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0022 - Der Tod saß uns im Nacken

0022 - Der Tod saß uns im Nacken

Titel: 0022 - Der Tod saß uns im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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diktieren, und er sagte Harding klar, dass er ihn am Geschäft nicht beteiligen würde. Wahrscheinlich verwies er ihn auf Ann, die nach seinem Tod alles erben sollte und dass Harding ja ohnedies auf diesem Weg in den Besitz der Quelle kommen würde. Sie verstehen, Inspektor. Graves benahm sich eben wie ein Mann, der einen großen Lotteriegewinn gemacht hat. Er schrieb sein Testament, und ich vermutete, dass er es Harding aushändigte. Harding aber war seiner Sache bei Ann Sullighan durchaus nicht so sicher, wie Graves es glauben mochte. Er zweifelte daran, auf diesem Weg in den Besitz der Quelle kommen zu können, und er suchte nach anderen Möglichkeiten. Er zog jenen Tramp auf seine Seite. Die Schilderung, die Stenberry im Prozess gegeben hat, entspricht genau dem tatsächlichen Tatablauf. Harding organisierte die Falle für Stenberry. Er erschoss Milton Graves in Stenberrys Hütte mit Stenberrys Revolver. Er schlug John nieder, verfrachtete ihn nach Santa Fe, stopfte ihm die Brieftasche seines Onkels ins Jackett und tat alles, um ihn so mit Indizien zu beladen, dass das Gericht ihn verurteilen musste. So hatte er mit einem Schlag die beiden Leute aus dem Weg geschafft, die näher an der Ölquelle im Hell Ground waren. - Milton Graves war nach seiner ersten Freude klug genug gewesen, seine Vorbereitungen für die weiteren Bohrungen in aller Heimlichkeit zu treffen, aber einer merkte, dass mit dem Alten eine Veränderung vorgegangen war: Adail Fourback. Graves wollte kein Geld mehr von ihm. Graves zeigte ihm die kalte Schulter. Fourback zog aus diesem Verhalten seine Schlüsse. Ohne einen sicheren Beweis dafür zu haben, vermutete er, dass der Bohrturm des Alten fündig geworden war. - Als Graves dann erschossen wurde, glaubte er nicht daran, dass Stenberry der Täter wäre. Er vermutete von Anfang an in Less Harding den Täter, aber ihm kam es nicht darauf an, der Gerechtigkeit zum Siege zu verhelfen. Er wollte Geschäfte machen. Die dritte Person, die eine Ahnung davon haben musste, dass John Stenberry nicht der Mörder war, war jener Tramp, dessen Namen wir wahrscheinlich niemals mehr erfahren werden. Harding hatte ihm viel Geld gegeben und ihn nach Erledigung seines Auftrags fortgeschickt. Ich weiß nicht, ob der Tramp in den Zeitungen von dem Mord gelesen hat oder ob Fourback ihn aufstöberte. Jedenfalls kam er zurück. Wahrscheinlich vermutete er, dass für ihn noch eine Menge Geld aus der Sache zu schlagen sei. Spätestens bei seiner Rückkehr lief er Adail Fourback in die Quere, und Fourback begriff sofort, dass er in ihm den Zeugen besaß, mit dessen Hilfe er Less Harding erpressen konnte, ihm die Ölquelle zu überlassen. Aber Fourback wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal, ob es sich für ihn überhaupt lohnte, etwas zu riskieren. Vergessen Sie nicht, Fourback hat jenes positive Gutachten nie gesehen. Allerdings hatte er zur Vorsicht bereits den Anwalt Wether beauftragt, sich die Vollmacht jener Erben zu beschaffen, die nach John Stenberrys Hinrichtung als Besitzberechtigte für das Bellstone-Land in Frage kamen. Das Gleiche aber hatte auch Less Harding über den Anwalt Lewenacker versucht, und so war jeder nur in die Hälfte des Besitzes der Vollmachten gelangt. Harding aber wusste durch diese Transaktion, dass er in Fourback einen gefährlichen Gegner bekommen hatte. Da er noch das Testament von Graves in den Händen hatte, schaltete er auf diese Möglichkeit um. Er verübte den Einbruch und ließ dabei das Testament so zurück, dass der Eindruck entstehen musste, es wäre aus einem Geheimfach zum Vorschein gekommen. Vielleicht existiert dieses Geheimfach wirklich, und Harding wusste davon, denn ich vermute, dass er bei der Gelegenheit das positive Gutachten an sich brachte, das von der Polizei nie gefunden wurde. In der gleichen Nacht setzte Fourback, wahrscheinlich mit Hilfe des Tramps, den Bohrturm in Betrieb, um sich eine Probe zu verschaffen, die ihm Gewissheit darüber gab, ob wirklich Öl unter der Erde war. Er reiste mit der Probe ab und ließ den Tramp allein zurück. Der Tramp mochte zu gern Whisky. Vielleicht werden wir die Gründe wissen, aus denen er Harding anrief, wenn wir Harding gefasst haben. Wahrscheinlich wollte er sich an die andere Seite noch teurer verkaufen. Harding jedenfalls witterte seine Chance. Sie trafen sich irgendwo in der Prärie. Harding schlug den Mann nieder, schleppte ihn zu Stenberrys Hütte und tötete ihn dort. Ich vermute, dass er hoffte, auf diese Weise

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