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0021 - Anruf aus dem Jenseits

0021 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0021 - Anruf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der über Sheilas Lippen drang.
    »Es tut mir so leid, mein Kind. Aber ich kann dir nicht helfen. Nicht von hier aus.«
    »Daddy«, flüsterte Sheila, »ich – ich – habe ihn gesehen. Bill – sein Kopf – er war blutig…« Sheila sog tief Luft ein. »Ich habe Angst, daß er – daß er…«
    »Nein, mein Kind. Er ist nicht tot. Ich wüßte es. Er wäre sonst bei uns. Bill lebt!«
    »Wirklich?« hauchte Sheila mit bebenden Lippen.
    »Ja.«
    »Aber – aber was soll ich jetzt tun? Ich bin so allein. Ich wollte anrufen, doch das Telefon…« Sheila flehte ihren Vater an: »Bitte, Dad, gib du mir einen Rat. Ich kann hier nicht länger bleiben. Ich möchte ein Kind zur Welt bringen. Ein gesundes Kind. Und niemand hilft mir. Auch John Sinclair nicht. Ich kann ihn nicht erreichen. Er ist so fern.«
    »Du wirst dein Kind zur Welt bringen, Sheila«, hörte sie die Antwort. »Du mußt nur achtgeben und genau tun, was ich dir sage. Erstens kannst du nicht…«
    Die Stimme verstummte. War auf einmal weg. Wie abgeschnitten.
    »Dad!« rief Sheila verzweifelt. »Bitte, Dad, so melde dich doch. Sag etwas!«
    Keine Reaktion. Die Leitung war und blieb tot. Nicht einmal Rauschen war zu hören.
    Sheila Conolly rutschte der Hörer aus der Hand. Er fiel direkt auf den flachen, viereckigen Telefonkasten. Mit leerem Blick starrte Sheila auf das große Fenster.
    Die Sonne war inzwischen untergegangen. Die Dämmerung löste einen heißen Sommertag ab. Es war ein ewiger Kreislauf, und Sheila fragte sich, wie sie die Nacht überstehen sollte.
    Das Klopfen an der Tür überhörte sie, und so trat die koreanische Krankenschwester, ohne eine Antwort abzuwarten, in das Zimmer. Sheila schreckte erst hoch, als Clou dicht vor ihrem Bett stand.
    »Mein Gott, Sie?«
    Clou lächelte. »Wer sonst, Mrs. Conolly?« Dann musterte sie Sheila erstaunt. »Sie liegen im Mantel im Bett? Wollten Sie spazierengehen?«
    Jetzt mußte sich Sheila entscheiden, wie sie sich aus der Affäre ziehen wollte.
    Sie blickte in das Gesicht der Krankenschwester, in dem das Lächeln festgewachsen zu sein schien. Ja, Clou hatte gute Augen. Sheila beschloß, sie ins Vertrauen zu ziehen. »Setzen Sie sich zu mir«, sagte sie.
    »Natürlich.«
    Dann begann Sheila Conolly zu erzählen. Sie verschwieg nichts. Clou war die einzige, zu der sie Vertrauen hatte, und sie merkte, wie die Koreanerin immer blasser wurde, wie aber auch Verständnis in ihren Augen aufleuchtete.
    »Und deshalb muß ich weg«, sagte Sheila zum Schluß.
    Clou nickte nur. »Es fällt mir schwer, das zu glauben. Professor Harris ein Dämon? Er war immer so nett und zuvorkommend zu uns.«
    Sheila lachte bitter. »Verstellen können sie sich gut, glauben Sie mir.« Sie faßte nach Clous Hand. »Wollen Sie mir helfen, Schwester?«
    »Ja.«
    Sheila fiel ein Stein vom Herzen. Sie dachte jedoch nicht nur an sich, sondern auch an Bill. »Wo können sie ihn hingebracht haben?« erkundigte sie sich. »Gibt es hier einen Keller, ein Verlies oder etwas in der Richtung?«
    »Der Leichenkeller.«
    Sheila schauderte.
    Trotzdem fragte sie: »Können wir dort hineinkommen?«
    »Nein. Ich habe keinen Schlüssel. Außerdem ist es nicht sicher, ob Ihr Mann überhaupt dort liegt. Vielleicht ist es besser, wenn wir zur Polizei gehen. Außerdem müssen Sie, Sheila, sofort in ein anderes Krankenhaus. Die Wehen können jeden Augenblick einsetzen. Sie wissen selbst, was dann passiert.«
    »Ja, ich weiß«, erwiderte Sheila flüsternd.
    Mit einem Tuch wischte Clou Sheila Conolly den Schweiß aus dem Gesicht. »Es wird schon alles gut werden«, sagte sie optimistisch. »Keine Angst.«
    »Das sagen Sie so leicht, Clou. Erst einmal müssen wir aus dieser Klinik. Haben Sie schon einen Plan?«
    »Vielleicht«, entgegnete die Koreanerin, reichte Sheila die Hand und zog sie vom Bett hoch.
    ***
    Die verdammten Wände rückten tatsächlich näher. Und zwar von allen vier Seiten.
    Ich stand genau in der Mitte. Dunkelheit, pechschwarze Finsternis. Und Angst schoß in mir hoch, denn wenn es mir in den nächsten Minuten nicht gelang, einen Ausweg zu finden, war ich verloren.
    Ein für allemal.
    Ich lief vor und zurück. Streckte die Arme aus, glitt mit beiden Händen an den Wänden entlang, suchte verzweifelt nach einer Öffnung oder einem Mechanismus, der dieses Höllenwerk stoppen konnte.
    Ich fand nichts.
    Grausam war diese Falle zugeschnappt. Diesmal hatten sie mich. Die Wände waren so dick, daß ich sie auch nicht durchschießen konnte. Ich

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