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0021 - Satans eigene Schrift

0021 - Satans eigene Schrift

Titel: 0021 - Satans eigene Schrift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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Außerdem scheint mir, daß dieser mysteriöse Autounfall auf der Straße nach Fortreaux auch damit zu tun hat. Der Brandfleck auf den Rücksitzen des Autowrackes hat mich darauf gebracht.«
    Der Hauptkommissar, ein behäbiger Mann in den Fünfzigern, faltete seine Hände über dem Bauch und lehnte sich zurück. Sein Blick, mit dem er den Professor musterte, war freundlich und hilflos.
    »Das sind sehr viele Fragen auf einmal, Professor. Genau beantworten kann ich Ihnen eigentlich nur die Frage nach einer eventuellen Spur oder nach einem Verdächtigen. Und da sieht es auf der ganzen Linie reichlich düster aus. Wir haben weder einen Verdacht, noch haben wir am Tatort Hinweise gefunden, die auf die Identität des Diebes schließen lassen könnten. Und was den Unfall auf der Brücke angeht, Professor, so besteht da mit Sicherheit kein Zusammenhang. Ich tippe auf einen Racheakt. Sollten Sie über die Bibel mehr erfahren wollen, so wenden Sie sich an die Mönche. Vielleicht haben Sie mehr Glück als wir. Uns wollten Sie nämlich nicht verraten, was für ein Buch der Einbrecher hatte mitgehen lassen. Sie deuteten lediglich an, daß es sehr wertvoll und unersetzlich wäre. Das war alles. Fahren Sie rauf, Professor. Unter Umständen bringt Ihr akademischer Titel die Patres zum Reden. Ich wünsche Ihnen viel Glück.«
    Zamorra erhob sich. Das war weniger als er erwartet hatte. Doch die Angelegenheit sah gar nicht so hoffnungslos aus. Wieder hatte er den Eindruck, als läge die Lösung dicht vor seiner Nase. Der Name Fortreaux war ihm so leicht von den Lippen gegangen, als hätte er ihn schon früher oft gebraucht. Er war sich sogar ziemlich sicher, daß er dieses Dorf kannte. Es mußte in seiner Jugend eine ziemlich wichtige Rolle gespielt haben. Aber wie es sich nun genau damit verhielt, wußte er im Moment noch nicht zu sagen.
    »Vielen Dank, Kommissar. Erschöpfend war das zwar nicht, doch ich werde mich weiter umhören. Ich werde erst einmal hinauf ins Kloster fahren und dort eine kleine Fragestunde unter den Glaubensmännern abhalten. Mal sehen, wer den ersten Preis gewinnt.«
    Als Zamorra die Bürotür öffnen wollte, meinte der Polizeibeamte noch: »Sollten Sie etwas Wichtiges erfahren, so lassen Sie es mich bitte wissen. Es geht mich zwar kaum etwas an, doch warum interessieren Sie sich so für diesen Einbruch? Es war ja keine große Sache. So wie ich die Angelegenheit betrachte, werden wir diesen Diebstahl ohnehin bald zu den Akten legen. Ohne brauchbare Spur können wir keinen Täter finden, und es wäre ja auch nicht das erste Mal, daß eine polizeiliche Untersuchung im Sande verläuft. Ich wünsche Ihnen nochmals viel Glück, Monsieur.«
    »Das kann ich bei Gott brauchen«, murmelte Zamorra. Doch der Hauptkommissar bekam das nicht mehr mit, denn Zamorra hatte bereits die Tür hinter sich geschlossen und eilte zum Ausgang der Polizeidienststelle.
    ***
    Der Mönch, der ihm das große Tor zum Innenhof des Klosters öffnete, mußte schon mindestens achtzig Jahre alt sein. Doch der helle und wache Ausdruck der freundlich blickenden Augen spiegelte einen wendigen Geist wider, der daran gewöhnt war, schwierigste philosophische Probleme zu lösen.
    »Guten Tag, Monsieur. Womit kann ich dienen?«
    Zamorra räusperte sich.
    »Entschuldigen Sie bitte, Vater, daß ich die heilige Ruhe des Klosters störe, doch ich komme in einer äußerst wichtigen Angelegenheit. Und zwar hätte ich einige Fragen zu dem Diebstahl vor ein paar Tagen. Ich würde gerne erfahren, um welche Bibel es sich handelt und vor allen Dingen, wie es geschehen konnte, daß niemand von Ihnen etwas bemerkt hat.«
    Die Miene des alten Mönches verdüsterte sich. Sein Blick wurde abweisend und mißtrauisch.
    »Was geht Sie das an, Monsieur? Die Polizei hat schon genug überflüssige Fragen gestellt. Um was für eine Bibel es sich handelt, ist doch gleichgültig. Die Hauptsache besteht für das Kloster darin, daß wir das außerordentlich wertvolle Buch wieder zurückbekommen. Und wie der Täter unbeobachtet eindringen konnte, ist uns allen hier auch nicht ganz erklärlich. Aber dafür haben wir ja unsere Polizei. Und jetzt bitte ich Sie, die Angelegenheit ruhen zu lassen. Wir müssen die Entwicklung der Dinge abwarten.«
    Zamorra ließ sich nicht beirren.
    »Handelt es sich bei dem wertvollen Buch vielleicht um die Satansbibel von Nantes? Um dieses gefährliche Buch des Bösen? Das Buch, welches seinem Besitzer erst Triumph und später das Verderben

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