Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
002 - Die Nacht der Mumie

002 - Die Nacht der Mumie

Titel: 002 - Die Nacht der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
beliebig oft zu wiederholen. Er war kein Automat.
    Mr. Silver konzentrierte sich auf Rat Nem-Marun. Er sandte Impulse aus, die die Mumie treffen, von ihr abprallen und zu ihm zurückkehren sollten. Die Sache funktionierte wie ein Echolot. Der Ex-Dämon brauchte dazu absolute Ruhe. Von meiner Seite war die gewährleistet. Aber jemand anders funkte dazwischen.
    Ein Wagen kam.
    Mr. Silver wurde aus seiner Trance gerissen.
    Der Wagen hielt vor Teddy Todds Haus, hinter meinem Peugeot.
    »Da kommt jemand«, flüsterte Mr. Silver.
    »Das fällt mir sogar ohne übersinnliche Fähigkeiten auf«, gab ich trocken zurück.
    Es läutete.
    Ich begab mich zur Tür und öffnete. Der Mann, der mir gegenüberstand, war mir nicht unbekannt. Wenn jemand viel Geld besitzt, rückt er automatisch in das Blickfeld der Öffentlichkeit. Die Medien interessieren sich für ihn. Man sieht sein Bild auf dem TV-Schirm und in sämtlichen Zeitungen. Im Rundfunk holt man seine Meinung zu diversen Themen ein. Man kennt ihn.
    Vor mir stand Patrick Palmer, der exzentrische Multimillionär.
    »Mr. Todd, ich muß schon sagen…«, fing er an, unterbrach seinen ärgerlichen Ausbruch jedoch abrupt, als er erkannte, daß er nicht Teddy Todd vor sich hatte.
    In meinem Gehirn klickten die Relais. Ein verrückter Multimillionär – und Teddy Todd. Ein gesättigter Mann, dem das Leben kaum etwas bieten konnte, für den es kaum noch eine Sensation gab. Ein Mann mit viel Geld – und ein Verbrecher wie Teddy Todd. Was verband die beiden? Rat Nem-Marun?
    »Wer sind Sie?« fragte mich Patrick Palmer irritiert.
    »Treten Sie ein«, sagte ich.
    »Wo ist Todd?«
    »Er ist hier«, erwiderte ich. Das war nicht gelogen. Ich sagte nur nicht, in welchem Zustand sich Teddy Todd befand.
    Palmer schmeckte die Sache nicht, aber er trat ein, und ich schloß die Tür hinter ihm. Als sie zuklappte, zuckte der Multimillionär zusammen. Ein Beweis dafür daß er ein schlechtes Gewissen hatte.
    »Sind Sie ein Freund von Todd?« fragte mich Palmer.
    »Nein.«
    »Und wer ist dieser komische Kerl da?« wollte Palmer wissen. Er wies auf Mr. Silver. Der Ex-Dämon war mehr als zwei Meter groß.
    Ein Herkules. Und sein Haar und die Augenbrauen bestanden aus purem Silber. Ein Bursche, der einfach auffallen mußte.
    »Das ist Mr. Silver«, antwortete ich.
    »Sagt mir gar nichts.«
    »Er ist gewissermaßen mein Assistent.«
    »Aha. Und wer in Dreiteufelsnamen sind Sie?«
    »Ballard. Tony Ballard. Privatdetektiv.«
    Palmer zuckte wieder zusammen. Diesmal, als hätte ich ihm eine Ohrfeige gegeben. Er bemühte sich um Fassung. »Sie sagten, Todd wäre hier.«
    »Das ist er.« Wir zeigten dem Multimillionär den toten Verbrecher und dessen Freund.
    »O mein Gott, was ist passiert?« stieß Patrick Palmer verstört hervor.
    »Das fragen Sie noch?« schnauzte ich ihn an. »Können Sie es sich nicht denken? Bedford und Todd haben in Ihrem Auftrag Rat Nem-Marun gestohlen.«
    Palmer blies seinen Brustkorb auf und schrie: »Woher haben Sie denn das? Das ist doch überhaupt nicht wahr!«
    »Denken Sie, daß es jetzt noch einen Zweck hat, zu leugnen?«
    »Natürlich bestreite ich, wessen Sie mich beschuldigen, Mr. Ballard, und zwar ganz entschieden.«
    »Das ändert nichts an der Tatsache, daß Sie mit Ihrer Habgier eine furchtbare Lawine ins Rollen gebracht haben, Palmer! Todd und Bedford hatten bestimmt keine Verwendung für die Mumie. Sie wollten Rat Nem-Marun haben, und die beiden Verbrecher haben den Hohenpriester der Hölle für Sie geholt. Aber es gab dabei eine Panne. Die Mumie verlor den heiligen Skarabäus. Dadurch war ihr die teuflische Wiedergeburt möglich, und Gordie Bedford und Teddy Todd wurden ihre ersten Opfer. Anschließend verließ Rat Nem-Marun dieses Haus. Mr. Silver und ich trafen erst danach hier ein und konnten die Mumie nicht mehr daran hindern. Nun zieht Rat Nem-Marun irgendwo durch die Stadt. Er wird jeden töten, dessen er habhaft wird. Und Sie sind schuld daran!«
    Patrick Palmer brauste gleich wieder auf. »Also hören Sie, was erlauben Sie sich, Mr. Ballard? Was unterstellen Sie mir da? Ich werde Sie belangen! Wissen Sie, wen Sie vor sich haben?«
    »Selbstverständlich. Ein armes, verkorkstes Würstchen!«
    Es blitzte in Palmers Augen. »Ich mache Sie fertig, Ballard. In ein paar Tagen nimmt in dieser Stadt nicht einmal ein Hund mehr einen Knochen von Ihnen!«
    Ich bleckte furchtlos die Zähne. »Ich habe keine Angst vor Ihnen, Palmer, denn das, was Sie getan haben,

Weitere Kostenlose Bücher