0026 - Duell der Mutanten
als der Bildschirm vor ihm aufleuchtete und darauf das wohlbekannte Gesicht Bullys erschien. Er wußte, daß gleichzeitig auch die Kommandanten der anderen acht Schiffe Verbindung mit der STARDUST erhielten.
„Achtung, an alle Zerstörer! Rhodan wird in wenigen Minuten mit dem Beiboot auf der STARDUST eintreffen. Die geplante Aktion wird durchgeführt. Sie haben sich nur an die permanenten Anweisungen zu halten. Ende."
Der Schirm blieb hell, wenn auch Bullys Gesicht seitlich verschwand. Die akustische Verbindung wurde unterbrochen. Dieser Zustand dauerte zehn Minuten, dann kam eine Kursanweisung. Bullys ruhige Stimme leitete die neun Zerstörer in ihr Ziel.
*
Tief unter der Erde lag Clifford Monternys Kampfzentrale. Umgeben von zahllosen Bildschirmen und anderen Nachrichtengeräten hockte der Overhead in dieser Zentrale wie eine Spinne in ihrem gewaltigen Netz. Hier liefen alle Fäden zusammen, und von hier aus leitete das Monster seine fast unbemerkt bleibenden Schlachten.
Einer der Bildschirme leuchtete auf. Das Gesicht eines Asiaten erschien darauf. Das Bild flimmerte und verbarg die Einzelheiten. Die Sendung mußte über viele Relaisstationen gehen. „Was gibt es, S-7?" fragte Clifford. „Im Rahmen seiner neuen Versuche wurde das Werk Syntak in der vergangenen Nacht zerstört. Es liegt in Australien und gehört mit fünfundsechzig Prozent seines Aktienkapitals der GCC."
„Danke, S-7. Ich werde einen entsprechenden Scheck überweisen."
Das Bild erlosch. Ein anderes Gesicht auf einem anderen Bildschirm flammte auf. Ein Neger.
„Hier spricht M-3, Herr. Der Gouverneur von Sirapolis fiel heute früh einem Verkehrsunfall zum Opfer. Der Fahrer des Unfallwagens ist unerkannt entkommen."
„Danke, M-3. Sie kennen Ihre nächste Aufgabe?"
„Ich erhielt Anweisungen durch ..."
„Schon gut, M-3. Ich warte auf Vollzugsmeldung. Ende."
Ein dritter Schirm. „Hallo, Chef. Hier spricht Sp-6. Ungewöhnliche Flugtätigkeit im Raum der TAF. Kugelschiff beobachtet. Das FBI wurde um Angaben über die Person des Clifford Monterny gebeten."
„Was sagen Sie?" Clifford beugte sich vor. „Über mich?"
„Die Information ist absolut sicher, Chef. Ich weiß nur nicht, wer die Sache angefordert hat."
„Verdammt, das ist doch unmöglich! Niemand weiß, wer ich bin. Oder sollte ...?"
Wie eine Vision tauchte vor ihm plötzlich das ovale Gesicht einer hübschen Frau auf, mit der er seit einigen Tagen keine Verbindung mehr hatte. Tatjana Michalowna! Er hatte sie verloren, als sie ihren letzten Auftrag nicht ausführte. Tatjana, das wußte er, war starke Telepathin, genau wie er. Aber sie verfügte außerdem über die Gabe, ihr Gehirn nach außen abzuschirmen und sich somit jeder Beeinflussung zu entziehen. Auch der seinen.
Sollte Tatjana es gewagt haben, ihn zu verraten? Und warum? War sie nicht eine seiner überzeugtesten Anhängerinnen gewesen? Er hatte sich stets zusammennehmen müssen, wenn er sie in der Nähe wußte, damit er nichts Falsches dachte.
„Es muß jemand von unseren eigenen Leuten gewesen sein", hörte er jetzt den Agenten Sp-6 sagen. „Sobald ich erfahren habe, wer die Informationen vom FBI anforderte, melde ich mich. Ende."
Clifford unterbrach den Empfang für einige Minuten und dachte angestrengt nach. Sein Supergehirn griff aus und suchte in allen Teilen der Welt nach seinen Leuten. Das war nicht immer so einfach, darum unterhielt er auch für Routinemeldungen seinen Nachrichtenapparat.
Immerhin konnte er seine Agenten notfalls auch ohne Geräte überwachen. Dreizehn Mutanten standen unter seinem Kommando. Der eine, große, konnte sich nicht melden, da er nicht auf der Erde weilte. Elf meldeten sich und erhielten den Befehl, sofort zurückzukehren. Nur ein einziger Mutant beantwortete Cliffords Ruf nicht: Tatjana Michalowna.
Der Overhead überlegte nicht lange. Er gab Vorsorgealarm. Die ersten Mutanten trafen ein. Die Festung wurde in den Verteidigungszustand versetzt. Auf dem unübersichtlichen Gelände der Farm landeten die winzigen Raketenflugzeuge und brachten die Hauptakteure, die Mutanten. Sie hatten ihre Posten verlassen und eilten ins Hauptquartier zurück, um neue und direkte Anweisungen zu erhalten. In den unterirdischen Stollen der ehemaligen Erzminen begann eine fieberhafte Tätigkeit. Moderne Geschütze glitten in Fahrstühlen bis dicht unter die Oberfläche und bezogen Abwehrstellung. Alles erfolgte völlig automatisch und wurde elektronisch gesteuert.
Der Overhead saß in
Weitere Kostenlose Bücher