0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt
Macht von einem oder mehreren der eifersüchtigen Machtblöcke, und solche für die ganze Erde von außerirdischen Intelligenzen, die die Spur des vernichteten Forschungskreuzers gefunden hatten und hier billige Beute zu finden glaubten.
Sie hatten alles überstanden. Sie hatten im siebenundzwanzig Lichtjahre entfernten Wega-System einer verzweifelten Zivilisation gegen inhumanoide Invasoren beigestanden und nach dem Sieg den Hinweis auf die Welt gefunden, die zu suchen die Arkoniden mit ihrem Forschungskreuzer eigentlich aus ihrer Heimat aufgebrochen waren.
Ein mächtiger Unbekannter trieb sein Spiel mit ihnen, schickte sie in Fallen und befreite sie wieder daraus, auf, daß sie ihre Würdigkeit bewiesen, sein Erbe anzutreten. Sie fanden die Welt des Unbekannten - einen künstlichen Planeten, der sich auf ebenso künstlicher Bahn um mehr als ein Dutzend verschiedener Systeme im Laufe von Jahrhunderttausenden einmal bewegte - und nannten sie Wanderer. Sie fanden den Unbekannten selbst und mit ihm das Geheimnis des ewigen Lebens. Aber sie erfuhren auch, daß das ewige Leben nur Rhodan zugedacht war und den Menschen, die er dessen für würdig hielt.
Die Zeit der Arkoniden war abgelaufen auf der großen Uhr der galaktischen Geschichte. Es gab kein ewiges Leben für Arkoniden. Crest und Thora hatten die Welt gefunden, die sie gesucht hatten, aber es blieb ihnen kein Gewinn davon. Rhodan und die Terraner waren die Wesen der Zukunft!
Und dann, dachte Rhodan bitter. Sie waren von Wanderer zurückgekehrt, nachdem sie der Erde nach ihrer Zeitrechnung nur ein paar Monate fern gewesen waren. Aber die Erde hatte während ihres Aufenthaltes auf Wanderer, für den eine andere Zeit galt, viereinhalb Jahre erlebt. Viereinhalb Jahre, in denen sich die Ehrgeizigen daran zu glauben gewöhnt hatten, daß Rhodan niemals mehr zurückkehren und in die irdische Politik eingreifen werde.
Die Asiatische Föderation und der NATO-Block waren der einmal eingeschlagenen Linie interstaatlicher Zusammenarbeit gefolgt. Aber im Ostblock hatte es eine Revolution gegeben, die die Falschen nach oben spülte. Seitdem war der Streit wieder da, und um ein Haar wäre er zu einem Krieg angewachsen.
Rhodan stand auf und sah zum Fenster hinaus über die grüne Fläche der Stadt. Künstlicher Regen hatte einen großen Garten mitten in der unfruchtbaren Wüste geschaffen. Er mußte diesen Menschen der Erde beibringen, daß sie so lange noch zu gehorchen hatten, bis ihr Verstand reif genug für die Aufgabe geworden war, die die Menschheit zu erfüllen hatte!
*
Am Rande von Kosgorodok, das auch nichts weiter als ein Dorf am Rande eines glitzernden Salzsees war, zogen Welinskij und Lub fürs erste in eine unbewohnte Hütte. Niemand schien sie bemerkt zu haben. Niemand kümmerte sich um sie.
Welinskij würde aufs neue zum Warten abkommandiert, während Lub ins Dorf ging. Diesmal blieb er länger, als Welinskij es gewöhnt war. Erst nach Einbruch der Dunkelheit kehrte er zurück. Welinskij erschrak, als er gegen die matte Helligkeit der Türöffnung erkennen konnte, daß ein zweiter Mann Lub begleitete. Er wußte nicht, warum er erschrak. Schließlich hatte er kein schlechtes Gewissen, oder?
Die Hütte hatte kein elektrisches Licht. Aber Lub hatte eine Kerze mitgebracht. Er zündete sie an und stellte sie auf den harten Lehmboden. Welinskij sah, daß sein Begleiter eine Polizei-Uniform trug, und erschrak aufs neue. Lub hatte noch andere Dinge mitgebracht: ein flaches, gut riechendes, braunes Brot und verschiedene Sorten Wurst. Er legte alles auf den Boden und erklärte: „Wir werden später essen. Erst soll uns der Mann etwas erzählen!"
Sie setzten sich im Kreis um die Kerze herum. Der Polizist begann unaufgefordert :„Die Leute in Plachowskoje haben einen Saboteur und Defätisten dem Sicherheitsdienst in Akmolinsk ausgeliefert. Der Saboteur wurde nach Akmolinsk gebracht, ist aber von dort auf seltsame Weise verschwunden. Es kam nämlich ein Mann, der dem Sicherheitsdienstleiter, einem Major, auf bisher ungeklärte Weise klarzumachen verstand, er komme aus Moskau und habe den Auftrag, den Gefangenen dorthin zu transportieren. Der Major lieferte den Gefangenen aus. Als er später befragt wurde, warum er das getan habe, wußte er keine befriedigende Erklärung. Außerdem weigerte er sich anzuerkennen, daß es sich bei dem Gefangenen wirklich um einen Defätisten gehandelt habe. Auch für diese Meinung konnte er keine Begründung geben. In diesem
Weitere Kostenlose Bücher