Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0024 -Im Dschungel der Urwelt

0024 -Im Dschungel der Urwelt

Titel: 0024 -Im Dschungel der Urwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
Raskujans Truppen im Gegensatz zu den zerlumpt gekleideten Männern der Raumlandedivision kennzeichnete.
    „Alles in Ordnung?" fragte der Sergeant.
    Wlassow nickte und machte einen erleichterten Eindruck.
    „Alles. Er war unter der Wand hindurchgekrochen und hatte einen Spaziergang gemacht. Ich glaube nicht, daß ..."
    Weiter brauchte er nicht zu sprechen. Er hatte den Sergeanten erreicht. Blitzschnell hob er die Hand, die die schwere Armeepistole am Lauf hielt, und schlug dem Mann den Kolben mit beachtlicher Wucht auf den Schädel. Wlassow fing den schweren Körper des Sergeanten auf und ließ ihn sanft ins Gras gleiten.
    Einer der beiden anderen Posten streckte den Kopf aus der primitiven Wachhütte. „Was ist los? Was ist mit ...?" Wlassow winkte ihm. „Komm her! Er ist plötzlich umgefallen!"
    Arglos wollte der Posten Wlassow zu Hilfe kommen. Aber als er sich über den bewußtlosen Sergeanten beugte, erhielt er einen ebenso kräftigen Schlag und deckte mit seinem schlaffen, bewußtlosen Körper den des Sergeanten. Mit dem letzten Posten machte Wlassow kurzen Prozeß. Er faßte die Pistole am Kolben und trat in die Hütte. Verschlafen starrte ihn der letzte Mann an.
    „Steh auf und nimm die Hände hoch!" befahl Wlassow.
    Der Mann gehorchte - verschlafen und zu Tode erschreckt. „Geh vor mir her zur Tür hinaus!" Der Mann tat auch das. Als er durch die Tür trat, bekam er von einem der beiden Tomisenkow-Leuten, die mit Wlassow gekommen waren, einen Schlag auf den Schädel und fiel ebenso steif um, wie seine beiden Wachkameraden auf dem Boden lagen. Wlassow stieß zwei halblaute Pfiffe aus. Die Dunkelheit wurde lebendig. Tomisenkow, Alicharin und Thora kamen zum Tor.
    „Fesseln, knebeln, Waffen abnehmen!" befahl Tomisenkow lakonisch.
    Die Arbeit ging schnell vonstatten. Die drei Bewußtlosen wurden ein Stück weit von der Hütte entfernt ebenfalls in einem Gebüsch versteckt. Es war anzunehmen, daß die Suche nach den Entkommenen sich um die Zeitspanne verzögern würde, die die Runde brauchte, um die verschwundenen Posten zu finden.
    Insgesamt waren sieben Posten niedergeschlagen und versteckt worden: je einer vor Thoras Zelt und dem, in dem Alicharin, Jegorow und Zelinskij gemeinsam gehaust hatten, außerdem die beiden, die Wlassow von dem Sergeanten als Begleiter bekommen hatte, und schließlich der Sergeant mit seinen beiden letzten Untergebenen selbst. Der achte verschwundene Posten würde der Sonde einiges Kopfzerbrechen verursachen: Wlassow. Es war schwer vorzustellen, daß einer von Raskujans Soldaten auf die Sicherheit und Geborgenheit des Raketenlagers verzichtete, um einem Mann, den Raskujan für den politischen Sprachgebrauch zum Abenteurer gestempelt hatte, in die Unsicherheit und Armut zu folgen.
    Vielleicht verzögerte dieses Kopfzerbrechen den Beginn der Fahndung um ein paar weitere Minuten.
    Der kleine Trupp - Tomisenkow an der Spitze - passierte das weit geöffnete Lagertor. Wlassow, mit zwei Maschinenpistolen und einem ziemlich schweren Paket Munition beladen, bildete die Nachhut und schloß das Tor sorgfältig.
    Tomisenkow bog nach Nordosten ein, um das gefährliche Landungsgebiet der Raketen zu umgehen. Fünf Minuten später erreichten sie den Rand des Dschungels an der Stelle, an der die vor mehr als einem Jahr von der STARDUST durch den Wald gezogene Brandschneise endete.
    Wlassow kannte Tomisenkows Plan. Es galt, so schnell und so ungehindert wie möglich an das Schirmfeld des Venus-Stützpunktes der Dritten Macht heranzukommen. Der Plan, einen Hubschrauber zu stehlen, wurde sofort fallengelassen. Ein Hubschrauber konnte nicht unbemerkt starten. Raskujans Leute wären ihm innerhalb weniger Minuten auf den Fersen gewesen, und bei einem Verhältnis von eins zu zwanzig konnte es über den Ausgang der Verfolgungsjagd keine Spekulationen geben.
    Ebenso schnell wurde darauf verzichtet, die von der STARDUST geschaffene Brandschneise zum schnelleren Vordringen zu benutzen. Das war genau das, was Raskujan als erstes vermuten würde. Dadurch, daß die Entflohenen sich ihren Weg durch den Dschungel bahnten, führten sie Raskujan nicht nur an der Nase herum, sondern deckten sich außerdem noch weitgehend gegen Direktsicht.
    Tomisenkow war darüber informiert, daß die Flucht nicht vor der nächsten Sonde, das war in zwei Stunden, entdeckt werden würde. Tomisenkow wußte weiterhin aus einjähriger Venus-Erfahrung, daß die gehauenen Pfade in spätestens anderthalb Stunden so weit wieder

Weitere Kostenlose Bücher