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0030 - Der Höllenlord

0030 - Der Höllenlord

Titel: 0030 - Der Höllenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Nicht an Schiffshavarien. Die passieren leider überall.«
    »Na ja. Mit Unfällen mit Fremden ist eigentlich nur unsere Gegend betroffen.«
    »Elenore Lughton war das zwölfte Opfer?«
    Der Wirt nickte nur.
    »Ist die andere Seite der Halbinsel auch bewohnt?« mischte sich erstmals Bill in das Gespräch. Morris Bramberry wandte sich ihm zu.
    »Eigentlich nicht«, sagte er. »Was verstehen Sie unter eigentlich?«
    »Die andere Seite ist bewohnt und wieder auch nicht. Ein altes Schloß steht dort. Dunvegan Castle.«
    Bei Zamorra schrillte die innere Alarmglocke auf. Urplötzlich wurde ihm klar, in welchem Zusammenhang er schon einmal von der Insel Skye gehört hatte. Dunvegan Castle war das Schlüsselwort gewesen, das seine Erinnerungen plötzlich wieder freilegte.
    »Lord Cordow wohnt dort, nicht?« fragte er.
    In Morris Bramberrys Gesicht malte sich Erstaunen.
    »Sie kennen Lord Cordow?«
    »Nur das, was ich in den Zeitungen über ihn gelesen habe. Er hat damals Schlagzeilen gemacht. Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, daß der Sproß aus einer alten schottischen Adelsfamilie ein berühmter Chirurg wird. Ein Gehirnchirurg, wenn ich mich recht entsinne. Und dann hatte er doch diesen Unfall. Können Sie mir nichts Näheres darüber erzählen? Ich fürchte, mein Gedächtnis läßt mich jetzt wieder im Stich.«
    Entweder Morris Bramberry war froh, daß das Thema gewechselt worden war, oder er freute sich tatsächlich darüber, von Lord Cordow sprechen zu können. Er lebte förmlich auf. Seine Augen leuchteten begeistert.
    »Lord Cordow. Ja. Das ist ein Mann. Ein edler Herr. Er war der beste Chirurg aller Zeiten, und er ist es noch. Aber als er damals seinen Autounfall hatte, hat er das Krankenhaus verlassen und auch die Professur an der Universität aufgegeben.«
    »Warum eigentlich? Er war doch nach dem Unfall wieder vollkommen geheilt.«
    »Lord Cordow ist eben ein sehr verantwortungsbewußter Mensch. Er hatte sich bei seinem Autounfall, bei dem er nicht einmal schuld war, eine schwere Schädelverletzung zugezogen. Er sagte, er könne es nicht verantworten, weiterhin zu operieren. Manchmal werde ihm noch schwindelig und es drehe sich alles vor seinen Augen. Wenn ihm das während einer schwierigen Operation passieren würde…« Morris Bramberry ließ den Rest des Satzes offen. »Lord Cordow ist eben ein sehr verantwortungsbewußter Mensch. Die Leute von Glencoe verehren ihn fast wie einen Heiligen. Mir hat er auch schon geholfen.«
    Jetzt war es an Professor Zamorra, überrascht zu sein.
    »Er hat Ihnen geholfen? Wie das?«
    »Ich hatte vor zwei Jahren einen Unfall. Es war kurz nachdem Lord Cordow auf den Sitz seiner Väter zurückgekehrt ist. Ich hatte wohl ein wenig zu viel getrunken damals. Jedenfalls stürzte ich die Kellertreppe hinunter. Ich war sofort bewußtlos, und die Freunde, die mich gefunden hatten, erzählten mir, daß ich blutüberströmt war. Ich – hatte damals einen Schädelbasisbruch abgekriegt. Die Gäste haben mich nach Dunvegan Castle hinausgefahren, und Lord Cordow hat mich wieder zusammengeflickt. Später sagte er mir einmal, daß er vier Stunden an mir herumoperieren mußte, damit er mich wieder auf den Damm brachte.«
    Professor Zamorra drängte sich eine Frage auf die Lippen, doch er hielt sie noch zurück, weil er den Redefluß des Wirtes nicht hemmen wollte. Und Morris Bramberry erzählte auch schon weiter.
    »Ich bin wieder vollkommen in Ordnung jetzt. Mein Schädelknochen war zersplittert, und der Lord hat mir eine Silberplatte eingesetzt. Sehen Sie mal.«
    Der Wirt beugte sich ganz tief auf den Tisch hinunter, seine Hände fuhren ins Haar und teilten es. Professor Zamorra und Bill Fleming sahen eine violettrote Hautstelle, an der kein Haar mehr wuchs.
    »Ist das ein Arzt oder nicht?« brach Morris Bramberry triumphierend sein Laudation auf den Herrn von Dunvegan Castle ab und schaute beifallsheischend in die Runde.
    »Eine außerordentliche Leistung«, mußte Professor Zamorra zugeben, und jetzt konnte er auch die Frage stellen, die er zurückgehalten hatte.
    »Aber ich frage mich, wie Lord Cordow diese Operation geschafft hat. Ihm müßte ja ein Operationssaal, zahlreiches Hilfspersonal sowie eine Unmenge medizinischen Gerätes zur Verfügung gestanden haben. Ich dachte, Lord Cordow praktiziert nicht mehr?«
    Der Wirt schaute Zamorra fast mitleidig an.
    »Lord Cordow ist eben ein Genie«, sagte er schlicht und in einem Tonfall, als würde er eben erklären, daß ein Apfel rund

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