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0020 - Venus in Gefahr

Titel: 0020 - Venus in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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angenommen.
    Als Tomisenkow nach einem weiten Sprung über einen umgestürzten Baum wieder aufkam, gab plötzlich der Boden unter ihm nach. Er stieß einen halb erstickten Schrei aus und streckte die Arme nach beiden Seiten, um irgendwo Halt zu finden. Das tückische Loch jedoch hatte offenbar einen größeren Durchmesser als seine Arme Spannweite. Nahezu ohne jeglichen Widerstand sauste er in einen Schacht hinein, in dem es noch finsterer war als draußen im nächtlichen Dschungel.
    Schabend und polternd ging die Fahrt wenigstens fünf oder sechs Meter in die Tiefe. Dann bog der Schacht um, und mit einer Höllenfahrt landete Tomisenkow in einem Raum, der ziemlich regelmäßig und wie ein Trichter geformt war, wie er bald darauf feststellte. Er horchte aufmerksam und vernahm ein tiefes Brummen. Erdbrocken kamen durch den Schacht herabgestürzt. Danach war ein paar Sekunden Ruhe. Dann entfernten sich oben dröhnende Schritte. Tomisenkow atmete auf. Wo auch immer er hier gelandet war - es hatte ihn vor dem Bären gerettet!
    Er wagte es, ein Streichholz anzureißen, und betrachtete seine Umgebung. Eigentlich war es ein Wunder, daß er den Sturz heil überstanden hatte. Der Trichter war etwa vier Meter hoch, und das Loch, durch das er gekommen war, lag mehr als drei Meter über der Trichterspitze, sozusagen unter der Decke des eigenartigen Raumes. Es gab mehrere solcher Löcher, also mündeten mehrere Schächte in den Trichter.
    Die Trichterwand jedoch war bedauerlicherweise zu steil und zu glatt, als, daß Tomisenkow hätte zu einem der Löcher hinaufklettern können. Er zog sein starkes Taschenmesser hervor und fing an, den glasurartigen Überzug der Wand zu bearbeiten. Es ging - wenn auch nicht leicht, aber doch so, daß Tomisenkow hoffen konnte, er werde sich im Laufe der nächsten fünf Stunden genug Stufen in die Wand schneiden können, um eines der Löcher zu erreichen.
    Hauptsache war vorerst, daß Rhodans Leute ihn nicht fanden. Hier unten glaubte er sicher zu sein. Erst dann machte er sich Gedanken über die Funktion des Trichters und seiner verschiedenen Zugänge. Es war ihm aufgefallen, daß die Trichterspitze bis zur Höhe von etwa einem halben Meter mit allerhand Abfall gefüllt war. Man hätte vermuten können, daß durch die nur mit einer dünnen Erdschicht verschlossenen Löcher an der Oberfläche Staub herabkam, aber was Tomisenkow unter den Füßen spürte, das waren durchaus solide Gegenstände.
    Er zündete abermals ein Streichholz an und betrachtete, worauf er stand. Wahllos griff er einen der harten Brocken heraus und sah ihn sich an. Es war ein Stück Knochen, daran gab es keinen Zweifel. Tomisenkow wurde unbehaglich zumute. Wie kam der Knochen in dieses Loch?
    Der Trichter war zu regelmäßig, als, daß ihn etwa der Regen ausgewaschen haben könnte. Dazu kam der glasurartige Überzug der Trichterwand. Und die Löcher im Boden, die so geschickt verdeckt waren.
    Eine Falle!
    Eine Falle, die irgendeiner Venus-Bestie gehörte. Von Zeit zu Zeit kam sie nachschauen, was die Falle gefangen hatte, und fraß es auf. Tomisenkow begann, die glasierte Wand mit panikerfüllter Schnelligkeit zu bearbeiten.
    Perry Rhodan hatte das Lager, dessen Position er von Tomisenkows Adjutant erfahren hatte, unter Einsatz eines Psychostrahlers angegriffen. Der Strahler erfaßte, wenige Sekunden, nachdem Tomisenkow verschwunden war, die gesamte Lagerfläche und zwang den Leuten Rhodans Willen auf. Sie hatten nicht das geringste dagegen, daß man ihnen die Waffen abnahm und sie fesselte. Niemand leistete Widerstand. Erst als alle in sicherer Obhut waren, beendete Rhodan die hypnotische Beeinflussung, und die Gefangenen begannen zu fluchen.
    Rhodan ließ sie gewähren. Nur einen von ihnen nahm er sich vor und fragte ihn nach General Tomisenkow, der sich offenbar nicht unter den Überwältigten befand. Der Mann hatte in der Nähe der Stelle, an der Tomisenkow in den Büschen verschwunden war, Wache gestanden und gab bereitwillig Auskunft, da Rhodan die volle suggestive Kraft seines Psychostrahlers mit der Frage verband.
    Daraufhin schickte Rhodan einen Suchtrupp los - den Trupp, vor dem Tomisenkow ausgerissen war.
    Eine Stunde später kehrte der Trupp jedoch erfolglos zurück. Er hatte die Spur eines Riesentieres gefunden, die Tomisenkows Spur überdeckte. Das war alles. Wo sich der General befand, wußte niemand zu sagen.
    Rhodans bisherigem Erfolg fügte sich ein weiterer hinzu, als etwa zwei Stunden nach dem Überfall auf

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