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0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

Titel: 0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der mir den Atem nahm Der Mord
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glühenden Nadeln auf meine nackte Haut.
    Mein Jaguar brachte mich nach einem kurzen Frühstück noch einmal zu der Gummireifenfabrik. Mein Dienstausweis verschaffte mir wieder schnellen Zugang zu dem Prokuristen. Drei Minuten später hatte ich die gewünschte Adresse und brauste durch die Straßen.
    Bronnings wohnte in einem Hinterhaus. Im Hof spielten ein halbes Dutzend Kinder, als ich ankam. Sie umkreisten sofort neugierig meinen Jaguar.
    »Zehn Cents für jeden von euch, wenn ihr mir auf meinen Wagen aufpaßt!« rief ich ihnen zu.
    Es war die beste Möglichkeit einem Kinderstreich zu entkommen. Wenn ich ihnen nichts anbot, konnte ich damit rechnen, meine Reifen durchschnitten vorzufinden. Sie wissen ja, wie Kinder sind. Der Unfug steckt immer in den lebenslustigen Köpfen.
    Ich ging in das Haus und stieg drei Treppen hinan, bis ich an einer Wohnungstür das Pappschild mit dem Namen Bronnings entdeckt hatte. Ich klingelte.
    Hinter der Tür schlurften Schritte heran. Die Tür ging auf und eine gewichtige Frau erschien mit neugieriger Miene in der Öffnung.
    »Guten Morgen«, sagte ich. »Ich möchte gern Mister Bronnings sprechen.«
    »Mister Bronnings ist vor einer halben Stunde weggegangen. Kann ich etwas bestellen?«
    »Nein, vielen Dank. Ich bin ein alter Bekannter von Mister Bronnings und wollte ihn nur einmal besuchen.«
    »Aber kommen Sie doch herein, Mister! Er wird sicher nicht lange wegbleiben! Wenn Sie in der Küche auf ihn warten wollen?«
    Ich zögerte einen Augenblick, dann nutzte ich die Chance.
    »Ja, gut. Vielen Dank.«
    Die korpulente Frau führte mich in eine blitzsaubere Küche, in der es nach frischem Kaffee duftete. Sie bot mir sofort eine Tasse an, die ich dankend annahm.
    »Ich war gestern früh schon einmal hier«, sagte ich ganz nebenbei. »Aber die Kinder unten im Hof sagten mir, Mister Bronnings wäre weggegangen, da bin ich gar nicht erst heraufgekommen.« Die dicke Frau nickte ahnungslos: »Ja, gestern früh ist er um neun weggegangen und erst gegen halb zwölf wiedergekommen. Er war ganz verändert.«
    »Verändert?« fragte ich naiv zurück. »Wieso denn?«
    Sie merkte immer noch nichts und plapperte munter darauf los:
    »Er sah kreidebleich aus, als er zurückkam. Ich fragte ihn, ob etwas passiert sei. Sonst war er immer sehr freundlich, aber gestern hat er mich richtig angeschrien. Ich sollte mich gefälligst um meine Sachen kümmern und nicht um seine Angelegenheiten, rief er mir zu. Dann verschwand er in seinem Zimmer ynd donnerte die Tür zu, daß man es durchs ganze Haus hörte. Wissen Sie, bei einem anderen Mieter hätte ich mir das nicht bieten lassen, aber Mister Bronnings war sonst immer sehr freundlich, da drückt man schon mal ein Auge zu. Es kann jedem mal eine Laus über die Leber laufen.«
    »Ja, natürlich«, stimmte ich zu. »Das passiert jedem mal.«
    Vor Freude über mein Verständnis goß sie mir noch eine Tasse Kaffee ein.
    In diesem Augenblick ging draußen die Wohnungstür. Sie wollte auf stehen und murmelte dabei:
    »Das wird sicher Mister Bronnings sein.«
    Ich war schneller:
    »Bemühen Sie sich nicht«, sagte ich und war auch draußen. Behutsam drückte ich die Küchentür hinter mir ins Schloß.
    Im Flur stand ein kleiner Mann von etwa vierzig Jahren. Er legte gerade den Hut auf einen Garderobenständer. Sein Haar war von grauer Farbe und schon ziemlich dünn.
    Mit drei Schritten war ich neben ihm. »Mister Bronnings?« fragte ich leise.
    Er sah mich nervös an.
    »Ja, eh, der bin ich. Wollten Sie zu mir? Ich meine, wollten Sie mich sprechen?«
    Seine Augen flackerten unruhig hin und her.
    »Ich bin Jerry Cotton von der Bundespolizei«, sagte ich so leise, daß es die Frau in der Küche nicht hören konnte, auch wenn sie vielleicht am Türschloß lauschte. »Ich möchte mit Ihnen sprechen. Können wir in Ihr Zimmer gehen — oder wollen Sie mich lieber in ein Lokal begleiten?«
    Er schluckte krampfhaft.
    »Nein, eh, ich, ich«, stammelte er. »Ich möchte lieber in meinem Zimmer…«
    »Gut.«
    Wir betraten das übliche möblierte Zimmer des Junggesellen. Er warf ein paar gebügelte Hemden von einem Stuhl und bot mir den Platz an. Ich ließ mich darauf niederplumpsen. Meinen Hut hatte ich ins Genick geschoben. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich ihn.
    Alle seine Bewegungen waren sehr fahrig. Die Augen lagen tief in den Höhlen. Bronnings mußte in den letzten Tagen sehr viel Sorgen und sehr wenig Schlaf gehabt haben.
    Nach einer Weile brach er das

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