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002 - Stadt der Verdammten

002 - Stadt der Verdammten

Titel: 002 - Stadt der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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den Siragippen war momentan nichts zu sehen, doch Matt zweifelte nicht daran, das sie die Verfolgung noch nicht aufgegeben hatten.
    Je länger er über alles nachdachte, desto mehr durchschaute er den raffinierten Schachzug der Wulfanenführerin. Ihr Volk lag mit den Siragippen im Krieg. Die langhaarigen Schlundgesichter hatten Jandra, das Kind und ihn als Köder benutzt - und als Waffe. Natürlich, das war es! Darum hatten sie ihm auch seine Ausrüstung gelassen; sie selbst konnten ja nichts damit anfangen. Sie hatten nur dafür sorgen müssen, dass eines der Opfer sich rechtzeitig würde befreien können. Ein riskantes Spiel - aber schließlich lag das Risiko ja bei den Gefangenen…
    Unbeschadet erreichten Matt und Jandra das Kasernengelände. Matthew deutete auf die Platane neben dem Lastwagen-Wrack. »Hoch! Los - klettere hoch!« Er versuchte ihr klarzumachen, was ihr Job war, während er sich um den Jeep kümmerte: nach Siragippen Ausschau zu halten und ihn zu warnen, wenn sie erneut angriffen. Jandra kletterte gewandt den Baum hinauf.
    Matt hastete über den ehemaligen Kasernenhof. Er spürte seinen Pulsschlag in den Schläfen hämmern. Die Ereignisse der letzten zwanzig Stunden hatten seine Nerven aufgepeitscht. Eine Flut von Bildern schoss ihm durch den Kopf.
    Sie haben mich benutzt… halten sie noch mehr Überraschungen bereit?
    Matt erreichte die Werkstatt und zwängte sich durch das Fenster hinein. Er setzte den Notcontainer ab, holte die Taschenlampe hervor und knipste sie an. Da stand der Hummer-Jeep, noch immer schwarz glänzend vor Öl, aber äußerlich unbeschädigt bis auf die Teile des Sitzes, die aus dem Ölbad geragt hatten. Ob sich früher einmal ein Stoffdach über dem offenen Wagen gespannt hatte, ließ sich nicht mehr erkennen.
    Hinter ihm raschelte es. Matt fuhr herum. Jandra war am Fenster. Der Strahl seiner Lampe traf ihr Gesicht. Ein eingefallenes, gelbliches Gesicht. Die Lippen schienen im dünner als gestern noch. In den Augen flackerte es.
    Das alles ist zu viel für das Kind. Es wird zusammenbrechen…
    Er half Jandra zum - Fenster hinein. Dabei entdeckte er am Kasernentor zwei Siragippen. Sie schienen zu wittern.
    Bullshit…
    Matt sprang in die Mulde und öffnete die Kühlerhaube. Die Taschenlampe im Mund, riss er sich einen Streifen aus seinem Unterhemd und reinigte damit die Zündkerzen und die elektrischen Kontakte vom Öl. Dann zurück ans Fenster: Mittlerweile schoben sich zehn, zwölf Siragippen durch das Gestrüpp vor dem offenen Kasernentor.
    Matt schob Jandra auf den Beifahrersitz und warf den Notcontainer zu den acht Kanistern auf die Ladefläche.
    Hoffentlich enthielten sie überhaupt Treibstoff; er hatte noch keine Gelegenheit gefunden, es nachzuprüfen. Er setzte sich hinter das Steuer.
    Der Schlüssel steckte. Er drehte ihn um.
    Nichts tat sich. Zurück zur offenen Motorhaube. Seine Finger flogen über Drähte, Zylinder, Verkabelungen.
    Etwas prallte gegen das morsche Holztor. Matt blickte hoch - an einer Stelle löste das Holz sich auf. Grauer Schaum tropfte hinein und floss an der Innenseite des Tores herab. Sie beschossen das Tor mit ihrer Säure!
    Matt schlug die Kühlerhaube zu. »Spring an!« Er brüllte laut. »Spring an, du verdammtes .Mistding!«
    Und das Wunder geschah. Gurgelnd und rasselnd kam der Motor. Matt legte den Rückwärtsgang ein, trat die Kupplung durch, stemmte den Fuß gegen das Gaspedal und ließ dann die Kupplung los. Über die geriffelte Rampe schnellte der Hummer aus der Grube. Jandra schrie, als sie gegen die Frontkonsole geschleudert wurde.
    Mit dem Heck durchbrach der Hummer das morsche Tor. Die Körper der Siragippen schrammten an der Karosserie vorbei. Ihre Schreie schrillten dicht an der oberen Hörgrenze. Matt riss das Steuer herum, legte den ersten Gang ein und trat das Gaspedal durch. Der Jeep schoss über den Kasernenhof und pflügte durch die Masse der heranstelzenden Riesenspinnen.
    »Er fährt!« schrie Matt. »Ich glaube nicht! Wir sind gerettet, Jandra! Gerettet…!« Er verstummte, als er Jandras fiebrigen Blick sah.
    Matt bog in die Ausfallstraße ein. Der Militärjeep polterte durch Schlaglöcher und über Wurzelstöcke. Immer wieder blickte Matt besorgt zur Seite, wo Jandra auf den Überresten des Beifahrersitzes kauerte. Er sah, wie sie zu zittern begann.
    »Urgaza…«, murmelte sie. »Muma Urgaza…«
    »Was sagst du da?«
    Matt wurde es unheimlich zumute. Irgendetwas stimmte nicht.
    »Urgaza, Urgaza, Urgaza…« Immer

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