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002 - Das Henkersschwert

002 - Das Henkersschwert

Titel: 002 - Das Henkersschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schoß noch zweimal. Eine der Gestalten traf er in die Stirn, eine zweite ins Herz. Dorian lachte zufrieden. Diese Hexenbrut war also zu vernichten.
    Der Untote stand wie gelähmt da, die Hände vors Gesicht gepreßt.
    Er konnte den Anblick des Kreuzes nicht ertragen. Dorian sprang rasch einen Schritt zur Seite und schoß erneut. Er kam sich wie auf einem Schießstand vor. Eine der Gestalten fiel tot zu Boden. Er mußte nachladen, doch dazu blieb ihm keine Zeit mehr. Die kleine Lampe an der Decke, die vor einiger Zeit aufgeflammt war, erlosch, und es war plötzlich völlig dunkel im Raum. Dorian schaltete die Taschenlampe ein und richtete den Lichtstrahl auf das Kreuz. Ein wütender Aufschrei war zu hören. Jetzt wich Hunter langsam rückwärts zur Treppe zurück. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen. Noch konnte er die Vermummten aufhalten, aber er war sicher, daß sie bald etwas unternehmen würden. Seine eigentliche Aufgabe, den Untoten zu vernichten, hatte er nicht erfüllt. Er mußte Nachforschungen anstellen, wie dieses Versäumnis nachgeholt werden konnte.
    Er erreichte die erste Stufe. Die Vermummten waren näher gekommen, den Untoten konnte er nicht mehr sehen. Er hastete die Stufen hoch. Die Gestalten verfolgten ihn. Dorian kam an der leblosen Figur vorbei und trat auf die Veranda hinaus. Er wunderte sich, daß noch immer kein Angriff erfolgt war. Er rannte zur Mauer zurück.
    Auf halbem Weg hüllte ihn kühle Luft ein. Ein dumpfes Grollen ertönte, und eine Tanne erwachte zum Leben. Der gewaltige Stamm war plötzlich beweglich wie eine Gummistange; die Äste wurden zu unzähligen Armen, die gierig nach ihm griffen. Die daneben stehende Tanne bewegte sich ebenfalls. Überall waren Äste, die Dorian den Weg versperrten. Die Luft wurde kälter, sein Gesicht starr. Es war, als wäre er in ein riesiges Kühlhaus geraten. Seine Bewegungen wurden langsamer. Ein Ast umschlang seinen Hals und drückte zu; ein anderer umklammerte seine Hüften. Sein Rock wurde zerfetzt, und der Ast riß ihm eine schmerzhafte Wunde quer über den Bauch.
    Immer mehr Äste schlugen auf ihn ein. Die Stämme der Bäume krümmten und wanden sich. Eiskristalle bildeten sich auf Dorians Stirn. Seine Hände wurden gefühllos. Die Vermummten kamen näher. Das Holzkreuz war ihm aus der Hand gefallen. Einer der Äste hatte es gepackt und über die Gartenmauer geschleudert. Auch die Pistole wurde ihm entrissen und glitt zu Boden. Seine Lippen waren gefühllos und starr. Er konnte nur noch durch die Nase atmen. Die dünne Eisschicht bedeckte seine Stirn, die Augen und den Nasenrücken.
    Ich muß an das Kreuz an meinem Hals herankommen, dachte er, sonst bin ich verloren.
    Die Vermummten waren stehengeblieben. Schweigend genossen sie seinen Kampf, den er mit den Ästen ausfocht. Dorian ließ sich einfach fallen. Dadurch wurden einige der Äste zu Boden gedrückt, und er bekam für einen kurzen Augenblick seine linke Hand frei.
    Mit einem Ruck riß er sich das Hemd auf und packte das silberne Kreuz. Es war glühendheiß. Er preßte es gegen sein Gesicht und merkte, wie das Eis schmolz, das sich auf seinem Gesicht gebildet hatte. Kaltes Wasser tropfte auf seinen Hals und rann über seine Schultern. Er nahm das Kreuz zwischen die Lippen und murmelte einen Satz, den ihm Coco gesagt hatte. Es war eine uralte Zauberformel, die früher oft zur Austreibung von Dämonen verwendet worden war.
    »Bagahi laca Bachabe!« schrie er, so laut er konnte.
    Die Äste ließen ihn los und schnellten zurück. Die Bäume wiegten sich wieder leicht im Wind. Die Vermummten waren verschwunden. Dorian lief rasch weiter. Das Kreuz ließ er los, dafür preßte er seine rechte Hand gegen das ägyptische Amulett. Er kam sich wie ein Idiot vor, als er so auf das Gartentor zulief und dabei magische Namen der ägyptischen Gottheiten Osiris und Seth anrief.
    »O Oualbpaga! O Kammara! O Kamalo! O Karhenmon! O Amagaaa!« Er wiederholte die fünf Namen so lange, bis er die Mauer erreicht hatte. Dann sprach er einen Bannspruch gegen die sieben Dämonen, denen der Grund geweiht war. Er sprach langsam, jedes Wort betonend. Der Zauberspruch war ziemlich lang. Dorian drückte sich gegen die Mauer und griff mit beiden Händen hoch. Rasch zog er sich in die Höhe und sprang hinüber. Er landete auf einem Laubhaufen und rannte zu seinem Wagen. Dabei murmelte er weiterhin den Zauberspruch.
    »Sie sind sieben, sie sind sieben. In den Tiefen der Ozeane. Sie sind sieben.

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