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0028 - Invasion der Monster

0028 - Invasion der Monster

Titel: 0028 - Invasion der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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Professor. »Und deshalb müssen wir versuchen, das Übel an der Wurzel zu packen und seinen Ursprung zu finden.«
    »Den Mann, der die Schranke zerbrochen hat?«
    Zamorra nickte wieder. Seine Stimme klirrte.
    »Alles hat an der Manhattan Bridge begonnen«, sagte er hart.
    »Dort nahm das Grauen seinen Anfang, und irgendwo in der N ähe dieses Platzes hat sich vielleicht der Mann verkrochen, den wir suchen.«
    »Und wie wollen wir ihn finden?«
    Professor Zamorra straffte sich.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er ruhig. »Wir können es nur versuchen. Und wir können hoffen, daß das Amulett uns den Weg weist…«
    ***
    Die Kreuzung zwischen Canal Street und Bowery war menschenleer.
    Noch herrschte relative Ruhe in Manhatten, hatten die Bürger nicht begriffen, was geschah, zeichnete sich keine Panik ab. Die Einsätze von FBI und City Police wurden im Präsidium koordiniert.
    Mark Rickett und sein Kollege Greg Malone standen in ständiger Verbindung mit der Einsatzleitung. Denn die beiden G-man wußten inzwischen, daß Zamorra eine wirksame Waffe gegen die Invasion des Schreckens besaß, und sie würden sofort erfahren, wenn die Gefahr irgendwo Dimensionen annahm, die das sofortige Eingreifen des Professors notwendig machten.
    Im Grunde war das überall der Fall Zamorra und Hallinger hätten an zwei Dutzend Stellen gleichzeitig kämpfen müssen, um dem Grauen wirksam zu begegnen, aber das war unmöglich. Außerdem nützte es nichts, einen einzelnen Angriff der Dämonen zurückzuschlagen – sie griffen immer wieder von neuem an, und es wurden immer mehr. Im Augenblick ging es darum, den Urheber dieses Frevels zu finden – und darauf konzentrierte der Professor jetzt alle seine Gedanken.
    Er stand an der Stelle, wo die eigentümliche rote Masse zum erstenmal gesehen worden war.
    Die Kette des Amuletts hielt er zwischen Daumen und Zeigefinger. Noch hing der silberne Talisman ruhig – aber Zamorra hoffte, daß er bei entsprechender geistiger Konzentration nach dem Prinzip des siderischen Pendels zu schwingen beginnen würde.
    Ein paar Sekunden vergingen.
    Zamorra blieb reglos stehen. Er wußte nicht, ob es seine Konzentration war, die das Amulett in Bewegung setzte, oder ob ihm umgekehrt die Strahlung des Amuletts zu dieser seherischen Konzentration verhalf. Er wußte nur, daß der silberne Talisman plötzlich aufstrahlte, vibrierte – und deutlich sichtbar in eine bestimmte Richtung ausschwang.
    Der Professor überquerte die Straße. Die anderen folgten ihm in einigem Abstand. Noch einmal verharrte er, paßte sich der veränderten Richtung der Schwingungen an – und spürte ganz deutlich den plötzlichen Zug nach rechts, als er nach ein paar Schritten eine dunkle Einfahrt passierte.
    Ein Hinterhof.
    Sie mußten eine niedrige Mauer überklettern, einen zweiten Hof durchqueren, dann erneut eine Einfahrt, die auf den East Broadway führte. Natürlich hätten sie es einfacher haben können, hierher zu gelangen. Aber die Schwingung des Amuletts war einzig auf das Ziel ausgerichtet, auf den kürzesten Weg dorthin – und sie nahm dabei keine Rücksicht auf den Verlauf der Straßen.
    Zweimal befürchtete Zamorra fast schon das Scheitern des Unternehmens, weil er Häuserblocks umrunden, mußte und nicht auf Anhieb die richtige Richtung wiederfand. Schweiß glitzerte auf seiner Stirn. Und als er schließlich vor dem alten, verfallenen Haus am East River stand und das Brennen des Amuletts fühlte, hatte die Spannung sein Gesicht zur Maske verhärtet.
    Vom Corlears Hook Park drang das Rauschen von Bäumen herüber. Das Haus lag in der Nähe der Piers, die hier begannen und sich bis zum Fährenanleger an der Südspitze von Manhattan hinzogen. Verfallene Schuppen und ungenutzte Lagerhallen umgaben das alte Gebäude, die meisten Fensterscheiben waren von spielenden Kindern eingeworfen worden, und nichts wies darauf hin, daß hier irgend jemand hauste.
    Nichts – außer vielleicht der offenstehenden Tür.
    Zamorra kniff die Augen zusammen.
    Er glaubte, einen Schatten in dem dunklen Eingang zu sehen.
    Rasch ging er näher heran, das Amulett in seiner Rechten gleißte und strahlte. Ein leises Fauchen hing in der Luft. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Zamorra eine graue Gestalt, die Umrisse eines Wolfes oder großen Hundes – doch ehe er näher hinsehen konnte, hatte das Tier sich herumgeworfen und war mit einer geschmeidigen Bewegung im Hausflur verschwunden.
    »Glauben Sie, daß wir hier richtig sind?« fragte Mark Rickett

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