0031 - Der Kaiser von New York
sind wir verloren!"
„Hubschrauber!" ächzte der Feldwebel im Fahrersitz. Es klang nicht mehr sehr hoffnungsvoll. Das Telebild verriet in diesem Augenblick, daß der Panzerwagen nebenan keine Energie mehr abgab. Er war getroffen. Der gemeinsame Schutzschirm war nur noch halb so stark.
„Das ist das Ende!" behauptete er. „Los! Aussteigen!"
„Kommando zurück!" brüllte Kakuta. „Verlieren Sie bloß nicht den Kopf, Cry! Was meinen Sie, was man mit Ihnen macht, wenn Sie jetzt über die Straße laufen! - Sergeant, versuchen Sie es rückwärts!"
Der gehorchte. Aber sie kamen einfach keinen Zentimeter mehr von der Stelle. Es war auch nicht möglich, sich mit dem eigenen Energiegeschütz freizuschießen. Die Trümmer, die es wegzuräumen galt, lagen im toten Winkel.
„Also, dann Schutzschirm auf volle Energie, Sergeant. Das ist unsere letzte Rettung. Und Sie, Iwan, beeilen sich bitte!"
Iwan und Iwanowitsch antworteten mit einem Stöhnen. Drüben beim Gegner flogen drei, vier, fünf Exemplare in die Luft.
„Gut, Goratschin! Brav, Goratschin! Aber mehr noch, Iwan Iwanowitsch! Wir liegen gleich selbst im Feuer. Bisher haben die Burschen nur ein paar Streuschüsse abgegeben. Wenn die erst alles auf unsere paar Quadratmeter konzentrieren, haben wir keine Gelegenheit mehr zum Denken."
Das Singen des Schirmgenerators stieg an und verlor sich im höchsten Diskant - für das menschliche Ohr nicht mehr wahrnehmbar. Wärme, Hitze! Schweiß in den Augen! War es Einbildung, oder gab der Energieschirm bereits nach?
„Iwan! Gut so! Aber mehr, viel mehr! Es sind über hundert!"
Kakuta riß sich den Hemdkragen auf, um besser Luft zu bekommen. Sein Instinkt drängte zum Telesprung, mit dem er sich hatte retten können. Doch er mußte bei Goratschin bleiben. Er war für ihn verantwortlich. Dann setzten die Roboter zum Generalangriff an.
*
„Abwurf!" kommandierte Rhodan. Sechs Sprengbomben fielen aus dem scheinbaren Nichts, detonierten in der massierten Phalanx der Kampfroboter und wirbelten sie durcheinander. Die Energieschirme schützten sie gegen die Splitterwirkung. Aber der Luftdruck riß sie von den Beinen. Das war der Augenblick für Anne Sloane und die Schwerkraftabsorber.
Die Telekinetin war in der Unsichtbarkeit ihres Arkonidenanzuges fast bis auf Bodennähe heruntergegangen und schwebte zwischen den Dächern zweier Häuser. Sie konzentrierte sich auf das Chaos der haltlosen Gegner. Mit einem einzigen Gedanken erfaßte sie einen Pulk von zwanzig Robots und drückte sie aufwärts.
Bei achtzig Metern Höhe nahm sie die Kraft weg und ließ ihre kinetischen Opfer im freien Fall zu Boden stürzen. Der Aufprall machte die Roboter zu wertlosem Schrott. Weiter! Dasselbe noch einmal. Anne Sloane war in dieser Straße auf sich allein gestellt. Denn sie mußten zu dritt drei Angriffskeile gleichzeitig abwehren, die sich von Norden, Süden und Osten mit maschineller Sturheit gegen den festgefahrenen Panzer vorarbeiteten. Tako Kakuta hatte die letzte Telekom-Verständigung aufgefangen.
„Mr. Rhodan ist da! Und Anne Sloane, die Telekinetin! Die werden uns heraushauen, Iwan. Nur durchhalten jetzt!"
„Noch dreimal zwei Bomben!" befahl Perry Rhodan.
Wieder das Chaos bei den Robotern. Was Anne Sloane mit dem Gehirn vollbrachte, schafften Kitai Ishibashi und Rhodan auf Umwegen mit ihren Antigravstrahlern. Sobald die rebellierenden Kampfmaschinen durch die Bombenexplosionen den Halt verloren, wurde ihnen die Schwerkraft entzogen. Sie schossen wie Seifenblasen zum Himmel auf und kehrten dann mit Fallbeschleunigung zur Erde zurück. Den Absturz überstand keiner. Nur wenige Roboter hatten sich am Boden halten können. Sie waren in die nächsten Häuser verschwunden und hatten den Angriff auf Crys Panzer aufgegeben.
„Wir sind gerettet", stellte Tako Kakuta fest.
„Okay! Wir kommen", gab Rhodan durch. „Anne und Kitai, sofort auf der Kreuzung landen! Aber Lichtwellenbrecher eingeschaltet lassen. Es dürften noch einige Roboter im Hinterhalt sitzen."
Die Besatzung des zweiten Panzers war tot, die linke Seite des Fahrzeugs völlig demoliert.
Anne Sloane ging nahe an Crys Panzer heran und konzentrierte sich. Es sah gespenstisch aus, wie sich plötzlich zentnerschwere Betonbrocken aus eigener Kraft zu bewegen schienen und zur Seite schwebten. Nach und nach verschwanden die sperrenden Trümmer.
„Jetzt anfahren!"
Cry tat wie geheißen. Der Panzer hatte keine Schwierigkeiten mehr.
„Vielen Dank, Sir! Das war
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