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002 - Stadt der Verdammten

002 - Stadt der Verdammten

Titel: 002 - Stadt der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Brellzek.
    »Aber…«, er zögerte, »… man sagt, dieser Maddrax sei ein Verfluchter Orguudoos. Wenn er nun lebend aus der Götter- burg herauskommt? Wir sollten Orguudoo nicht erzürnen…«
    »Und selbst wenn er lebend aus der Götterburg kommt!«, schnitt Drulza ihm das Wort ab, »er wird sterben. Trotz seiner Wunderwaffen wird er sterben. Der Tod begleitet ihn bereits…«
    ***
    Die Reste eines Springbrunnens standen auf dem Platz. Hinter einer Birkengruppe erhob sich neben einem kleinen Teich die dunkle Fassade einer klobigen Basilika.
    Sträucher wucherten aus dem löchrigen Gemäuer und der runden Fassung eines zerbrochenen Fensters über dem offenen Portal.
    Die Wulfanen hatten sie an einer Säule des Brunnens festgebunden. Jandra, das Kind und ihn. Ein paar Schritte vom Brunnen entfernt und doch unerreichbar lag sein Container im Farn, darauf das Gewehr. Die Fischgesichter hatten mit beidem nichts anfangen können.
    Sie hatten ein gewaltiges Geschrei angestimmt und das Gebäude gegenüber der Basilika mit Speeren und Pfeilen unter Beschuss genommen. Riesenspinnen waren in den Eingängen erschienen und hatten ihre weiße Säure verspritzt. Die Wulfanen waren geflohen.
    Matt konnte sich keinen Reim darauf machen. Sie hätten es sich einfacher machen können, hätten sie seinen Tod gewollt…
    Die Nischen zwischen den Ruinen füllten sich mit den schwarzen Riesenspinnen. Es mussten Hunderte sein.
    Das Kind weinte. Es war nicht älter als vier oder fünf Jahre. Jandra wirkte gefasst. Sie sagte etwas zu Matt, das er nicht verstand. Dann begann sie ihren dürren Körper unter den Fesseln zu bewegen.
    Plötzlich setzte sich die schwarze Front der Siragrippen in Bewegung. Wie schwarze pelzige Lava schoben sie sich heran. Das hundertfache Scharren ihrer Beine jagte Matt einen Schauer über den Rücken.
    Er blickte wieder zur Seite - und traute seinen Augen kaum, als er sah, wie Jandra sich einer Schlange gleich Zentimeter um Zentimeter unter den Seilen hervorwand. Ihre Knochen schienen aus Gummi zu bestehen, so sehr verdrehte sie ihren Leib, bis sie es schließlich geschafft hatte. Doch es hatte sie viel Kraft gekostet- sie war noch bleicher als zuvor, und ihre Augen glühten wie im Fieber.
    »Schnell! Mein Messer!«, rief Matt und deutete mit dem Kinn zu seinem rechten Stiefel hinab.
    Jandra schien ihn halbwegs verstanden zu haben, denn sie kam zu ihm, entdeckte das Messer und zog es hervor. Rasch durchtrennte sie Matts Fesseln und die des Kindes. Matt sprintete los, schulterte den Notcontainer und schnappte sich das Gewehr. »Nimm das Kind und renn was du kannst!« Er deutete auf die Basilika. Jandra und das Kind spurteten über den Platz.
    Matt eröffnete das Feuer auf die heranrückenden Siragippen. Fontänen schaumiger Säure spritzte aus den Reihen der schwarzen Leiber. Matt wich zurück, ohne den Finger vom Abzug zu nehmen. Die weiße Flüssigkeit klatschte acht, neun Schritte vor ihm in Gras und Gestrüpp, ätzte es nieder und fraß sich in das Geröll des einstigen Kopfsteinpflasters.
    Matt blickte nach den Kindern. Aus dem offenen Portal der Basilika schoben sich mit ruckartigen Bewegungen fünf oder sechs Siragippen. Er sah, dass Jandra und das Kind auswichen, die niedrige Steinbalustrade neben der Basilika ansteuerten und hinaufkletterten. Matt schoss auf die Riesenspinnen im Portal. Gleichzeitig rannte er den Kindern hinterher.
    Zuckende Leiber füllten den Eingang der Kirche. Die nächste Angriffswelle kletterte .einfach über sie hinweg. Auch vom Platz her rückte die Front der Angreifer näher. Matt musste das Magazin wechseln. Er sah die Kinder auf der anderen Seite der Balustrade zwischen dunklen Zypressen verschwinden.
    Wie ein Besessener feuerte er um sich, doch er konnte die Fronten der Riesenspinnen immer nur für kurze Augenblicke aufhalten. Als er die Balustrade erreichte, hatte er schon das nächste Magazin leergeschossen. Allmählich ging ihm die Munition aus. Er schwang sich über die brüchige Mauer und rollte sich im Gestrüpp zwischen den Zypressen ab. Hastig wechselte er wieder das Magazin. Durch die Säulen der Balustrade hindurch nahm er die Spinnen erneut unter Feuer. Doch so viele er auch abschoss, sie rückten näher und näher. Es hatte keinen Sinn - es waren einfach zu viele.
    Matt rannte durch hohe Sträucher und dichtes Gebüsch in die Richtung, in der die beiden Kinder verschwunden waren. Eine quadratische Lichtung öffnete sich vor ihm, mittendrin ein Brunnengesims. Weite

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