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0023 - Wir faßten in ein Wespennest

0023 - Wir faßten in ein Wespennest

Titel: 0023 - Wir faßten in ein Wespennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir faßten in ein Wespennest
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Generalstaatsanwalt in Texas gesucht wegen Beteiligung an Bandenverbrechen. Bei eventueller Inhaftierung wird Texas Auslieferung beantragen.«
    Wir legten das Fernschreiben auf den Schreibtisch.
    »Tolle Geschichte«, seufzte Hywood. »Ja. Jetzt ist meine ganze Erpressertheorie wertlos. Dieser Hooland ist bestimmt nicht von der Sorte, die sich an Kinder heranmacht, um sechs Dollar zu ergaunern. Der kümmert sich um lohnendere Objekte. Verflucht noch mal. Was nun?« .
    Phil hatte den besten Gedanken: »Wir fahren jetzt nach Hause und kümmern uns den Rest des Abends um andere Dinge. Wenn man sich mit den Gedanken festgefahren hat, soll man das Problem mal eine Weile ruhen lassen.«
    Hywood stimmte zu.
    »Ja, dafür bin ich auch. Morgen ist auch noch ein Tag.«
    »Also gut«, sagte ich. »Spannen wir ein bisschen aus.«
    Wir taten es gründlich. Hywood ging nach Hause zu seiner fürsorglichen Gattin, die sich jedesmal Sorgen machte, wenn er zum Essen nicht pünktlich zu Hause ist. Phil und ich aßen zuerst in einem Speiselokal und suchten dann ein Kino, wo etwas nach unserem Geschmack gespielt wurde. Anschließend tranken wir in einer gemütlichen Kneipe noch ein paar Whiskys und gingen dann nach Hause, um uns gründlich auszuschlafen.
    ***
    Der nächste Tag brachte uns eine Heidenarbeit, ohne uns auch nur einen Zentimeter voranzubringen. Gemeinsam mit Hywood machten wir uns auf die Suche nach diesem Hooland. Ob er der Mörder war oder nicht - er war der letze Mann gewesen, der Bens falsche Abrechnungstüte in der Hand gehalten hatte. Und da er ohnehin gesucht wurde, wäre es ihm auf jeden Fall an den Kragen gegangen - wenn wir ihn gefunden hätten.
    Aber wir fanden ihn nicht. Suchen Sie mal einen Mann in New York. In diesem Acht-Millionen-Ameisenhaufen. Wir alarmierten sämtliche Polizeistationen zwisehen dem Atlantik und der äußersten Westgrenze New Yorks. Wir telefonierten mit zwei Dutzend Reviervorstehem. Wir sprachen mit den Dienststellen der State Police - ergebnislos. Wenn durch den Fingerabdruck nicht über allen Zweifel erhaben wäre, dass dieser Hooland überhaupt in New York sein musste, zumindest hier gewesen war, dann hätten wir am Abend dieses arbeitsreichen Tages jeden Eid darauf geschworen, dass sich Hooland sonstwo aufhalte, nur nicht in unserem Städtchen.
    Müde und zerschlagen fiel ich an diesem Abend ins Bett. Mister High hatte sich mittags nach dem Stand unserer Ermittlungen erkundigt, aber viel mehr als ein Achselzucken hatte ich ihm nicht erwidern können.
    Am nächsten Morgen war das schöne Wetter der letzten Tage wie weggeblasen. Dichter Regen fiel von einem dunkelgrauen, wolkenverhangenen Himmel Ich bin eigentlich nicht gerade eine sehr empfindsame Natur, aber als ich beim Aufwachen den grauen Himmel sah und gleichzeitig an unseren verkorksten Fall denken musste, da war mir der Appetit auf den ganzen Tag verdorben.
    Misslaunig duschte ich und zog mich an. Absolut lustlos machte ich mir ein Frühstück und würgte es hinunter. Dabei blätterte ich desinteressiert in meinen beiden Zeitungen.
    Plötzlich stieß ich auf die Todesanzeige von Ben. Ich las sie langsam und rechnete das Datum nach. Donnerwetter. Ich sprang so hastig auf, dass ich die Kaffeetasse umkippte. Zum Glück hatte ich sie schon ausgetrunken.
    Wie ein Wirbelwind brauste ich in meine Garage, holte den Jaguar hervor und raste Zum FBI. Ich Esel. Und wenn ich mich noch so beeilt hätte, Phil konnte ich doch nicht vor Beginn unserer Bürostunden antreffen.
    Was ich an Tempo auf dem Hinweg zu sehr auf geschraubt hatte, das konnte ich jetzt mutterseelenallein in meinem Office wieder abwarten. Endlich wurde es acht Uhr. Vier Minuten später steckte Phil seinen Kopf zur Tür herein.
    »Hallo, Jerry. Ausgeschlafen?«
    »Ja, ja, Komm her, Phil. Ich habe eine Neuigkeit.«
    Ich legte ihm das Blatt mit der Todesanzeige vor die Nase.
    Er las es langsam. Dann sagte er: »Dann ist ja heute die Beerdigung.«
    »Ja, um halb zehn. Los, wir müssen uns beeilen.«
    »Warum beeilen? Bis halb zehn kommen wir ein paarmal zum Friedhof. Und außerdem - was versprichst du dir davon? Erwartest du vielleicht, dass der Mörder von Reue gepackt vor dem Grab in die Knie sinken wird und laut auf sich deutend schreit: Ich war es. Fang mich.«
    Ich stutzte.
    »Ja, eben. Was erwartete ich eigentlich? Hol’s der Henker, die Anzeige hatte mich in Rage gebracht, ohne dass ich eigentlich hätte sagen können, warum.«
    »Du hast recht«, brummte ich

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