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0023 . Geheimschaltung X

0023 . Geheimschaltung X

Titel: 0023 . Geheimschaltung X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. SHOLS
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Horizont über dem Meer verschwunden. Endlich, nach mehr als neunzig Minuten, waren wieder Worte im Äther zu hören. Es handelte sich lediglich um ein kurzes Verständigungsgespräch zwischen einem Piloten und seiner Bodenstation. Doch das genügte Rhodan für die Richtungspeilung. Er schaltete das Ergebnis sofort zur weiteren Auswertung auf den Kreiselkompaß um, der sich ebenfalls in dem kleinen Armband befand.
    „Wir haben Raskujans Hauptquartier!"
    Sein Ausruf machte die beiden Freunde aufmerksam.
    „Wo ist es? Und wie weit?"
    „Moment! Verlangen Sie keine Zauberei von mir. Mit einer Peilantenne kann, ich auch nur eine Koordinate, festlegen. Wir haben die Richtung, was schon viel wert ist."
    Perry nahm sein Notizbuch aus der Tasche und fertigte eine Skizze der nördlichen Landschaft an, auf dem das Urmeer mit seinem 350 km breiten Arm, die Landschaft, auf der sie sich jetzt befanden, und der Kontinentalblock mit der begehrten Venusbasis zu erkennen waren.
    „Hier sind wir jetzt. Hier weiter südlich fielen die Bomben, und diese Route flogen die Hubschrauber zurück."
    Dabei zog er einen Strich nach Nordosten, der die Meeresbucht überquerte und an der jenseitigen Küste über Land weiterlief.
    „Die zweite Koordinate müssen wir schätzen", fuhr er fort. „Aber da wir hierfür mehrere Anhaltspunkte haben, werden wir auch die Entfernung ziemlich sicher bestimmen können. Wir haben die Flugzeit der Hubschrauber. Ferner berührt ihr Kurs einen sehr kritischen geographischen Punkt. - Hier nämlich ..."
    Er machte ein Kreuz auf das Blatt, und die beiden Freunde wußten sofort, was er meinte. Das Kreuz lag unmittelbar an der Peripherie der 50 km im Radius messenden Energieglocke der Venusbasis. Es lag gleichzeitig dort, wo Rhodan vor 12 Monaten einen Angriff auf Tomisenkows Truppen unternommen hatte. Die Landschaft war dort kilometerweit in einen Todesstreifen verwandelt worden. Die Vegetation war restlos abgestorben.
    „Die Riesenschneise", sagte John Marshall nachdenklich.
    „Natürlich", nickte Rhodan. „Für jeden, der sich hier auf der Venus herumtreibt, kann das Dorado nur unsere Basis sein. Raskujan will in die Festung hinein, genau wie wir und Tomisenkow. Das ist auch der Grund, weshalb er sich ein Jahr lang nicht um die anderen Splittergruppen gekümmert hat. Er sitzt hier in der Schlucht, die wir zur verbrannten Erde gemacht haben. Sie ist der ideale Landungsplatz für Raumschiffe und liegt nur wenige Kilometer von der Energieglocke entfernt. Ich habe das, Gefühl, meine Herren, daß wir uns um Thora kümmern müssen. Thora oder ich! Das sind die Schlüsselfiguren zum Eindringen in die Festung. Raskujan wird es auf Thora abgesehen haben."
    „Aber dann kann er doch keinen leichtsinnigen Angriff auf Tomisenkow starten!" widersprach Okura. „Er braucht Thora lebend!"
    „Natürlich! Wahrscheinlich hat er durch andere Splittergruppen erfahren, wie die Sache liegt. Von den Siedlern oder auch - von Deserteuren aus der Pazifisten-Einheit. Dieser Bombenangriff war bestimmt nur eine Demonstration, mit der er Tomisenkow seine Macht zeigen will. Aus Hubschraubern kann man so gut zielen, daß man auch absichtlich sein Ziel verfehlt. Wenn meine Vermutung stimmt, dann wird Raskujan in Kürze den Versuch unternehmen, Thora zu entführen. Wir müssen ihm also zuvorkommen."
    Von der Patrouille der Ostblockler war seit Stunden nichts mehr zu sehen und zu hören gewesen. Wahrscheinlich hatte sie sich zum Truppenverband zurückgezogen. Schon der Bombenabwurf wäre ein hinreichender Grund dafür gewesen.
    Rhodan verglich noch einmal die Uhr. Der Venusnachmittag schritt nun schon rapide vorwärts. Es war einhundertsechsundsechzig Uhr, und hier hoch oben im Norden waren die Tage kürzer als die Nächte.
    „Wir haben nicht mehr viel Zeit. Also, los, meine Herren!"
    Sie drangen wieder in den Wald ein. Die Richtung, in der sie Tomisenkow und Thora treffen mußten, war ziemlich klar. Sie kamen verhältnismäßig schnell vorwärts.
    Bis der Angriff der Baumechse erfolgte.

Rhodan hatte schon vorher darauf hingewiesen, daß jetzt in der bevorstehenden Dämmerung besonders auf die unberechenbare Tierwelt acht zu geben sei. Um diese Tageszeit war auf der Venus nahezu alles auf den Beinen. Die Tagwesen rüsteten sich zur Heimkehr in die Nester und Höhlen. Die Nachttiere machten sich langsam zu ihren Streifzügen auf. Marshall hatte bereits nach zehn Minuten Marschzeit eine dreibeinige Rüsselschabe töten müssen. Das Tier war

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