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0024 - Bestien aus dem Schattenreich

0024 - Bestien aus dem Schattenreich

Titel: 0024 - Bestien aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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heraus.
    Pierre Colombe unterdrückte einen Seufzer.
    Da war es wieder, dieses leidige Thema! Verdammt, dass man ein attraktives Mädchen nie herumkriegte, ohne ihr die Ehe zu versprechen! Selbst diese emanzipierten Typen, die wegen der großen Freiheit aus der Provinz nach Paris kamen, waren letzten Endes doch nur wild darauf, geheiratet zu werden. Colombe begriff das nicht.
    Und es hätte ihn sehr in seiner Eitelkeit verletzt, wenn er gewusst hätte, dass der Wunsch nach Heirat bei seinen verschiedenen Partnerinnen meist aus dem Wunsch geboren wurde, sich ins gemachte Nest und in den Besitz der Colombe-Millionen zu setzen.
    Pierre Colombe jedenfalls dachte nicht daran, sich von seiner Frau zu trennen. Antoinette besaß einfach zu viele Aktien – kein Geschäftsmann konnte sich in seiner Firma eine Sperr-Minorität in Händen eines Feindes leisten. Und dass Antoinette im Falle einer Scheidung zu einer ganz erbitterten Feindin werden würde, stand fest.
    »Du stellst dir das alles zu einfach vor, Marielle«, sagte der Industrielle geduldig. »Schön, ich möchte mich scheiden lassen, und wir beide wollen heiraten. Aber wir wollen doch auch ein angenehmes Lehen führen, nicht wahr? Oder legst du Wert darauf, dass ich aus Unvorsichtigkeit mein Vermögen riskiere?«
    Marielle schoss ihm einen schrägen Blick zu.
    »Ich komme allmählich zu der Überzeugung, dass du überhaupt nichts riskieren willst«, sagte sie hellsichtig. »Weder deine Ehe, noch einen einzigen lausigen Franc noch deine verdammte Bequemlichkeit. Liebst du deine Frau eigentlich noch?«
    »Quatsch«, sagte Colombe.
    Ausnahmsweise klang es ehrlich, aber Marielle Aubry verzog nur die Lippen.
    »Und mich liebst du natürlich auch nicht«, stellte sie fest. »Ich bin für dich nichts weiter als ein schönes Spielzeug.«
    Damit hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen, aber das durfte Colombe natürlich nicht zugeben. Ein bisschen Gefühlsblabla gehörte dazu, das wusste er aus Erfahrung. Er trat auf die Bremse, weil sie den grasbewachsenen Platz vor seinem Jagdhaus erreicht hatten, half Marielle beim Aussteigen und zog sie in seine Arme.
    »Natürlich liebe ich dich«, log er. »Das weißt du doch! Du bist alles für mich, du…«
    Sie versuchte sich loszumachen. Aber jetzt war Pierre Colombe angeheizt. Er zog sie dichter an sich, presste keuchend die Lippen auf ihren Mund und versuchte mit ungeschickten Fingern, die Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen.
    »Nicht hier!«, wehrte sich das Mädchen. »Lass uns hineingehen und wenigstens vorher einen Whisky trinken.«
    »Ich brauche keinen Whisky, um verrückt nach dir zu sein. Du bist großartig, Baby, du…«
    »Aber hier draußen ist es zu kalt. Schließlich haben wir Frühling, nicht Hochsommer. Nun komm schon!«
    Er keuchte, als er von ihr abließ. Schweiß stand auf seiner Stirn. Eilig schob er den Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür, und Marielle trat über die Schwelle.
    Sie kannte ihren Begleiter.
    Wenn er diesen Blick hatte, war er nicht mehr zu bremsen. Also vergaß sie den Whisky, den sie eigentlich hatte trinken wollen, warf ihre Handtasche in einen der behaglichen, rustikalen Ohrensessel und begann, sich auszuziehen.
    Sie blickte dabei aus dem Fenster.
    Hinter dem Haus fiel das Gelände flach ab. Zwischen Büschen und Bäumen schimmerte die Oberfläche eines kleinen Sees. Im Sommer konnte man dort herrlich baden, aber jetzt war das Wasser natürlich noch zu kalt. Marielle ließ ihre Bluse von den Schultern gleiten, unter der sie keinerlei weitere Wäschestücke trug, rollte den Slip nach unten – und dabei nahmen ihre Augen flüchtig die Bewegung im Buschwerk wahr.
    Sie sah den zottigen grauen Schatten, sie sah auch die gelben Raubtierlichter, aber sie dachte sich nichts dabei.
    »Ist das dein Hund, Pierre?«, fragte sie lediglich ohne besonderes Interesse.
    Colombe hatte sich ebenfalls seiner Kleider entledigt. Sein Blick klebte an dem schlanken, nackten Körper des Mädchens. Sein Mund war trocken, und er hatte nur mit halbem Ohr zugehört. »Was für ein Hund?«, fragte er, ohne Marielle aus den Augen zu lassen.
    »Na, der Hund da draußen! Wenn er nicht dir gehört, wird er wohl herumstreunen und wildern.« Sie kniff die Augen zusammen und blickte zum See hinunter. »He, das sind ja sogar zwei«, stellte sie fest.
    Colombe trat hinter sie. Er schlang die Arme um ihren nackten Körper, aber gleichzeitig sah er zum Fenster hinaus. Denn wildernde Hunde in seinem Jagdrevier waren etwas, das

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