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003 - Die schwarze Rose

003 - Die schwarze Rose

Titel: 003 - Die schwarze Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dara Joy
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erfahren.
    „Ihr müsst John eifersüchtig machen", erklärte Maurice seufzend. „Seht zu, dass er euch mit Chloe ertappt, in einer möglichst kompromittierenden Situation."
    „Das dürfen wir ihr nicht antun", protestierte Jean-Jules. „Wenn er ihr die Schuld gibt ..."
    Der Marquis murmelte einen französischen Fluch vor sich hin. „Heutzutage begreift die Jugend gar nichts mehr! Was würde euer Vater von euch halten, hm? Ihr seid nicht einmal fähig, einen englischen Ehemann eifersüchtig zu machen!"
    Nun sanken die sieben Köpfe noch tiefer hinab.
    „Vielleicht können wir sie in den Irrgarten locken", schlug Jean-Claude vor.
    „Ja! Und dann ziehen wir unsere Hemden aus, als würden wir . . ."
    „Mon Dieu!" rief Maurice. „Alle auf einmal? John würde seine Pistole ziehen und euch auf der Stelle erschießen!"
    Krampfhaft schluckten die Cyndreacs und erbleichten. Maurice musste sich sehr beherrschen, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen. In gespielter Verzweiflung schüttelte er den Kopf. „Non, non, so geht das nicht. Vergessen wir's."
    Eifrig rutschten sie auf ihren Stühlen umher. „Aber wir würden Ihnen so gern helfen!"
    „Ja, Sie waren so gut mit unserem Papa befreundet."
    „Und die Comtesse ist uns immer sehr freundlich begegnet . . ."

    „Irgendwie wird es uns gelingen, Chloe zu . . ."
    Maurice hob eine Hand, um die lebhaften Beteuerungen zu unterbrechen. „Was das geheimnisvolle Thema der Romantik betrifft, müsst ihr noch sehr viel lernen, meine jungen Freunde."
    „Wir leben für die Romantik!" riefen alle wie aus einem Mund.
    „Sehr gut. Jeder Franzose sollte für die Romantik leben. Aber ihr müsst euch noch gewisse Finessen aneignen. Die hättet ihr normalerweise von eurem Vater gelernt.
    Unglücklicherweise ist das nicht mehr möglich." Maurice verstummte und wartete die Wirkung seiner Worte ab.
    „Ja, das stimmt." Nachdenklich strich Adrien über sein Kinn. „Wir brauchen einige Anweisungen."
    „Allerdings", stimmte Maurice zu.
    „Angesichts Ihrer engen Verbindung zu unserer Familie . . . würden Sie uns Unterricht geben, Monsieur de Chavaneau?"
    „Moi?" fragte Maurice in gespielter Verblüffung.
    „Oui! Sie sind sehr erfahren. Und Papa hat Ihnen vertraut."
    „Hm ..." Maurice erweckte den Anschein, er würde über den Vorschlag nachdenken.
    Atemlos beugten sich die Brüder vor und wartete auf die Antwort, die goldbraunen Augen voller Hoffnung. „Ja, ich denke schon." Ein frohes Lächeln erhellte die Mienen. „Unter gewissen Bedingungen", fügte Maurice hinzu.
    „Welche Bedingungen meinen Sie, Monsieur?" fragte Jean-Paul besorgt.
    „Heute Abend gibt die Comtesse ein großes Fest, das sie ,Ende der Hausparty'
    nennt. Sie hofft, die Gäste werden den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen und abreisen. Nach dem Ball verlasse ich das Haus und kehre auf meinen Landsitz in Somerset zurück."
    „Weiß die Comtesse Bescheid?" fragte Adrien überrascht.
    „Noch nicht", entgegnete Maurice geheimnisvoll. „Aber darum braucht ihr euch nicht zu kümmern. Wenn ihr etwas lernen wollt, müsst ihr auf mich hören, so als wäre ich euer Vater. Sonst bin ich nicht bereit, euch zu unterrichten."
    Schweigend nickten sie.
    „Ihr werdet mir morgen früh nach Somerset folgen. Dort sollt ihr lernen, wie sich junge Männer in eurer Position zu benehmen haben."
    Diese Worte schienen den jungen Comtes zu missfallen, denn sie waren an ihre Freiheit gewöhnt.
    „Wie wollt ihr jemals geeignete Ehefrauen finden, wenn ihr so weitermacht?" gab Maurice zu bedenken. „Was habt ihr denn zu bieten?"
    Daran hatten sie noch gar nicht gedacht.
    „Wir . . . besitzen keine Ländereien mehr", erwiderte Adrien traurig. „Alles wurde uns geraubt."
    „Wie gesagt, ich nehme euch gern unter meine Fittiche -aber nur unter den genannten Bedingungen. Wenn ihr damit einverstanden seid, wird der Name Chavaneau stets für eure Liebeskünste bürgen."

    Unter der Last dieser äußerst schwierigen Entscheidung zögerten die Brüder.
    Maurice zog seine Taschenuhr hervor, öffnete sie und erweckte den Eindruck, er wäre zu beschäftigt, um noch länger zu warten. „Nun?"
    Die Cyndreacs schauten sich an. „Würden Sie uns verbieten, miteinander zu raufen?"
    „ Selbstverständlich."
    Sie seufzten tief auf.
    „Das wäre auch im Sinne eures Papas", fügte Maurice hinzu.
    „Also gut", antwortete Adrien für sich selbst und die anderen, „wir sind einverstanden."
    „Habe ich das Wort aller Cyndreacs?"
    „Ja", murmelten

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