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003 - Der Totentanz

003 - Der Totentanz

Titel: 003 - Der Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alphonse Brutsche
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wusste auch nicht, wie es jetzt weitergehen sollte, Bornimus konnte ihm nicht helfen. Er war einzig und allein auf sich selbst angewiesen.
    Aber wie sollte er sich helfen? Was konnte er tun?
    Obwohl es schon fast acht Uhr war, hatten manche Geschäfte noch geöffnet. Während Pierre weitertaumelte, fiel sein Blick plötzlich auf ein Schaufenster. Eine große Axt erregte seine Aufmerksamkeit.
    Er blieb stehen und betrachtete sie wie gebannt. War das vielleicht die Lösung?
    Er warf einen Blick über die Schulter. Langsam, aber unerbittlich näherte sich der Gespensterreigen.
    Er zögerte nicht länger und betrat eilig das Geschäft.
    Wenige Minuten später verließ er den Laden, die Axt unter dem Arm. In der anderen Hand hielt er einen Kanister mit fünf Litern Benzin.
    Seine Verfolger warteten einige Meter vom Laden entfernt. Pierre eilte weiter.
    Als er seine Wohnung erreichte, stellte er fest, dass die Tür weit offen stand. Er ging in das Bügelzimmer und stellte den Kanister mit dem Benzin ab. Dann kehrte er rasch in die Diele zurück, die Axt mit beiden Händen umfasst, und stellte sich neben die Wohnungstür.
    Christine erschien als erste oben auf der Treppe. Sie hatte Antoine an der Hand. Den starren, leblosen Blick auf Pierre geheftet, kam sie näher. Sie schien die Drohung nicht zu begreifen, die in der blitzenden Schneide der Axt lag.
    Jetzt waren Christine und Antoine in der Diele. Pierre holte tief Luft und ließ die Axt niedersausen.
    Er hatte auf Christines Kopf gezielt. Die Schneide landete genau in der Mitte ihres Schädels und ging glatt durch ihn hindurch wie durch einen Klumpen Lehm. Das Gesicht wurde in zwei Hälften gespalten, die sich, bis zum Halsansatz voneinander getrennt, langsam rechts und links auf die Schultern senkten. Einige wenige Fleisch - und Knochenstücke hatten sich bei dem Schlag gelöst, und ein Stück grauer Hirnmasse war Pierre entgegen geflogen und hatte seine Wange gestreift. Blut jedoch floss nicht. Die Körper der lebenden Leichname enthielten keines. Sie atmeten ja auch nicht und bargen kein schlagendes Herz.
    Die Axt beschrieb einen neuen Halbkreis durch die Luft und sauste auf ihr Opfer nieder. Der Leichnam war nach dem ersten Schlag aufrecht stehen geblieben. Eine Hälfte des gespaltenen Schädels war zu Boden gefallen, die andere hing noch am Hals.
    Der zweite Schlag der Axt traf den Brustkorb und zerfetzte die ausgetrockneten Lungen. Von dem Aufprall wurde Christines
    Körper zurückgestoßen.
    Er schwankte, sank aber nicht zu Boden. Die Arme erhoben sich, wie in bittender Geste.
    Pierre war wie besessen. Es hatte ihn nicht überrascht, dass der Körper seiner Frau nicht schon beim ersten Schlag zu Boden gesunken war. Auch dass sie nicht den geringsten Schmerz zu empfinden schien, verwunderte ihn nicht. Man starb eben nur einmal.
     
     

     
    Deshalb hatte er obendrein auch noch Benzin gekauft.
    Wenn alles andere fehlschlug, blieb noch das Feuer als letzte Zuflucht.
    Der dritte Schlag der Axt trennte einen der Arme ab, der sich flehend zu ihm erhoben hatte. Das Glied wurde mit glattem Schnitt vom Leib abgeschlagen und fiel wie ein abgebrochener Ast zu Boden.
    Es bedurfte noch drei weiterer Schläge, bis der Leichnam so zerstückelt war, dass er in sich zusammenfiel. Das Skelett war zertrümmert und das Fleisch in Fetzen geschlagen.
    Antoine war bereits nach zwei Schlägen erledigt. Ohne sich zu rühren, hatte er zugesehen, wie seine Mutter neben ihm von den Axthieben zerstückelt wurde. Der lebende Leichnam des Jungen wurde auf dieselbe Weise zertrümmert und vereinigte sich mit den Resten der Mutter. Die Leichenteile bewegten sich noch ein wenig.
    Pierre hatte jeglichen Zeitbegriff verloren. Jetzt betraten Jean-Paul und Caroline den Treppenabsatz vor der Wohnungstür. Pierre sah ihnen entschlossen entgegen. An seinem Anzug hingen kleine Splitter und Fetzen von Christines und Antoines Körpern.
    Schwiegervater und Schwiegermutter erlitten dasselbe Schicksal wie ihre Tochter und ihr Enkel. Unter den Schlägen der Axt zerfielen sie in zahlreiche Stücke, die auf die bereits am Boden liegenden stürzten.
    Auch Cyrille Cussac ließ nicht lange auf sich warten. Mit einem einzigen Axthieb wurde er von Kopf bis zu den Beinen mitten durch gespalten. Die Schneide der Axt traf dabei auf keinen nennenswerten Widerstand. Die beiden Hälften trennten sich langsam voneinander und sanken dann zu Boden.
    Ein heftiger Husten schüttelte ihn. Dann packte er die Axt fester. Nein, die

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