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0020 - Im Landhaus der Schrecken

0020 - Im Landhaus der Schrecken

Titel: 0020 - Im Landhaus der Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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weiten Sätzen jagte er auf die Atemgeräusche zu. Er tauchte in die Dunkelheit einer kurzen Straße ein.
    Als er John Sinclair auf dem Boden liegen sah, zog sich seine Kopfhaut schmerzlich zusammen.
    Noch etwas entdeckte Suko im selben Moment: Die Spinne, die in dieser Sekunde drauf und dran war, dem Geisterjäger mit einem schnellen Todesbiß ein schmerzvolles Ende zu bereiten.
    ***
    »John!« brüllte Suko aus vollem Halse.
    Durch den harten Insektenleib ging ein wütender Ruck. Das Untier fühlte sich gestört, war einen kurzen Augenblick irritiert. Suko überlegte keine Sekunde. John war in Gefahr, und er war jederzeit bereit, sein Leben für John aufs Spiel zu setzen. Er war entschlossen, sich total für den Geisterjäger einzusetzen.
    Mit stampfenden Schritten kam der Chinese angeschnauft. Es war ihm gleichgültig, wie groß die Gefahr war, in die er sich nun selbst begab. Für ihn zählte nur Johns Leben. An sein eigenes dachte er in diesen Sekunden nicht.
    Der Geisterjäger knöpfte mit flinken Fingern Mantel, Jackett und Hemd auf.
    Er trug meist ein großes silbernes Kreuz um den Hals. Es hatte ihm schon aus zahlreichen ausweglos scheinenden Situationen herausgeholfen, und er hoffte, daß es auch diesmal seine Wirkung nicht verfehlte.
    Die Spinne war nur wenige Lidschläge lang abgelenkt. Diese kurze Zeitspanne reichte für John jedoch, um das Silberkreuz freizulegen. Als sich das behaarte Biest dann mit den tödlichen Freßwerkzeugen auf seine Kehle stürzen wollte, entdeckte es das Kreuz. Aus seinem Leibesinnern drang ein seltsames Knirschen und Knistern.
    John traute seinen Augen nicht.
    Der Anblick seines Silberkreuzes brachte die Spinne zum Schrumpfen. Er versetzte ihr einen kraftvollen Tritt. Ihr Körper war nicht mehr zentnerschwer und auch nicht mehr steinhart. Sie flog in hohem Bogen durch die Luft.
    Suko erreichte John.
    Der Chinese streckte dem Geisterjäger seinen kräftigen Arm entgegen. John griff zu. Suko riß den Freund auf die Beine. Die Spinne schoß über den dunkelgrauen Asphalt. Von Sekunde zu Sekunde schrumpfte sie mehr zusammen. John Sinclair jagte hinter dem Untier her. Sein Fuß flog nach vorn. Er wollte das auf Handtellergröße geschrumpfte Insekt mit dem Absatz zertreten, doch die Spinne schlug einen blitzschnellen Haken und rettete sich in der nächsten Sekunde in einen Gully, in dem sie auf Nimmerwiedersehen verschwand.
    »Verdammt!« zischte John. »Sie hätte mir nicht entwischen dürfen.«
    »Du solltest das Gute an der Sache sehen«, riet der Chinese dem Geisterjäger.
    »Das Gute?«
    »Du hast überlebt«, meinte Suko grinsend.
    »Wenigstens etwas, nicht wahr?« grollte John.
    Die Freunde suchten Yard um Yard nach jenem Kokon ab, in dem sich neben vielen wichtigen Papieren auch achtzigtausend Pfund befanden. Doch ihre Mühe wurde nicht belohnt. Enttäuscht kehrten sie in Steve Murphys Büro zurück.
    Susan ging es bereits etwas besser.
    Der Makler versuchte, in das Chaos Ordnung zu bringen. Das Mädchen half ihm dabei.
    »Achtzigtausend Pfund«, jammerte Murphy unentwegt. »Verflucht, das ist ein Schlag, von dem ich mich sehr lange nicht erholen werde.«
    »Ich will versuchen, Ihnen Ihr Geld wiederzubeschaffen«, sagte John.
    Der Makler richtete sich mit großen Augen auf. »Im Ernst, Oberinspektor? Also wenn Sie das wirklich schaffen, bin ich bereit, Ihnen dafür zehn Prozent der Summe zu überlassen.«
    John schüttelte den Kopf. »Ich bekomme mein Geld von Scotland Yard, Mr. Murphy. Aber mit Ihrem Einverständnis würde ich den Betrag an die Polizeiwaisen weitergeben.«
    »Es wäre Ihr Geld. Sie könnten selbstverständlich darüber nach Belieben verfügen.«
    Da John Sinclair und Suko in Murphys Büro nicht mehr gebraucht wurden, verabschiedeten sie sich von dem Makler und dessen Sekretärin.
    In einer kleinen Cafeteria ging der Geisterjäger dann in Gedanken seine Namensliste durch. »Wir haben beinahe alle Partygäste überprüft«, sagte er anschließend zu Suko, der eine Cola schlürfte.
    »Wer fehlt noch?« wollte der Chinese wissen.
    »Abe Warrington, der Wirtschaftstreuhänder, und seine Frau Agatha. Jerry Mingoon und seine Schwester Georgina. Und last not least: April Asher, die Schauspielerin, mit der Lionel Haggart kurze Zeit liiert war.«
    Suko machte mit dem feuchten Flaschenboden Kreise auf den Tisch. »Die Asher und Haggart passen meiner Ansicht nach überhaupt nicht zusammen.«
    »Vermutlich hat ihm das Mädchen deshalb auch sehr bald schon wieder den

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