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0024 - Der unheimliche Mönch

0024 - Der unheimliche Mönch

Titel: 0024 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Verhältnisse hier nicht«, antwortete Jane. »So kann man sich wohl kaum ein objektives Bild von allem machen.«
    Die Unterhaltung versiegte. Der Drehbeginn rückte näher. Es herrschte absolute Ruhe.
    Melvin Waynright hielt die Klappe mit der Aufnahmenbezeichnung schon hoch. Zwischen seinen Lippen hing der unvermeidliche Zigarettenstummel. Die Akteure und auch die Männer hinter den Geräten hatten ihre Plätze eingenommen. So etwas wie Spannung kam auf.
    Der Regisseur hob die Hand.
    Die Klappe fiel.
    Drehbeginn!
    Künstlicher Nebel schoß aus kleinen, haarfeinen Düsen, verdichtete sich zu einer Wolke und schwebte langsam über die brüchigen Mauern. Still war es. Nur die Kameras surrten. Jeff Roberts war aufgesprungen. Er hatte die Lippen zusammengepreßt und kreuzte seine Hände mehrmals über dem Kopf.
    Das Zeichen für Will Stockton.
    Der rote Mönch erschien.
    Schattenhaft tauchte er aus dem Nebel auf. Die grauen Schlieren umhüllten ihn, ließen die Gestalt in der blutroten Kutte noch unwirklicher und unheimlicher erscheinen.
    Der Mönch schritt an den Mauerresten vorbei, stieg über Felsblöcke und bewegte sich mit einer Leichtigkeit, die alle erstaunte. Will Stockton spielte seine Rolle ausgezeichnet.
    »Phantastisch«, murmelte Jeff Roberts. »Stockton ist eine doppelte Wucht.«
    Der künstliche Nebel begleitete den Mönch auf seinem Weg um die alte Abtei herum und brachte genau die unheimliche Stimmung, die für einen Gruselschocker nötig war.
    Wenn Roberts diese Szene noch mit der richtigen Musik untermalte, dann stimmte alles.
    Auch Jane Collins mußte dies neidlos anerkennen, obwohl sie zu Beginn skeptisch gewesen war. Nadine Berger hatte sich von ihr entfernt und war hinter ihrem Regisseur stehen geblieben. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr. Jeff Roberts nickte ein paarmal.
    Der Mönch verschwand jetzt unter den ausladenden Ästen zweier Bäume. Er schlug dann den Weg zur Kapelle ein, um in das Innere der kleinen Kirche zu gehen.
    So jedenfalls war es vorgesehen.
    Alles klappte wie am Schnürchen. Die drei Kameras surrten. Jeder war voll konzentriert.
    Nur Jane Collins machte sich Sorgen. Sie dachte an mich und überlegte, wo ich stecken konnte. Nadine hatte sie nicht die Wahrheit erzählt. Die Schauspielerin sollte sich keine unnötigen Sorgen machen.
    Jane verließ ihren Platz und ging den Weg, den auch ich gegangen war. Schon bald verschwand sie zwischen den Bäumen des nahen Waldes.
    Die Detektivin schlich an der Rückseite der alten Abtei entlang. Ihre Blicke waren überall. Sie suchte nach Spuren, die ich hinterlassen haben konnte.
    Plötzlich sah sie etwas Rötliches durch das Unterholz schimmern. Ein Stofffetzen. Jane Collins war neugierig geworden. Sie ging auf die Stelle zu, mußte sich dabei ihren Weg durch widerborstiges Gestrüpp bahnen und erreichte die Stelle, an der sie den Fetzen gesehen hatte.
    Es war der Ärmel einer roten Kutte.
    Jane Collins hielt den Atem an. Vorsichtig bog sie die letzten Zweige zur Seite, die noch ihr Blickfeld einengten.
    Dann hatte sie einen freien Blick.
    Ihr Herz übersprang einen Schlag.
    Vor Jane lag – ein Toter.
    Es war Will Stockton, der Schauspieler!
    Seine gebrochenen Augen starrten gegen den blauen Himmel. Das Gesicht war verzerrt. Die Kapuze war am Hals zerrissen. Auf der Haut zeichneten sich Würgemale ab.
    Für eine Sekunde schloß Jane die Augen. Wenn Will Stockton, der falsche Mönch, tot war, wer hatte dann die Filmszene gedreht?
    Es gab nur eine Erklärung.
    Der echte rote Mönch!
    ***
    Jane Collins war unfähig, sich zu bewegen. Steif stand sie auf dem Fleck. Hinter ihrer Stirn rasten die Gedanken.
    Der erste Mord war geschehen. Und als Täter kam eigentlich nur der rote Mönch in Frage. Aber wer würde es ihr glauben? Die Polizei? Kaum. Und doch mußte sie unbedingt benachrichtigt werden.
    Die Detektivin sah schwarz für den Film. Es konnte unmöglich weitergedreht werden. Und ausgerechnet jetzt ist John verschwunden, dachte sie. Sie überlegte sich, was sie dem Regisseur sagen sollte. Roberts würde durchdrehen und die anderen nicht minder.
    Jane Collins atmete schwer. Wie dem auch sei, der Film war schon beendet, bevor er noch richtig begonnen hatte.
    Plötzlich spürte Jane Collins, daß sie nicht mehr allein war. Jemand befand sich dicht in ihrer Nähe. Ein Unbekannter, der…
    Jane Collins wirbelte herum.
    Der rote Mönch starrte sie an!
    Janes Mund öffnete sich zu einem Schrei. Sie sah in das grausame Gesicht und wußte, daß

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