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0023 . Geheimschaltung X

0023 . Geheimschaltung X

Titel: 0023 . Geheimschaltung X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. SHOLS
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ließ niemand den anderen ausreden. Der General unterbrach Thora. Und Oberst Popolzak unterbrach den General. „Wir werden Tote haben, Herr General!
    Welche Befehle haben Sie für mich?"
    „Sind Sie nicht in der Lage, das selbst zu entscheiden, Oberst? Lassen Sie die Gefallenen sammeln und dann die Division antreten. Ich habe mit allen von Ihnen zu reden."
    Tomisenkow starrte seinem Stabsoffizier nach. Dann faßte er die Arkonidin hart bei der Hand. „Sie kommen mit!"
    Sie folgte ihm notgedrungen zur Nachrichtenkolonne, die seit Monaten nur noch dem Namen nach existierte. Die Funker waren normale, zerlumpte Infanteristen wie die anderen Soldaten auch.
    „Kossygin!" brüllte Tomisenkow. Zwischen verschiedenen Geräten arbeitete sich ein Feldwebel hervor.
    „Zu Befehl, Herr General!"
    „Funksperre ist aufgehoben. In zwei Minuten ist Ihr Sender klar. Schließen Sie ein Mikrofon für mich an, außerdem Tondraht für Empfangsaufnahme."
    „Sie wollen Klartext?"
    „Donnerwetter! Fragen Sie nicht, Feldwebel!"
    „Verzeihung, Herr General, welche Welle soll ich einschalten?"
    „Die vorgeschriebene, Mann! Oder glauben Sie, ich wollte Privatgespräche führen? - Bleiben Sie hier, Madam! Sie wollen mir doch nicht ausgerechnet jetzt in den Urwald entwischen."
    Thora war nur ein paar Schritte zurückgegangen, um sich auf einen niedergestürzten Baumstamm zu setzen. Sie lächelte überraschenderweise.
    „Lassen Sie sich nicht stören, General. Ich laufe nicht davon."
    Kossygin machte eine Sprechprobe, die er selbst aufnahm und abspielte.
    „Sender klar, Herr General!"
    „Hier General Tomisenkow, Kommandeur der Luftlandedivision Venus! Befehl an die vier Hubschrauber! Landen Sie sofort in meinem Gebiet und erstatten Sie Meldung! Geben Sie Empfangsbestätigung und nennen Sie den Namen Ihres verantwortlichen Offiziers!"
    Überraschenderweise kam sofort eine Antwort: „Hier Oberst Raskujan! Ich begrüße Sie, Herr General! Allerdings muß ich Sie enttäuschen, wenn Sie glauben, mir Befehle erteilen zu können. Ich schlage Ihnen vielmehr vor, sich zu ergeben. Bedingungslos, verstehen Sie! Wir könnten dann über Einzelheiten in Ruhe reden."
    „Sind Sie verrückt geworden, Oberst! Wo kommen Sie jetzt eigentlich her? Vor einem Jahr wurden Sie mir als stellvertretender Kommandeur einer Nachschubeinheit gemeldet. Brauchen Sie vielleicht von der Erde nach hier zwölf Erdmonate?"
    „Es ging etwas schneller", lachte Raskujan zynisch. „Vielleicht darf ich Sie kurz über die gegenwärtige Lage aufklären. Die Nachschubflotte landete bereits vor elf Monaten auf der Venus. Allerdings gab es keine Division mehr, die eine derartige Unterstützung verdient hätte. Nehmen Sie zur Kenntnis, Herr General, daß ich der alleinige Befehlshaber auf der Venus bin."
    „Das ist Insubordination!" keuchte Tomisenkow ins Mikrofon, das er vor Erregung kaum sicher in der Hand halten konnte. „Sie sind mir von der Raumfahrtbehörde zugeteilt worden und haben die Pflicht, sich bei mir zu melden!"
    „Was hiermit geschehen ist. Ich hoffe, Sie können die kleine Verzögerung verschmerzen." Raskujans Stimme triefte vor Hohn, was den General noch mehr aus der Fassung brachte.
    „Ich wiederhole zum letztenmal, Oberst Raskujan! Finden Sie sich unverzüglich bei mir zum Rapport ein! Ich denke nicht daran, hier per Funk über Einzelheiten mit Ihnen zu reden. Wenn Sie sich gegen diesen Befehl stellen, werde ich Sie an höchster Warte zur Rechenschaft ziehen lassen."
    „Sie verkennen die Situation", antwortete Raskujan und wechselte dabei zu einem freundlichen und sachlichen Konversationston über. „Die höchste Warte bin ich. Betrachten Sie das vergangene Jahr als Geschichte. Es ist Vergangenheit, aus der Sie lernen sollten. Ich allein, ich, Oberst Raskujan, verfüge über die Macht auf der Venus. Der gesamte Planet untersteht meinem Befehl. Und glauben Sie mir, ich habe die Mittel, meinen Anordnungen Geltung zu verschaffen. Verwechseln Sie Ihre Räuberbande bitte nicht mit der Division, die sie einmal war, Herr General! - Ich wiederhole also mein Angebot. Empfehlen Sie Ihren verwilderten Soldaten, sich mir bedingungslos zu ergeben. Ich bin bereit, aus Ihnen allen wieder anständige, zivilisierte Menschen zu machen. Und jeder wird bei mir nach seinen Fähigkeiten und seinem guten Willen behandelt. Ich verabschiede mich, Herr Tomisenkow. Sie wissen, wie ich zu erreichen bin."
    Der General brüllte noch etwas von Verräter ins Mikrofon. Es war jedoch

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