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002 - Die Nacht der Mumie

002 - Die Nacht der Mumie

Titel: 002 - Die Nacht der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hatte das großartig gemacht.
    »Hallo«, sagte der Multimillionär, als die Verbindung zustande kam. »Ist dort die Polizei? Hier spricht Patrick Palmer… Ja, der Patrick Palmer. Ich befinde mich im Haus von Teddy Todd.« Er nannte die Adresse. »Und ich habe folgendes zu melden …« Es folgte ein knapper, präziser Bericht, und Palmer vergaß nicht, darauf hinzuweisen, daß er die Verbrecher angestiftet hatte, Rat Nem-Marun zu stehlen. »Ich werde hier auf Sie warten«, sagte der Multimillionär abschließend und legte auf.
    »Wird er wirklich warten?« fragte ich meinen Freund.
    »Darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Was tun wir dann noch hier? Wir sind nicht Palmers Kindermädchen.«
    Der Ex-Dämon und ich verließen Todds Haus. Patrick Palmer setzte sich und zündete sich eine Zigarette an. Wir konnten ihn vergessen und uns auf Rat Nem-Marun konzentrieren.
    »Du mußt unbedingt versuchen, die Spur der Killer-Mumie zu finden, Silver«, sagte ich, als wir im Peugeot saßen.
    Der Hüne mit den Silberhaaren konzentrierte sich abermals. Seine Stirn überzog sich mit einem silbrigen Schimmer. Er mobilisierte seine übernatürlichen Kräfte – und hatte Erfolg. Mit geschlossenen Augen saß er neben mir, und er sprach wie in Trance.
    »Themse… Westminster Bridge …«
    Er schien zu sehen, was sich dort ereignete, denn sein Gesicht verzerrte sich. Sein Atem ging schneller.
    »Laß sie in Ruhe!« keuchte der Ex-Dämon. »Faß sie nicht an! Du darfst ihr nichts tun… Rat Nem-Marun!« Den Namen des Hohenpriesters brüllte mein Freund wild heraus. Gleichzeitig riß er die Augen auf. »Tony, er überfällt in diesem Augenblick ein Mädchen!«
    »Westminster Bridge!« sagte ich aufgeregt und zündete die Maschine.
    Als ich losfuhr, knurrte Mr. Silver grimmig: »Der Teufel soll Rat Nem-Marun holen.«
    Ich nickte finster. »Das wird er. Verlaß dich drauf!«
    ***
    Das Taxi fuhr zügig am Themseufer entlang. Gegenüber tauchten die Houses of Parliament auf. Auch der weltberühmte Big Ben kam in Sicht. Fess Meeker lenkte das Fahrzeug. Drei angeheiterte Männer saßen bei ihm im Wagen, waren übermütig, sangen und rissen Witze, über die sie lauthals und schallend lachten. Fess Meeker fand die Späße gar nicht so witzig, aber wenn man etwas getrunken hat, findet man leicht etwas komisch.
    Neben dem Fahrer saß Bill Carpendale. Rotes Gesicht, rotes Haar, energisches Kinn, wulstige Lippen. Alles in allem kein schöner Mann.
    Im Fond saßen Jack Canetti, ein dunkelhaariger schlanker Typ, und Ed Hale, dessen Kopf so glatt wie eine Billardkugel war.
    Sie kamen von einer Betriebsfeier. Ihr Chef war fünfzig Jahre alt geworden, und der ganze Betrieb hatte diesen Geburtstag ausgiebig gefeiert. Damit anschließend niemand auf die Idee kam, mit dem eigenen Wagen nach Hause zu fahren, hatte der Chef eine ganze Taxi-Flotte auffahren lassen, die seine Leute abtransportierte.
    Da Carpendale, Canetti und Hale in derselben Ecke von London wohnten, hatten sie sich zusammen ein Taxi genommen, und es hatte den Anschein, als wollten sie die Fete im Wagen fortsetzen.
    Fess Meeker, der Taxi Driver, beteiligte sich nicht an ihrer Unterhaltung. Sie war ihm zu albern.
    »Marleen hat sich wieder mal total danebenbenommen«, stellte Bill Carpendale fest.
    Ed Hale grinste. »Es ist immer dasselbe mit ihr. Zuerst schüttet sie den Alkohol wie verrückt in sich hinein, und dann zieht sie sich aus.«
    »Dabei ist niemand an ihrem schlaffen Busen interessiert«, sagte Jack Canetti kichernd.
    »Das sagst ausgerechnet du, wo dir die Glotzaugen beinahe aus dem Kopf geflogen wären!« dröhnte Ed Hale.
    »Also wirklich nicht. Marleen ist für mich total uninteressant«, verteidigte sich Canetti. »Wenn ich auf einer Insel leben würde, und sie wäre die einzige Frau weit und breit, hätte sie von mir nicht das geringste zu befürchten.«
    Hale lachte. »Wer sagt denn, daß sie sich davor fürchten würde?«
    Bill Carpendale stimmte in das Gelächter ein. »Mein lieber Jack, wenn du mit Marleen allein auf einer Insel leben würdest, würde ich meine Hand für dich nicht ins Feuer legen.«
    »Oja«, schlug Ed Hale in dieselbe Kerbe. »Die Nächte auf so ’ner Insel können verdammt lang sein.«
    »Und einsam«, sagte Carpendale.
    »Und so schwarz, daß man kaum die Hand vor den Augen sieht.«
    »In der Nacht sind alle Kühe schwarz, sagt man.«
    »Auch Marleen«, sagte Carpendale grinsend. »Sie würde dir so lange keine Ruhe geben, bis sie dich in einer

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