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0021 - Anruf aus dem Jenseits

0021 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0021 - Anruf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stand die fahrbare Trage inmitten des Raumes. Wo Bills Kopf gelegen hatte, zeigten sich rote Flecken auf dem weißen Laken. Um überhaupt etwas zu tun, klopfte er die Wände nach einem Geheimgang oder einen verborgenen Mechanismus ab, der ihm den Weg in die Freiheit verschaffte. Bill Conolly wurde enttäuscht. Er fand nichts, erhielt jedoch jetzt Besuch.
    Mit einem saugenden Geräusch wurde die Tür geöffnet. Bill, der genau gegenüberstand, drehte sich um.
    Drei Männer hatten sein Gefängnis betreten.
    Alle drei trugen weiße Kittel. Der Mann in der Mitte war Professor Harris. Begleitet wurde er von zwei Spezis, die in jedem Catcherzelt auftreten konnten. Muskulöse Körper, dicke Arme und stark wie Bären. Bill traute sich ja einiges zu, aber gegen diese beiden hatte er keine Chance.
    Sie blieben an der Tür stehen und ließen den Reporter nicht aus den Augen.
    Professor Harris verschränkte gelassen die Arme vor der Brust. »So sehen wir uns also wieder, Mr. Conolly.«
    Harris lachte spöttisch. Er wirkte nach wie vor sehr gepflegt. Kein Stäubchen lag auf seinem Kittel, sein Haar war sorgfältig gekämmt und die Krawatte exakt gebunden. Er machte den Eindruck eines Gentlemans, doch Bill wußte, daß sich hinter der glatten Fassade ein wahrer Teufel verbarg.
    »Was wollen Sie von mir?« stieß Bill krächzend hervor.
    »Überlegen Sie doch einmal, Mr. Conolly«, ging er auf Bills Frage ein, »wir halten Sie nicht aus Spaß hier fest. Sie und Ihre Freunde haben uns genug Ärger bereitet. Bis jetzt weiß noch keiner, was sich hinter den Mauern der Klinik verbirgt. Sie sind der erste. Und Wissen ist oft tödlich. Auch für Sie, Mr. Conolly.«
    »Und ich habe Sie für einen Ehrenmann gehalten«, sagte der Reporter bitter.
    Harris lachte nur. »Was blieb Ihnen anderes übrig? Es war alles wunderbar eingefädelt, und ohne es zu merken, ist Ihre Frau beeinflußt worden. Wir haben dafür gesorgt, daß sie sich für diese Klinik entschied. Alles ist phantastisch gelaufen.«
    »Wer ist wir?« fragte Bill.
    »Jetzt stellen Sie sich ein Armutszeugnis aus, Mr. Conolly. Sie selbst haben schon oft genug gegen meine Freunde gekämpft. Ihnen ist auch sicherlich der Schwarze Tod ein Begriff. Für ihn arbeiten wir, um es mal mit diesen Worten auszudrücken. Hat Ihnen Ihr Freund John Sinclair nicht von den Stützpunkten erzählt, die wir überall in der Welt eingerichtet haben? Dieses Haus ist einer davon. Es werden täglich mehr. Die Invasion ist nicht mehr zu stoppen. Die Unterwanderung der Menschheit hat begonnen. Niemand wird uns den Sieg mehr streitig machen können. Dieses Haus ist nur ein kleines Rädchen im großen Dämonengetriebe, aber es erfüllt seinen Dienst. Wir sind dafür verantwortlich, daß gewisse Leute auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Ihnen und Ihren Freunden wird es nicht anders ergehen. Von einem John Sinclair, zum Beispiel, bleibt dann nur noch Asche zurück.«
    Bill schluckte. »Was haben Sie vor?« Seine Stimme klang heiser.
    »Wir werden Sie verbrennen!«
    Bill atmete tief ein. Er ballte die Hände zu Fäusten. Rote Schleier tanzten vor seinen Augen. Die nächste Frage kam nur stockend über seine Lippen.
    »Und was geschieht mit meiner Frau?«
    »Sie wird ihr Kind zur Welt bringen!«
    »Und dann?«
    »Können Sie sich das nicht denken, Mr. Conolly?«
    Da drehte Bill durch. Er konnte einfach nicht anders. Urplötzlich rannte er los, schnellte auf Harris zu, um ihm beide Fäuste in das kalt lächelnde Gesicht zu schlagen.
    Doch die beiden Aufpasser reagierten blitzschnell. Sie fingen Bill ab, konterten hart und trafen auch.
    Der Reporter brach in die Knie. Riesengroß tauchte plötzlich eine Faust vor seinem Gesicht auf. Dann hatte er das Gefühl, von einem Hammer am Kinn getroffen zu werden, und danach wußte er nichts mehr. Zum zweiten Mal an diesem Tag nahm ihn der Schacht der Bewußtlosigkeit auf.
    Professor Harris blickte angewidert auf Bill Conolly hinab. Seine Mundwinkel hatten sich verzogen. Er stieß den gekrümmten Körper mit der Fußspitze an.
    Nahezu hündisch ergeben schauten die Leibwächter zu ihrem Chef hoch. Sie haben sich schon gebückt, um Bill wegzutragen. »Sollen wir ihn jetzt in das Feuer werfen?«
    Professor Harris schüttelte den Kopf. »Nein, ich will erst alle zusammen haben.« Er strich sich über den langen Nasenrücken. »Schafft ihn aber weg. Ihr wißt ja, wohin.«
    Die Kerle nickten. Sie waren schon an der Tür, als Harris ihnen noch nachrief. »Kommt danach zurück! Ihr

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