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0023 - Wir faßten in ein Wespennest

0023 - Wir faßten in ein Wespennest

Titel: 0023 - Wir faßten in ein Wespennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir faßten in ein Wespennest
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noch mal Cotton, was soll denn das bedeuten? Einmal hat der Junge eine Lohntüte vom letzten Monat, die anscheinend tatsächlich von seiner Firma stammt und über vierundsiebzig Dollar und ein paar Cents lautet, und zum anderen schleppt er in seiner Hosentasche, gewissermaßen fünf Minuten vor seiner Ermordung, eine Tüte vom gleichen Monat mit sich herum, die nur auf achtzehn Dollar lautet. Die eine Tüte ist mit Maschine ausgefüllt, die andere mit Tintenstift. Steigen Sie da durch?«
    »Ich habe eine Idee. Passen Sie auf. Hier ist die Zeitung, auf deren Rand mir Ben gestern Morgen geschrieben hatte, dass er mich sprechen müsste. Sehen Sie sich diese Schrift an: Tintenstift.«
    Hywood verglich die Schrift auf der Zeitung mit der auf der Tüte. »Das sind die gleichen Handschriften«, sagte er lebhaft.
    »Jawohl. Und von wem stammen diese beiden gleichen Schriften? Hier, das ist ein Heft, in dem sich Ben seine Einnahmen und seine Ausgaben notierte. Vergleichen Sie diese Schrift im Heft mit den beiden anderen. Achten Sie vor allem jedesmal auf die charakteristische Schleife bei einem großen ›R‹.«
    »Die Schrift im Heft ist genauso wie die auf der Zeitung und wie die auf der handschriftlich ausgefüllten Abrechnungstüte.«
    »Jawohl, Hywood. Damit ist doch ohne allen Zweifel bewiesen, dass Ben die Abrechnungstüte selber ausgefüllt hat. Aber wir werden versuchen, dass genau festzustellen.«
    Ich trat an Hywoods Telefon heran und sagte: »Suchen Sie mir mal die Sammelnummer vom ›Herold‹ aus dem Telefonbuch, Hywood.« Er blätterte und nannte mir dann die Nummer. Ich wählte sie und wartete. Endlich meldete sich eine weibliche Stimme: »New York Herold. Guten Morgen. Was kann ich für Sie tun?«
    »Geben Sie mir bitte das Lohnbüro.«
    »Einen Augenblick, bitte.«
    Knacken in der Leitung, Summen, dann: »Lohnbüro.«
    »Ich möchte den Herrn sprechen, der für die Abrechnungen mit den Zeitungsboys zuständig ist.«
    »Einen Augenblick.«
    »Bitte.«
    Es verging eine geraume Zeit, dann meldete sich die Stimme des jungen Mannes, der mir im Lohnbüro den Kugelschreiber geliehen hatte.
    »Lohnbüro, Cass.«
    »Hallo, Mister Cass. Hier spricht Jerry Cotton vom FBI. Sie erinnern sich, ich habe gestern Nachmittag mit Ihnen gesprochen wegen Ben Lodgers.«
    »Ja, natürlich. Was gibt’s Mister Cotton?«
    »Mich interessiert eine einfache Sache. Hat Ben Lodgers irgendwann unter irgendeinem Vorwand einmal von Ihnen oder jemand anderem aus dem Lohnbüro eine leere Abrechnungstüte verlangt? Ich meine, eine unbeschriftete?«
    »Ja. Das ist noch gar nicht lange her. Warten Sie mal - ich glaube, es war vorgestern. Ja, jetzt erinnere ich mich genau. Vorgestern Nachmittag kam er zu uns ins Lohnbüro und bat mich um eine leere Tüte. Ich war natürlich ein bisschen verdutzt, aber er sagte, er brauchte sie für einen Scherz. Na, und weil Ben ein ordentlicher Junge ist, der eigentlich immer wusste, wie weit ein Scherz gehen darf und wie weit nicht, habe ich ihm natürlich bedenkenlos so eine Tüte gegeben. Er konnte ja eigentlich nichts Gefährliches damit anfangen, nicht? Die Tüte war ja unbeschriftet.«
    »Vielen Dank, Mister Cass. Sie brauchen sich deswegen keine Sorge zu machen, Ben hat die Tüte nicht missbraucht. So long, Mister Cass.«
    »Wiederhören, Mister Cotton.«
    Ich legte den Hörer auf.
    »Also mir ist die Geschichte jetzt klar« sagte ich. »Ben holte sich unter einem Vorwand eine leere Tüte direkt aus dem Lohnbüro und füllte sie dann später mit Tintenstift aus.«
    »Aber warum?«, wollte Hywood wissen. »hatte er vor, seinen Eltern einen niedrigeren Verdienst vorzuschwindeln?«
    »Nein«, sagte Phil. »Sein Vater wusste genau, was Ben verdiente, also kann er ihn auch nicht beschwindelt haben. Außerdem lag ja die richtige Tüte zu Hause.«
    »Moment«, wandte ich ein. »Wir kommen gleich noch drauf.«
    Ich hatte mir unterdessen die Nummer von Mister Lodgers aus dem Telefonbuch herausgesucht. Es dauerte nicht lange, da meldete er sich.
    »Hallo, Mister Lodgers, hier ist noch einmal Cotton, der G-man, ja. Ich habe eine ausgefallene Frage. Sie sagten, Sie seien Architekt. - Ja, richtig. Verwenden Sie in Ihrem Büro eigentlich Tintenstifte, Mister Lodgers? - Ja? Ach, das ist interessant. Brachten Sie gelegentlich auch mal solche Stifte mit nach Hause? Haben Sie Ben solche Stifte gegeben? - Ja -Ach, was, Mister Lodgers, das ist kein Diebstahl. Wenn wir jeden Menschen einsperren wollten, der die Bleistifte

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