0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt
nach.
„Einverstanden", sagte er schließlich.
Kosgorodok war von Atbassar, wie Lub behauptete, etwas mehr als zweihundert Kilometer entfernt. Sie würden erst am späten Nachmittag dort ankommen - wenn sie nicht vorher eine Panne hatten.
4.
Oberst Freyt meldete sich. Rhodan ließ ihn sofort herein.
„Wir haben Zusagen von den Regierungen der Asiatischen Föderation und des NATO-Blocks, Sir", meldete Freyt.
„Der Ostblock hat unsere Note bisher weder bestätigt noch gar darauf geantwortet."
Rhodan nickte. „Damit war zu rechnen. Wir werden nur zu dritt sein, Freyt. Haben Sie einen Termin ausmachen können?"
„Jawohl, Sir. Übermorgen, 16. Juni; Verhandlungsbeginn möglich um vierzehn Uhr Ortszeit."
„Ausgezeichnet. Haben Sie zugesagt?"
„Ja, Sir. Ich hatte den Vorschlag gemacht."
Rhodan zog die Brauen belustigt in die Höhe. „Und? Keine Widersprüche?"
„Keine, Sir", antwortete Freyt lächelnd.
„Das spricht für unser Ansehen!"
Freyt verließ den Raum, und Rhodan versank wieder ins Nachdenken. Was ihn an der augenblicklichen Situation der irdischen Politik so sehr störte, war keineswegs die Quertreiberei, die der Ostblock sich hatte zuschulden kommen lassen, als solche. Die technischen und psychologischen Mittel der Dritten Macht konnten, wenn es sein mußte, mit jedem irdischen Quertreiber innerhalb weniger Stunden fertig werden.
Der eigentliche Grund zur Beunruhigung war die menschliche Unreife, die im Verhalten der Ostblockstaaten zum Ausdruck kam. Rhodan war nicht der Mann, der sich Illusionen hingab. Er war fest davon überzeugt gewesen, daß er allein durch den Aufbau des Staatsgebildes der Dritten Macht gegen alle Widerwärtigkeiten und Feindschaften, aber auch durch das reichliche Informationsmaterial über die Vorgänge im All in diesem Sektor der Galaxis, das er durch vielerlei Schleusen in die Länder der Erde fließen ließ, dem Menschen die Augen öffnen könne. Er war überzeugt davon gewesen, daß er durch geeignetes Anschauungsmaterial innerhalb kürzester Frist aus dem Menschen einen Terraner machen könne - nämlich ein Wesen, das seine Heimat als das betrachtete, was sie wirklich war: ein Staubkörnchen, und dem das galaktische Denken so in Fleisch und Blut übergegangen war, daß er sozusagen private Streitigkeiten im Rahmen seiner eigenen, winzigen Heimat für zu nichtig und lächerlich hielt, als, daß er sich überhaupt darauf eingelassen hätte. Und jetzt?
Im Jahre 1971, bei dem ersten Flug, den Menschen zum Mond unternahmen, war Rhodan auf dem Mond Vertretern einer fremden Menschenart begegnet. Sie stammten von einer Welt, die sie Arkon nannten und die 32000 Lichtjahre weit von der Erde entfernt lag. Mit einem Forschungskreuzer waren sie auf dem Mond gelandet, und der wissenschaftliche Leiter der Expedition, Crest, litt an Leukämie. Rhodan hatte die Chance genutzt. Mit Crest zusammen, dem er Heilung versprochen hatte, war er zur Erde zurückgekehrt und hatte das Wrack seines Schiffes am Goshun-Salzsee in der Gobi gelandet und zum Zentrum der Dritten Macht gemacht.
Crest war geheilt worden und hatte Rhodan dadurch gedankt, daß er ihm die Mittel der arkonidischen Technik zur Verfügung stellte. Rhodan hatte sich gegen die Feindschaft der irdischen Machtblöcke behauptet und seinen kleinen Staat gefestigt. Mit dem arkonidischen Neutronen-Absorptionsschirm hatte er einen Krieg verhindert, der das Ende der Menschheit bedeutet hätte..
Der arkonidische Forschungskreuzer hatte eine Frau zum Kommandanten - Thora. Die schönste und erregendste Frau, die Rhodan jemals gesehen hatte. Sie hielt die Menschen der Erde für Halbwilde und benahm sich ihnen gegenüber dementsprechend. Aber der armseligen Menschheit gelang es - ohne, daß Rhodan davon wußte - in einer Gewaltanstrengung den Forschungskreuzer zu vernichten. Thora war zu jenem Zeitpunkt nicht an Bord gewesen, und Crest befand sich ohnehin auf der Erde. Thora und Crest waren die einzigen Arkoniden, die die Katastrophe überlebten. Und das wichtigste Produkt ihrer Zivilisation, das sie gerettet hatten, war ein kugelförmiges Beiboot von sechzig Metern Durchmesser, das zur Heimreise nach Arkon nicht geeignet war.
Thora und Crest waren gezwungen, mit der Menschheit zusammenzuarbeiten. Sie brauchten ein raumtüchtiges Fahrzeug, und allein um ihnen das zu verschaffen, wurde die General Cosmic Company aufgezogen, mit dem Mutanten Homer G. Adams an der Spitze. Es hatte Gefahren gegeben - solche für die Dritte
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