0026 - Duell der Mutanten
er sich, als könne er es nicht glauben. Wie lange war es her, daß er mit Rhodan gesprochen hatte?
„Was stehen Sie denn so herum?
Lassen Sie ihn eintreten!"
Der jüngere Offizier wäre bei der Kehrtwendung fast gestolpert und hätte Rhodan beinahe umgerannt, der lächelnd ins Zimmer trat und Mercant herzlich begrüßte.
„Wie geht es, alter Herr? Immer noch gesund und munter?"
„Wie ein älterer Fisch", knurrte Mercant bitter und glättete die Haare an den Schläfen. Sie waren grauer geworden, aber das Blond im Haarkranz hielt sich hartnäckige dachte Rhodan mit einem plötzlichen Verdacht. „Was verschafft mir die Ehre Ihres hohen Besuches?"
„Nichts Erfreuliches", versprach Rhodan und nahm Platz. „Ich benötige Ihre Hilfe."
„Hilfe?" machte Mercant und bekam runde Augen. „Ich soll Ihnen helfen?"
„Diesmal ja", lächelte Rhodan. „Ausnahmsweise.
Ich möchte keine politischen Schwierigkeiten. Sie wissen ja, wie empfindlich man da heutzutage sein kann."
„Allerdings", nickte Mercant mitfühlend.
„Schließlich haben wir ja auch noch keine Weltregierung."
Rhodan beugte sich vor und sah Mercant forschend an. „Kennen Sie Clifford Monterny?" Auf dem Gesicht seines Gegenübers zeigte sich ernsthaftes Nachdenken, dann kam ein zögerndes Nicken.
„Unbekannt ist er mir nicht, wenn ich den Mann auch nicht persönlich kenne."
„Ihr Glück", warf Rhodan ein. Mercant achtete nicht darauf.
„Es gab einen bekannten Physiker mit Namen Monterny, aber der kam bei einer Explosion ums Leben. Ist schon länger her."
„Das war der Vater. Ich meine den Sohn Clifford."
„Ist er nicht auch Physiker?"
Als Rhodan nickte, fuhr er fort: „Hat einige Erfindungen gemacht, aber noch niemals die Aufmerksamkeit der TAF auf sich gelenkt. Muß eine Menge Geld haben. Irgendwo im Westen besitzt er ein Landgut oder so etwas Ähnliches. Aber, zum Teufel, was fragen Sie mich? Bin ich das Einwohnermeldeamt?"
„Ich möchte von Ihnen die Erlaubnis erhalten, mit einem Geschwader meiner Raum-Zerstörer in die USA einzufliegen und dieses Landgut Monternys dem Erdboden gleichzumachen. Sie sehen doch sicherlich ein, daß dazu eine Art Genehmigung vorhanden sein muß."
„Was wollen Sie? Ich glaube ...", rief Mercant erregt.
„Glauben Sie nichts, Mercant. Clifford Monterny ist der geheimnisvolle Overhead, falls Sie das interessieren sollte. Er ist dabei, die Ordnung der Welt zu erschüttern. Er ist ein Hypno und kann jeden Staatsmann der Welt noch heute dazu veranlassen, die Atombombenvorräte seines Landes, sofern es solche hat, auf das Gebiet seines Nachbarn zu werfen. Clifford Monterny ist Weltfeind Nummer eins, wenn es jemals einen solchen gab. Nur seine Vernichtung kann uns alle vor größerem, Unheil bewahren. Darum kam ich zu Ihnen."
Mercant sprach bereits in ein Tischmikrofon und forderte über das FBI alle Unterlagen über die Person Monternys an. Dann sah er auf.
„Sie können mit meiner vollsten Unterstützung rechnen, Rhodan. Die Verbindung mit dem Präsidenten der USA ist eine Sache von Minuten. Nur eine Frage: wo haben Sie jetzt Ihre Zerstörer?"
Rhodan lächelte sanft. „Sie stehen in dreißig Kilometer Höhe über diesem Punkt, Mercant. Überrascht Sie das?"
*
Kadett Julian Tifflor sah weit vor sich die abgerundete Scheibe der Erde. Im gleichen Bogen spannte sich darüber die milchige Schicht der dichteren Atmosphäre, dann ging der Himmel langsam über Violett in Schwarz über. Die größeren Sterne schimmerten, ohne zu funkeln, obwohl die Sonne schien.
Ohne besondere Formalitäten war er von Perry Rhodan in die Flotte der Dritten flacht übernommen worden. Man hatte ihm das Kommando über einen Zerstörer anvertraut. Zusammen mit Ray Gall und Pete Maros stand er nun mit der Z-35 in dreißig Kilometer Höhe über dem Hauptquartier der TAF, wo Rhodan gerade mit Mercant verhandelte.
Acht weitere Zerstörer schwebten dicht daneben, von ihren Schwerkraftneutralisatoren gehalten. Weiter oben, für ihre Augen unsichtbar, stand das gewaltige Raumschiff STARDUST II im Raum. Bully selbst fungierte als Kommandant, während Rhodan auf der Erde weilte. Die Dritte Macht war zum Angriff gegen den Overhead übergegangen.
Mercant hatte die notwendigen Anordnungen erlassen, und niemand wäre es eingefallen, die neun Kreuzer zu belästigen, die über amerikanischem Hoheitsgebiet warteten. Gegen die achthundert Meter große Raumkugel STARDUST II gab es ohnehin keine Waffe.
Tiff atmete erleichtert auf,
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