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0030 - Der Höllenlord

0030 - Der Höllenlord

Titel: 0030 - Der Höllenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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wohl gewesen sein. Die ganze Umgebung hier kann einen schon verrückt machen.« Und mit »Gehen wir jetzt hinein in den alten Bunker oder nicht?« ging Bill wieder zur Tagesordnung über.
    Zamorra dachte einen Augenblick nach.
    Er glaubte nicht, daß Lord Cordow einen neuerlichen Versuch wagen würde, den Freund unter seine Kontrolle zu bringen. Jetzt, wo er ganz genau wußte, daß es ein Gegenmittel gegen seine hypnotischen Kräfte gab, wie immer es auch geartet sein mochte. Deshalb entschied Zamorra: »Nein. Heute gehen wir nicht mehr hinein. Ich denke, das ist Sache der Polizei. Er kann keine ganze Armee aufhalten, und wenn die Polizei erst einmal damit begonnen hat, den Grund unter dieser Kapelle aufzugraben, dann denke ich, kommt einiges zum Vorschein, was dem Lord überhaupt nicht gefallen wird.«
    »Wie du meinst, großer Herr und Meister«, sagte Bill.
    »Wir gehen jetzt zurück, und werden erst einmal den Wirt aus den Federn holen. Irgendwo in diesem Kaff muß es doch einen Fischkutter mit einem Funkgerät an Bord geben. Damit rufen wir die Küstenpolizei in Portree an. Mariot Lughton wird auch wieder so weit sein, daß er seinen Einfluß geltend machen kann, und morgen wird die Polizei Dunvegan Castle auf den Kopf stellen. Und wenn kein Stein auf dem anderen bleibt. Ich bin überzeugt, daß bei der letzten Suche das Schloß verschont geblieben ist. Nicole nehmen wir auch mit. Sie muß notfalls den Mann vom Küstenfunk becircen, damit auch wirklich etwas unternommen wird. Noch diese Nacht. Nicole hat noch in ihrer Stimme so viel Charme, daß sie damit den härtesten schottischen Polizistenschädel weichkocht.«
    ***
    Cordow war wütend wie schon lange nicht mehr. Er konnte sich ausrechnen, was passieren würde, wenn die Polizei vor Dunvegan Castle aufkreuzte, mit einem Haussuchungsbefehl in der Tasche.
    Abei noch hatte er zwei Trümpfe in der Hand, Der eine hieß Nicole Duval und lag immer noch auf der brokatbezogenen Liege. Diesmal allerdings bewußtlos, weil er sie nach diesem unerfreulichen Gespräch mit einer Injektion und nach heftiger Gegenwehr eingeschläfert hatte.
    Und der letzte Trumpf in seinem Ärmel bestand aus einer Sprenganlage, die er vorsorglich hatte installieren lassen, noch bevor sein erstes Experiment am menschlichen Gehirn mißglückt war. Mit einem einzigen Handgriff konnte er das Höhlenlabyrinth zwischen dem Schloß und der Kapelle in Schutt und Asche versinken lassen.
    Keine Maus würde man mehr darin entdecken und wenn man zehn Jahre lang jeden Kubikmeter des Erdreichs durch das Sieb schicken würde.
    Cordow war zwar wütend, doch noch sah er keinen Grund zur Panik. Natürlich wäre es erfreulicher gewesen, die beiden Männer wären in die Falle getappt, die er ihnen gestellt hatte, und sie hätten die Kapelle betreten, wo schon Bonzo auf sie wartete, um sie für immer unschädlich zu machen.
    Aber noch war nicht aller Tage Abend. Jetzt kam es nur darauf an, wie der Professor und sein Freund auf die Tatsache reagierten, daß Nicole nicht mehr in ihrem Zimmer war. In den Gedanken der Französin hatte er gelesen, daß sie sehr an ihrem Arbeitgeber hing. Hing er ebensosehr an ihr?
    Dann konnte es sein, daß die Falle hinter ihnen trotzdem noch zuschnappte.
    »Bonzo!« schrie Cordow durch die Stille seines Salons.
    Nicole zuckte nicht einmal zusammen. Sie lag in tiefem Schlaf.
    Cordow schaute hinüber, ein böses Glitzern in seinen Augen.
    Ihr verdankte er es, daß er jetzt in diese Situation gekommen war.
    Noch nie vorher hatte er sich von plötzlichen Entschlüssen leiten lassen. Immer hatte er sorgfältig überlegt und abgewägt, bevor er etwas unternahm. Er konnte dieser Frau nicht verzeihen, daß sie ihm die Sinne verwirrt hatte. Er würde keine Rücksicht mehr auf sie nehmen. In seinen Augen trug allein sie die Schuld daran, daß er jetzt in diese unerfreuliche Situation gekommen war.
    Doch er mußte forschen, weiterforschen. Bis er hinter das Geheimnis kam. Sein eigenes Geheimnis. Vor seinem Unfall, bei dem er sich diese schwere Schädelverletzung zugezogen hatte, hatte er nie etwas von jenen geheimnisvollen Kräften verspürt, die er jetzt zu beherrschen gelernt hatte. Nie vorher wäre es ihm überhaupt in den Sinn gekommen, daß man die Gedanken eines anderen lesen könnte.
    Doch er hatte bald bemerkt, wie schwer die Veränderung war, die durch den Autounfall in ihm hervorgerufen worden war. Noch im Krankenhaus hatte er fremde Stimmen gehört und erst langsam erkannt, woher

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