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0024 - Der unheimliche Mönch

0024 - Der unheimliche Mönch

Titel: 0024 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgelöst?
    Die zweite Möglichkeit war nicht so einfach von der Hand zu weisen. Wenn ich es bei dem roten Mönch mit einer Geistererscheinung zu tun hatte, dann lag dies durchaus im Bereich des Möglichen.
    Doch erst einmal suchte ich die Wand hinter mir nach einer verborgenen Tür ab. Dazu schaltete ich die Lampe ein. Mit der linken Hand tastete ich die Wand ab. Unter meinen Fingern fühlte ich feuchtes, jahrhundertealtes Gestein. Wuchtige Quader, die nahtlos ineinander paßten. Aber eine Geheimtür oder einen versteckten Mechanismus, durch dessen Hilfe sich ein Stein bewegen ließ, fand ich nicht.
    Wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein.
    Resigniert schaltete ich die Lampe aus. Es gab keine andere Möglichkeit für mich, als auf den roten Mönch zu warten. Dann mußte es mir gelingen, ihn zu überlisten, um aus dieser Rattenfalle herauszukommen.
    Ich bereitete mich auf eine lange Wartezeit vor. Angst und Panik hatte ich nicht. Ich hoffte auf Jane Collins. Sie würde sicherlich sehr rasch Verdacht schöpfen und sich auf die Suche nach mir begeben. Auf Jane konnte ich mich verlassen. Umgekehrt war es ebenso.
    Schlimm war die Stille. Sie zerrte an meinen Nerven. Es ist schon eine dumme Sache, wenn man allein in der Dunkelheit sitzt und auf Hilfe wartet, die vielleicht irgendwann mal kommen wird. Dann werden die Sekunden lang, und die Minuten dehnen sich endlos. Am Anfang schaute ich hin und wieder auf meine Uhr, dann gab ich es auf.
    Schließlich untersuchte ich abermals mein Gefängnis. Ich wollte nichts unversucht lassen, einen Ausweg zu finden.
    Ich versuchte, mich auf irgendwelche Geräusche zu konzentrieren. Ich hörte auch welche. Allerdings keine menschlichen Stimmen, wie ich erhofft hatte.
    Ich verzog das Gesicht.
    Das Piepen und Quietschen kannte ich.
    So pfiffen Ratten!
    Diese Tierchen hatten mir ausgerechnet noch zu meinem Glück gefehlt. Verdammt. Ich knipste die Lampe an, stellte mich an das Gitter und leuchtete in den Gang hinein.
    Da sah ich sie.
    Braungraue Körper wieselten über den Boden. Sie liefen im Zickzack, hatten jedoch ein Ziel.
    Nämlich mich.
    Scharf saugte ich die Luft ein. Mit diesen Tierchen hatte ich natürlich nichts im Sinn.
    Waren sie hungrig – und das konnte ich annehmen – würden sie mich beißen. Sicherheitshalber nahm ich einen etwa kinderkopfgroßen Stein in die Hand. Die Ratten verteilten sich über die Breite des Ganges. Sie huschten an den Steinen vorbei, hüpften auch darüber und steuerten unbeirrt ihrem Ziel zu.
    Ich hatte mal vor einigen Jahren einen Film gesehen, in dem sich ein junger Mann Ratten als Spielgefährten ausgesucht hatte. Hinterher verlor er die Kontrolle über die Tierchen. Die Folgen waren schrecklich.
    Solch ein Schicksal wollte ich auf keinen Fall erleiden.
    Etwa einen Schritt vor dem Gitter blieb die erste Ratte hocken. Ich leuchtete sie an. Sie hockte auf den Hinterbeinen und starrte blinzelnd in das helle Licht.
    Noch griff die Ratte nicht an, und auch die übrigen verhielten sich abwartend.
    Dann huschte das fette Biest vor, sprang durch die Stäbe und erreichte meine Füße. Ich trat zu.
    Die Ratte wurde ein paar Yards zurückgeschleudert, quietschte und blieb liegen. Ihre Artgenossen huschten auf sie zu. Und sie waren hungrig…
    Ich beobachtete weiter, obwohl mir das wahrhaftig keinen Spaß bereitete. Vermehrten sich die Ratten nicht, dann konnte ich mit den Biestern fertig werden.
    Wenn nicht…
    Daran durfte ich gar nicht denken.
    Die anderen hatten jetzt ihre grausame Mahlzeit beendet. Hin und her huschten sie vorbei, trauten sich noch nicht, mich anzugreifen. Sie blieben dicht vor dem Gitter. Warteten sie auf Verstärkung?
    Eine Ratte hatte sich zu nahe an das Gitter gewagt. Blitzschnell warf ich den Stein. Von dem Biest blieb nicht mehr viel übrig.
    Wieder machten sich die anderen Ratten über ihren Artgenossen her. Sie mußten in der Tat sehr hungrig sein. Solange ich nicht ihr Opfer war, störte mich das nicht. Plötzlich sah ich das rote Leuchten. Es war noch weit entfernt, doch es wurde rasch größer.
    Der rote Mönch kam!
    Die Ratten verzogen sich schrill fiepend. Auch sie schienen die Aura des Bösen zu spüren, die von der unheimlichen Gestalt ausging. Tiere reagieren oft sehr empfindlich.
    Der Mönch schwebte näher. Wieder hatte ich das Gefühl, daß seine Füße den Boden kaum berührten. Die wallende Kutte umwehte ihn. Der Kopf war unter der Kapuze verborgen. Sie fiel ihm bis in die Stirn.
    Diesmal hatte der

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