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0024 - Der unheimliche Mönch

0024 - Der unheimliche Mönch

Titel: 0024 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie keine Gnade zu erwarten hatte. Aber der Mönch durchschaute ihre Absicht.
    Seine Hände schossen vor, krümmten sich, umfaßten Janes Kehle und drückten zu. Für Jane Collins versank die Welt in einem finsteren, alles verschlingenden Schacht.
    ***
    »Stopp!« rief Jeff Roberts. »Aufnahmen stopp! Alles klar!« Er winkte mit beiden Armen und kreuzte die Hände dabei über dem Kopf.
    Mit einem zufriedenen Grinsen wandte er sich an Melvin Waynright, seinen Assistenten.
    »War das nicht eine Schau? Die Anfangsszene mit Stockton brauchen wir gar nicht noch einmal zu drehen. Die sitzt. Sagenhaft, wie sich der Knabe bewegt hat. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut.«
    Waynright nahm die Ölkanne. »Sie hatten schon immer einen guten Blick für Talente«, sagte er.
    Gönnerhaft schlug Roberts seinem jungen Kollegen auf die Schulter. »Wenn Sie erst so lange im Geschäft sind wie ich, dann haben Sie auch den Blick. Der kommt mit der Zeit ganz automatisch.«
    »Klasse, Jeff!« Nadine Berger lief auf den Regisseur zu und gratulierte ihm. »Tolle Szene.«
    Roberts hielt Nadines Hände umfaßt. »Ist es dir also auch aufgefallen?«
    »Was denkst du denn?«
    Der Regisseur lächelte. »Aber wenn man ehrlich sein will, gehört mir ja eigentlich nicht der Ruhm, sondern dem guten Will Stockton.«
    »Ja, Will«, schnappte Nadine. »Wo steckt er eigentlich?«
    Roberts drehte sich. »Keine Ahnung. Ich habe ihn noch in die Kapelle gehen sehen, dann nicht mehr. – He, Will!« rief er. »Komm raus, wir wollen dir gratulieren.« Stockton gab keine Antwort.
    »Merkwürdig«, sagte Nadine.
    Der Regisseur winkte ab. »Keine Angst, der wird schon wieder auftauchen. Jetzt bist du dran, Nadine.«
    »Okay.« Nadine Berger vergaß ihren Kollegen.
    Die nächste Szene nahm ihre volle Konzentration in Anspruch. Außerdem mußte sich das Filmteam beeilen. Der Himmel wurde immer grauer, und die Wolken sanken langsam tiefer.
    Jeff Roberts gab seine Anweisungen. Durch den schnellen Drehablauf der ersten Szene hatte er Zeit gewonnen und wollte die zweite Einstellung noch einmal durchsprechen, als ihm der Wettergott einen Strich durch die Rechnung machte.
    Es begann zu regnen, wobei der Ausdruck Regen nicht der richtige war. Der Himmel öffnete von einem Augenblick zum anderen sämtliche Schleusen. Es schüttete wie aus Eimern.
    Jeff Roberts schrie ein nicht druckreifes Wort und danach: »Einpacken! Schnell. Gebt auf die Geräte acht!«
    Im Nu entstand das herrlichste Durcheinander. Wertvolle Geräte mußten vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht werden. Jeder faßte mit an. Man schützte die Kameras durch Planen. Das reichte für den Augenblick.
    Der Aufbruch geschah in aller Hast. Als schließlich auch die letzten bei den Wagen eintrafen, waren sie naß bis auf die Haut. Dem Regisseur rann das Wasser aus der Hose. Er fluchte sein gesamtes Repertoire rauf und runter.
    »Fahren wir zurück nach Ropley?« wollte einer der Kameramänner wissen und wischte sich die Nässe aus der Stirn.
    »Nein. Ich habe doch gesagt, daß wir in der Discothek Probeaufnahmen machen.«
    »Heute noch?« beschwerte sich Tom Targa, dem die Schminke am Gesicht entlanglief.
    »Ja, heute noch.«
    »Aber ich bin…«
    »Kein aber.«
    Tom Targa regte sich auf. Er schrie etwas wie Menschenschinder und Sklaventreiber. Jeff Roberts kümmerte sich nicht um ihn, sondern ließ ihn einfach stehen. »Abfahren!« befahl Roberts.
    An Will Stockton und Jane Collins dachte in der Aufregung keiner mehr.
    ***
    Ich fühlte mich wie in einem Käfig. Das Gitter war äußerst stabil. Ich rüttelte und schüttelte an den Stäben, versuchte, sie aus dem Boden zu reißen, doch sie hielten stand.
    Mit Gewalt war also nichts zu erreichen.
    Vielleicht mit Geschicklichkeit. Die einzelnen Räume zwischen den Gittern waren zu schmal, als daß ich mich hätte hindurchwinden können. Ich habe zwar nicht den Bauchumfang wie mein Freund Suko, doch durch diese Lücke paßte auch ich nicht. Fluchen und ärgern half mir nicht weiter. Wie ein Anfänger war ich dem roten Mönch auf dem Leim gekrochen. Himmel, Gesäß und Nähgarn, ich hätte mich selbst irgendwohin beißen können.
    Die Lampe hatte ich ausgeschaltet, um die Batterie zu schonen. Im Dunkeln hockte ich mich nieder und dachte nach.
    Der rote Mönch war verschwunden. Von einem Augenblick zum anderen. Die Frage stellte sich nur, wie er das geschafft hatte. War er durch eine Tür gegangen – durch eine Geheimtür natürlich – oder hatte er sich

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