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0030 - Tifflor, der Partisan

0030 - Tifflor, der Partisan

Titel: 0030 - Tifflor, der Partisan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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die Springer die Höhle fanden.
    An und für sich war es eine einfache Aufgabe. Die kleinen Granaten besaßen primitive, aber für Tiffs Zwecke völlig ausreichende Zeitzündervorrichtungen. Er brauchte die Handgranaten nur in die Wandrisse zu stecken, die Zeitzündung einzustellen und in den Gang hineinzulaufen.
    Nur - Gucky war noch nicht da! Wenn er von seinem Unternehmen zurückkehrte, dann würde er sich die Höhle als Endpunkt seiner Teleportation aussuchen, und Tiff wollte ihn auf keinen Fall dem Risiko aussetzen, mitten in die explodierende Höhle hineinzugeraten oder den nachdrängenden Springern in die Hände zu fallen.
    Die Zeitspanne, die Gucky mit den Kadetten vereinbart hatte, war bis auf eine halbe Stunde verstrichen. Tiff hatte sich fest vorgenommen, diese halbe Stunde abzuwarten, mochte kommen, was da wolle.
    Um Moses und die anderen brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Moses bahnte den Weg, und im Laufe einer halben Stunde würden sie etwa vierhundert Meter zurückgelegt haben. Das war fürs erste eine sichere Entfernung.
    Tiff hatte durch Gucky von dem telepathischen Zellsender erfahren, den man ihm ohne sein Wissen in den Körper gepflanzt hatte. Er wußte, daß Gucky als Telepath ihn mit Hilfe dieses Senders an jedem Ort in zwei Lichtjahren Umkreis aufspüren konnte. Wenn er den anderen folgte und in den Gang hineinkroch und somit Gucky zu verstehen gab, daß er, Tiff, sich nicht mehr in der Höhle aufhielt, würde der Mausbiber vielleicht auch seine Teleportationsrichtung ändern.
    Vielleicht! Nichts als vielleicht! Man mußte abwarten, wie die Lage sich entwickeln würde ...
     
    *
     
    Enaret berichtete zum fünftenmal, was er gesehen hatte.
    „Ja, dort unten ist Pscholgurs Boot aufgeschlagen. Ihr könnt die gefrorene Fläche dort erkennen! - Nein, nicht dort drüben. Dort drüben ist Willagar erschossen worden. Ja. Nein, von Horlgon ist keine Spur zu sehen."
    Etztak hatte die vierundzwanzig Patrouillenboote unter den Befehl eines Springers namens Wernal gestellt. Enaret hielt ihn für dumm, aber er hütete sich, irgend jemand seine Meinung über Wernal zu verraten.
    Solange Enaret nicht zu reden brauchte, hielt er auf seinem Tasterschirm Ausschau. Er war der Ansicht, es sei nutzlos, stundenlang über den Unglücksstellen herumzuschweben und nach Spuren von Pscholgur, Horlgon oder Willagar zu suchen. Die Fremden wollten sie finden, nicht die Toten!
    Aber Wernal hatte das Kommando, und Wernal hielt es für gut, die Zeit zu vergeuden. So lange, bis Enaret plötzlich gefunden zu haben glaubte, wonach er suchte.
    Auf dem Tasterschirm stieg die Wand eines Berges steil in die Höhe. Enaret konnte in der Bergwand deutlich den trichterförmigen Einbruch erkennen, der der Eingang zu einer Höhle zu sein schien. Aber ein paar Meter hinter dem Rand des Trichters erfaßte der Tasterstrahl abermals kompakte Materie. Eine Wand!
    Enarets Gehirn arbeitete fieberhaft. Wo gab es eine Höhle, die einen so tiefen Trichter in die Bergwand riß und trotzdem ein paar Meter hinter dem Trichterrand schon wieder endete?
    Nirgendwo. Die Wand war künstlich!
    Enaret setzte sich mit Wernal in Verbindung. Wernal war nicht gerade erfreut darüber, daß einer seiner Untergebenen eine anscheinend wichtige Entdeckung gemacht hatte, aber er kümmerte sich aufmerksam um Enarets Hinweis und fand heraus, daß Enaret nach aller Wahrscheinlichkeit recht hatte.
    Dort drüben in der Bergwand gab es eine Höhle. Die Höhle war durch eine künstlich errichtete Wand von der Außenwelt abgetrennt.
    „Los! Dort hinüber!" befahl Wernal. „Wir landen in einem Halbkreis vor der Höhle, in fünfzig Metern Abstand."
     
    *
     
    Tiff hörte Moses Meldung über Helmfunk: „Sie kommen heran, Sir. Sie landen vor der Höhle!"
    Tiff antwortete knapp: „Verstanden! Macht weiter mit dem Gang!"
    Also haben sie sie schon gefunden, dachte er grimmig. Von der halben Stunde waren noch fünfzehn Minuten übrig. Wenn es ihm nicht gelang, sich so lange zu halten, dann würde Gucky ...
    Tiff nahm eine sorgfältige Funktionskontrolle seines Transportanzuges vor. Zum Schluß ließ er Deflektor- und Prallfeld eingeschaltet. Er zog den schweren Thermostrahler, den er Guckys Gepäck entnommen hatte, näher zu sich heran, nahm ihn in die linke Armbeuge und stieß mit der rechten Hand das Einsatzstück der innersten Trennwand heraus. Er spürte den Boden zittern, als das schwere Felsstück aufschlug.
    Mit dem Lichtschein, den die letzte noch brennende Lampe

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