. Tausende von Menschen verschwanden jährlich, ohne eine Spur zu hinterlassen, und hinter einem Großteil dieser Vorfälle steckte die Schwarze Familie, die sich über alle Kontinente verbreitet hatte. Dorian wußte, daß er sich auf einen hoffnungslosen Kampf eingelassen hatte. Allein war er zu schwach. Er benötigte dringend Verbündete, die ihn bei seinem Kampf unterstützten, denn er würde niemals aufgeben, solange auch nur noch ein einziger Dämon am Leben war.
    Eine halbe Stunde später betrat er das Frühstückszimmer. Der Psychiater erwartete ihn bereits. Er sah erleichtert auf, als er Dorian erblickte.
    »Sie sehen nicht gut aus, Mr. Hunter«, sagte er.
    Dorian schob sich einen Stuhl zurecht und lächelte schwach. »Da haben Sie recht. Ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir und zu wenig geschlafen, aber ich fühle mich nicht so schlecht, wie ich aussehe.«
    »Waren Sie gestern noch in der Klinik?«
    Dorian nickte und bestellte beim Kellner ein ausgiebiges Frühstück. »Ja, ich war draußen. Es ist alles erledigt. Wir holen meine Frau ab und fliegen los. Haben Sie die Piloten verständigt?«
    Barrett nickte, während er ein Brötchen mit Butter bestrich. »Um zwölf Uhr können wir fliegen.«
    Dorians Frühstück wurde serviert. Nach einer Tasse Kaffee fühlte er sich wie neugeboren. Als er den Schinken kostete, merkte er erst, welch gewaltigen Hunger er hatte. Anschließend zahlte Dorian die Hotelrechnung, und sie gingen zum Wagen. Es war ein eiskalter Wintertag,

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