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0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

Titel: 0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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denen mehr als hundert Ratsmitglieder zugegen waren. Das war etwas weniger als ein Drittel des gesamten Rates. Auf diese Weise verhinderte er, daß Rhodan mit seinen unerklärlichen hypnotischen Fähigkeiten oder Mitteln den ganzen Rat auf einmal unter seinen Willen zwang. Ein Drittel aller Mitglieder war nötig, um eine Debatte über irgendein Problem zu erzwingen, und nicht einmal das würde Rhodan in einem einzigen Anlauf erreichen können.
    Strelnikow ging, ohne einen Zweifel an der Methode zu lassen, zur diktatorischen Regierungsform über. Er erteilte die Befehle, die übrigen Mitglieder des Rates hatten sie nur entgegenzunehmen. Er schickte drei Divisionen nach Komsomolsk, um den dortigen Aufstand einzudämmen.
    Und er tat noch etwas. Er kümmerte sich um die seltsamen Meldungen, die von der Entführung eines verdächtigen Luftwaffenhauptmanns aus Akmolinsk berichteten. Beteiligt daran war ein noch verdächtigerer Unbekannter, von dem niemand wußte, woher er kam oder wer er war. Strelnikow war nahezu sicher, daß es sich um einen von Rhodans Agenten handelte, und deshalb setzte er alle Hebel in Bewegung, um seiner habhaft zu werden. Er wußte, daß Rhodan das Wohl seiner Leute sehr hoch einschätzte und, daß aus diesem Grund der gefangene Agent eine Geisel von unerhörtem Wert sein würde.
    Nach allem, was er bisher gehört hatte, mußte Strelnikow allerdings in Rechnung stellen, daß der Mann es erstens verstand, denen, mit denen er zu tun hatte, seinen Willen aufzuzwingen, und, daß er die Fähigkeit besaß, sich unsichtbar zu machen. Strelnikow hatte diese Behauptungen zunächst als Unsinn bezeichnet, aber nachdem von den verschiedenen Stationen auf dem Weg der beiden Verdächtigen immer wieder die gleichen Vorkommnisse gemeldet wurden, die nur einen solchen Schluß zuließen, hatte er sich schließlich damit abgefunden.
    Seitdem waren alle Polizei- und Sicherheitsdienststellen angewiesen, in erster Linie auf Hauptmann Welinskij zu achten, ihn zu beschatten und darauf zu warten, daß der Unbekannte in seiner Gegenwart auftauchte. Jedermann wußte, daß er sich davor zu hüten hatte, den Unbekannten von vorn anzugreifen.
    Aber Strelnikow wußte nicht, daß er mit all diesen Anweisungen - vom Versammlungsverbot für den Obersten Rat angefangen bis zu der Anordnung für die Verfolgung Welinskijs - nur genau das tat, was Rhodan und Deringhouse von ihm erwarteten. Denn dies war der psychologische Krieg in einem höheren Sinne.
     
    *
     
    Die Diskussion war ziemlich einfach zu Ende gegangen. Deringhouse hatte gesagt: „Wenn Sie jetzt Lust verspüren sollten davonzulaufen und mich bei irgendeinem Polizisten anzuschwärzen, dann werde ich Sie sehr bald wieder am Kanthaken haben. Haben wir uns verstanden?"
    Der Drohung bedurfte es jetzt kaum. Deringhouse hatte seinen Auftrag und seine Ansichten offen dargelegt, ohne irgendein Mittel zu benutzen, um Welinskij seiner Meinung zu machen.
    Welinskij glaubte jedoch an Deringhouses Ehrlichkeit, und der Plan, den er ihm entwickelt hatte, erschien ihm, auch als einem Patrioten, sinnvoll und berechtigt zu sein. Sie hatten also Kosgorodok verlassen und waren nach Westen weitergezogen. Zum Teil mit der Eisenbahn, zum Teil mit gestohlenen Hubschraubern, ein paar Kilometer zu Fuß und ein paar hundert Kilometer mit dem Auto.
    Inzwischen - am 17. Juni - befanden sie sich in Magnitogorsk. Das bedeutet: Sie hatten fast die Hälfte der Strecke von Akmolinsk nach Moskau zurückgelegt. In Magnitogorsk hatte Deringhouse besondere Absichten. Er war überzeugt davon, daß die verantwortlichen Stellen wußten oder damit rechneten, daß er und Welinskij sich jetzt in dieser Stadt befanden, und er wollte ihnen eine Nuß zu knacken geben.
    Von Magnitogorsk führte eine einspurige Bahn nach Bajmak, das etwa hundert Kilometer in südlicher Richtung entfernt lag. Bajmak, war ein unbedeutendes Nest, wenn man jemand danach fragte, und niemand wußte, warum man sich die Mühe gemacht hatte, eine Kleinbahn dorthin zu bauen. Nur Deringhouse und ein paar andere Leute wußten es. In Bajmak wurde das uranhaltigste Erz gewonnen, das es auf der Erde gab. Man sprach sogar von Adern reinen Urans, die sich durch die Stollenwände der Bergwerke zogen. Es war verständlich, daß die Regierung sich bemühte, die Fundstelle so geheim wie möglich zu halten. Offiziell war nur bekannt, daß es in Bajmak Zinnvorkommen bescheidenen Ausmaßes gebe.
    Deringhouse und Welinskij lösten sich eine Karte und fuhren

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