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0022 - Der Tod saß uns im Nacken

0022 - Der Tod saß uns im Nacken

Titel: 0022 - Der Tod saß uns im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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untersuchte seine Wunde. Er schien schwer verletzt zu sein. Phil rannte in der Dunkelheit fort zu dem Lincoln, um die Autoapotheke zu holen.
    »Bleiben Sie liegen, Fourback!«, sagte ich. »Rühren Sie sich nicht! Bewegen Sie sich nicht!«
    »Es war Harding!«, stöhnte er. »Less Harding!«
    »Ich weiß«, antwortete ich. »Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie das dritte Opfer werden würden.«
    ***
    Wo immer Harding sich jetzt befinden mochte, als erste Aufgabe mussten wir zunächst Fourback in die Hände eines Arztes bringen. Zu diesem Zweck machten wir mit Hilfe des Wagenhebers den Lincoln wieder flott, aber das dauerte mehr als eine Stunde. Mit äußerster Sorgfalt packten wir den Angeschossenen hinein. Phil begleitete Land, um ihn zu unterstützen. Ich ließ mir die Pistole des Inspektors geben, sprang an der Stelle vom Wagen, von der ich annahm, dass sie Hardings Ranch am nächsten lag, und ging zu Fuß in die Richtung, von der ich hoffte, dass sie richtig wäre.
    Ich marschierte länger als eine Stunde. Dann sah ich einen Feuerschein.
    Nichts hatte sich verändert. Die Cowboys saßen noch immer um ihr Feuer. Ich trat zu ihnen.
    »War der Chef inzwischen da?«, fragte ich.
    »Ja«, antwortete der Vormann. »Er ist aber wieder fortgeritten.«
    »Haben Sie ihm gesagt, dass wir hier waren?«
    »Ja!«
    »Und in welche Richtung ritt er?«
    »Dorthin!«, sagte er und diesmal zeigte sein Arm gegen die Berge, die sich in der Ferne ganz zart gegen den Himmel abzeichneten.
    Ich verlangte ein Pferd, und sie gaben es mir nach einigem Zögern. Ich ritt zu Yookerman, nahm von dort aus den Jeep, fuhr nach Charrington, sprach mit Land, ließ mir den Haussuchungsbefehl geben, besprach mit ihm die notwendigen Maßnahmen und fuhr dann zu Hardings Ranch zurück.
    Ohne auf die Einrichtung sonderlich viel Rücksicht zu nehmen, suchte ich nach ein paar Dingen, die ich glaubte, finden zu müssen. Und ich fand sie schließlich.
    Am frühen Morgen, als es eben hell geworden war, wurde es lebendig in der Prärie. Es kamen ein Dutzend Polizisten aus Santa Fe mit Jeeps, und es kamen die Rancher der Umgebung mit ihren Cowboys, die bei der Herde entbehrlich waren, insgesamt mehr als fünfunddreißig Mann. Sheriff Mandow hatte sie aufgerufen.
    Ich stieg in den Jeep, in dem Phil und Land saßen. Ein Polizist nahm das Steuer. Der ganze Trupp setzte sich in Bewegung in Richtung auf die Berge zu, in denen Less Harding seine Rettung zu finden hoffte.
    »Hat Fourback noch etwas gesagt?«, erkundigte ich mich.
    »Kein Gedanke daran«, antwortete Land. »Die Ärzte legten ihn sofort auf den Operationstisch. Überhaupt fraglich, ob er durchkommt.«
    »Ich kann Ihnen den ganzen Vorfall auch ohne seine Aussage rekonstruieren«, antwortete ich. »Meine Darstellung kann höchstens in unwesentlichen Einzelheiten von der Wahrheit differieren. Wussten Sie, Inspektor, dass die Hälfte des Hell-Ground-Geländes immer noch John Stenberry gehört?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, das war überhaupt der Grund, warum der alte Graves die Beziehungen zu seinem Neffen wieder aufnahm. Er wollte ihn auch um den Rest des Landes bringen, sobald sein Bohrturm fündig geworden wäre, damit Stenberry keine Parallelbohrung anlegte. Dann ging dem Alten endgültig das Geld aus. Die Bohrung wurde eingestellt. Graves aber bohrte heimlich weiter. Ohne Beaufsichtigung durch einen Fachmann. Ich nehme an, dass er dazu den Tramp gebrauchte, der dann später erschossen wurde. Graves gab seine Bemühungen nicht auf, Leute zu finden, die sein Unternehmen finanzierten. Er geriet auf irgendeine Weise an Adail Fourback. Außerdem aber kam Less Harding häufiger in sein Haus, weil er sich für Ann Sullighan interessierte. Harding hatte für Graves' Pläne kein Ohr. Fourback amüsierte sich wahrscheinlich mehr darüber, als dass er sie ernst nahm. Er wartete nur darauf, dass Graves endgültig zusammenbrach, um den Besitz billig schnappen zu können. Dann, genau vierzehn Tage vor seinem Tod, erhielt Graves eine von ihm eingesandte Bohrprobe mit dem Bescheid zurück, die Untersuchung lasse hoffen, dass das Bohrloch fündig würde. In seiner Freude zeigte er das Untersuchungsergebnis Less Harding. Harding begriff sofort, was es bedeutete, wenn aus dem Hell Ground tatsächlich Öl sprudeln würde. Er bot Graves Geld an. Graves nahm es, aber das war jetzt ein anderer Graves, der sich gnädigst von dem Rancher ein wenig Geld vorstrecken ließ. Er wusste, er konnte jetzt alle Bedingungen

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